Wir traten durch den Nebel. Auf der anderen Seite wurden wir bereits erwartet.
»Nash, endlich bist du hier! Du warst lange Weg. Ist das die Neue?« Der Dämon, hochgewachsene und klassischen dunkelroten Hörnern auf dem Kopf, deutete mit einer wegwerfenden Handbewegung auf mich. Mein Begleiter nickte und bevor er zu einer Bekanntmachung kam, fiel ihm der Dämon ins Wort.
»Danke, dann ist deine Aufgabe vorerst beendet und ich übernehme.« Er winkte Nash davon. Ein skeptischer Blick von Nash ließ mich intervenieren. Doch auch meine Worte wurden unterbrochen.
»Nash, geh deiner anderen Arbeit nach.« Der behornte Dämon scheuchte Nash aus dem Raum und ich blieb alleine zurück. Die Augen des Dämones wanderten musternd über mich.
»So, du bist also die Neue. Wie soll ich dich nennen?« Er lächelte freundlich und ließ mir Zeit zum Überlegen. Ich zögerte.
»Muss ich das jetzt schon wissen? Ich möchte mir Zeit lassen mit einem neuen Namen.« Unsicher blickte ich zu ihm hoch. Doch meine Sorge war unbegründet. Er lächelte.
»Sicherlich. Dann fangen wir anders an. Ein Name muss auch sehr gut überlegt sein. Er kann sehr viel über eine Person aussagen. Kommen wir zu deinem Äußeren. Willst du dort etwas ändern?« Er schnippte mit dem Finger und ein großer Spiegel tauchte vor mir auf.
Das erste Mal musterte ich mein Spiegelbild sehr genau. Meine Haare fielen glänzend schwarz herab und sahen so gut wie noch nie aus. Bis zum Rücken reichten sie mir auf einmal. Aber es gefiel mir. So langes geschmeidiges Haar.
Meine Nase passte perfekt in mein Gesicht. Alles war ein bisschen glatter als vorhin und ich fand keine Makel. Auch keine Hörner, worüber ich froh war. Dann sah ich mir selbst in die Augen. Die Schlammfarbe hatten sie behalten. Leider. Meine Augenfarbe war so ziemlich das einzige, was ich an mir auszusetzen hatte.
»Kann man die Augenfarbe ändern? Ich hätte gerne rehbraune oder grüne Augen. Aber das hängt auch wieder wie beim Namen von mehr ab.« Ich sah ihn im Spiegel an und er lächelte erneut.
»Zuerst bekommst du rehbraune. Eine kleine Änderung für den Anfang. Falls du doch grün möchtest, kannst du jederzeit vorbeikommen.«
Ich legte den Fokus zurück in mein Gesicht und mir blickten wunderschönen Reh Augen entgegen. »Ich glaube, sonst ist alles gut. Was kommt jetzt?« Ich hatte mich zu ihm umgedreht. Die neue Situation konnte ich nur so leicht hinnehmen, da ich mein altes Leben überhaupt nicht vermisste. Mir auch nicht vorstellen konnte, es je zu vermissen.
»Jetzt gehen wir herausfinden, was für eine Kraft du hast.« Er führe mich in den nächsten Raum. Bis auf eine Puppe war der Raum leer. Wir standen mitten im Raum. Skeptisch betrachtete ich die Puppe. »Konzentriere dich auf sie und richte all deine Wut darauf.« Er deutete auf die Puppe und stellte sich hinter mich. Skeptisch sah ich über die Schulter.
»Ich soll mich auf die Puppe konzentrieren?« Ungläubig starrte ich ihn über die Schulter an.
»Genau. Richte deine ganze Wut deiner Lebensjahre auf sie. Und dann sehen wir, was passiert.« Er lächelte noch immer. Skeptisch richtete ich meine Aufmerksamkeit auf die Puppe.
Nichts geschah. Verwundert stellte ich mich anders hin und versuchte es erneut. Keine Ahnung, was ich genau erwartete. Doch nicht die kleinste Regung geschah. Ich versuchte es mehrere Male, bis der Dämon mich unterbrach. Ich drehte mich um, doch er war bereits weg. Wohin war er verschwunden?
Bevor ich mir Sorgen machen konnte, tauchte er wieder auf. Im Schlepptau hatte er Nash. Glücklich und verwundert zugleich ging ich auf ihn zu.
»Was machst du hier?« Auch wenn ich mich über seinen Besuch freute, konnte ich ihn mir nicht erklären. Der andere Dämon setzte zum Sprechen an.
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Falling deep to fligh high
FantasiSinas Leben läuft alles andere als Perfekt. Was schief gehen kann, geht schief. Bis sie Nash begegnet. Im letzten Moment findet er sie und hält sie vom dümmsten Fehler ihres Lebens ab. Wird sie ihren Weg finden? Ist Nash der, der er vorgibt zu sein...