|The moon and the stars|

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𝒟𝑒𝒸𝑒𝓂𝒷𝑒𝓇 𝓉𝒽𝑒 𝓉𝑒𝓃𝓉𝒽 


𝒯𝒽𝑒 𝓂𝑜𝑜𝓃 𝒶𝓃𝒹 𝓉𝒽𝑒 𝓈𝓉𝒶𝓇𝓈


Der 10. Dezember war seit Jahren Nicos am meisten gehasster Tag. Von morgens bis Abends war er in einer schlechten Stimmung und versuchte soziale Interaktionen zu meiden. Deswegen hatte er auch Vorlesung geschwänzt und sich nicht für die Arbeit eintragen lassen. 
Er wollte einfach nur alleine sein.

Und deshalb hockte er jetzt mit einem Regenschrim bewaffnet auf dem Friedhof und schaute auf das Grab seiner Mutter. Es war ordentlich gepflegt, er hatte die Grabeskerzen ausgetauscht und einen kleinen Blumenstrauß auf die Erde gelegt. 

Maria di Angelo.
Nico vermisste seine Mutter. Auch wenn sie es weder in Italien, noch in Amerika immer leicht gehabt hatten, so hatte sie immer ihr Bestes gegeben. Sie hatte Nico das Geige spielen beigebracht und vor allem auf kulturelle Bildung besonderen Wert gelegt. "Kunst und Musik sind der beste Blick in die Seele der Menschen, deswegen sollten wir ihr viel Beachtung schenken." Dabei hatte sie Nico immer durch die Haare gestrichen und gelächelt. "Und jetzt trinnken wir einen cacao."

Nico wippte auf seinen Fußballen auf und ab und hielt den Pappbecher in seinen kalten Händen, während er den Regenschirm leicht unter seinen Arm geklemmt hatte. Der Geruch von heißer Schokolade beruhigte ihn immer und schien den Knoten in seinem Magen wenigstens etwas zu lockern.  Und der Kakao aus dem Sommernachtstraum war auch einfach gut.
Gedankenverloren betrachtete er den Grabstein und die Schrift darauf. Bei der Beerdigung war Bianca gerade einmal zwei gewesen und hatte das Konzept Tod noch nicht ganz verstanden. Auch heute hatte er sie nicht mitnehmen wollen. Sie war noch ein Kind und würde sich früh genug mit der Bitterkeit der Realität herumschlagen müssen.

Er nippte an seiner heißen Schokolade und seufzte bei dem Gefühl der Wärme, das ihn durchströhmte. Wenigstens heiße Schokolade war eine Konstante in seinem Leben. Und zu dieser Zeit war der Friedhof auch noch sehr verlassen. Einzig ein alter Mann war ebenfalls zugegen und hatte Nico einen mitleidigen Blick zugeworfen, dann war er aber auch verschwunden. Der leichte Nieselregen vom Moregn hatte inzwischen auch schon aufgehört, aber Nico fühlte sich unter dem Schirm seltsam geborgen.


Ein lautes Bellen und ein Rufen rissen ihn aus seinen Gedanken. Er schaute auf und sah erst ein Eichhörnchen und dann einen großen Schäferhund an sich vorbeiflitzen.
"Luke! Bleib stehen...!" 
Kurz darauf kam ein gestresster Will an Nico vorbeigerannt und setzte dem Hund hinterher, der sich- der Leine in Wills Hand zu schließen nach- einfach losgerissen hatte.
Nico war so überrascht von dem Ganzen, dass er kurz einfach nur erstarrt sitzen blieb und das ganze Spektakel betrachtete. Das Eichhörnchen hatte sich schon längst in einen Baum verzogen, aber Luke schien seine neue Freiheit sehr zu genießen und wetzte nun den Weg entlang wieder zurück, vorbei an Will, der eine schlitternde Bremsung einlegte.
Nico begriff seine Gelgenheit, ließ den Schirm schnell sinken und stellte sich Luke in den Weg, der sich etwas verlangsamte und die Nase in die Luft reckte. Er schien Nico vom Vortag zu erkennen und kam mit einem freudigen Bellen auf ihn zugesprungen. Nico ließ sich beschnuppern und griff dann schnell nach dem Halsband, sodass der Schäferhund nicht wieder abhauen konnte und womöglich noch über die Gräber stürmte.

"Gott sei Dank. Vielen Dank, dass Sie den Hund aufgehalten haben, es tut mir wirklich leid, dass... Oh... Nico." Will war nun außer Atem bei ihm angekommen und stützte sich auf seine Oberschenkel.
"Was machst du denn hier?" Er befestigte die Leine schnell wieder an Lukes Halsband, während dieser glücklich mit dem Schwanz wedelte.
"Tut mir leid, blöde Frage." 
Will sah nun ehrlich verlegen aus und schien überall hinschauen zu wollen, nur nicht in Nicos Augen.
Nico hätte das nicht für möglich gehalten will mal verlegen zu erleben. "Schon gut. Ich wollte eh gerade gehen, ich war nur zu faul aufzustehen.",schwindelte er und zwang sich zu einem Lächeln, als er wage in die Richtung des Grabes deutete. Will folgte seiner Bewegung und las die Inschrift durch.
"Tut mir leid für deinen Verlust, Nico.", sagte er dann und schaute zu ihm.
Normalerweise hasste Nico es, wenn Leute ihr Beileid aussprachen und ihn mitleidig anschauten. Deswegen wollte er auch einfach alleine sein. Komischerweise störte es ihn nicht bei Will. Er konnte nicht genaus sagen warum, aber etwas in seiner Stimme ließ Nico nicht denken, dass Will ihn nun den ganzen Tag bemuttern wollte, wie es bei Hazel der Fall war, doer dass er mit Samtpfoten behandelt wurde, wie Jason es immer tat, wenn das Thema aufkam.

Hot Chocolate || SolangeloWo Geschichten leben. Entdecke jetzt