Hot Chocolate || Solangelo

|Laughter|

𝒟𝑒𝒸𝑒𝓂𝒷𝑒𝓇 𝓉𝒽𝑒 𝑒𝒾𝑔𝒽𝓉𝑒𝑒𝓃𝓉𝒽 

❄

𝐿𝒶𝓊𝑔𝒽𝓉𝑒𝓇

Es war früher Morgen.
Nico saß alleine am Küchentisch und rührte schläfrig seinen Kakao um. 
Vor ihm stand sein aufgeklappter Laptop, von dem aus er gerade noch die Unterlagen für das Jugendamt abgesandt hatte. Er hatte es hinter sich bringen wollen, nachdem er Bianca zum Bus gebracht hatte.
Nico ließ seinen Blick über die Küchentheke schweifen. Dort stand eine ganze Armee von Lebkuchenhäusern in unterschiedlicher Ausfertigung.
Sie hatten gestern tatsächlich noch gebacken, auch wenn Nico danach komplett erledigt gewesen war.
Sowohl emotional als auch körperlich. Alleine in Wills Anwesenheit zu sein machte ihn ganz verrückt. Er wusste nicht, wie der Blondschopf es schaffte so ruhig zu bleiben. Jede seiner Berührung warf Nico komplett aus der Bahn, vor allem gestern hatte er Will kaum noch in die Augen sehen können. 

Sein Blick fiel durch die offene Küchentüre ins Wohnzimmer, wo er die blonden Locken unter einem Haufen Decken hervorblitzen sah. Will hatte darauf bestanden auf der Couch zu schlafen und nach einem kurzen Hin und her hatte Nico ihn gelassen. Er hätte sich wahrscheinlich nur wieder auf irgendeine Weise blamiert. Seufzend tippte er auf dem Laptop herum und scrollte durch verschiedene Websites. Langsam wurde sein Geschenkemangel ernst. Er hatte gerade einmal eine Woche bis zum Weihnachtsmorgen und imer noch nur etwas für Bianca, was mehr war als letztes Jahr zur selben Zeit, aber definitiv keine gute Bilanz.

Es fehlte ihm vor allem an Ideen. Er schwenkte seine Kakaotasse nachdenklich hin und her und nahm dann wieder einen Schluck. Ein Blick auf die digitale Laptopuhr sagte ihm, dass seine Italienisch prüfung seit einer halben Stunde lief. Jason würde ihm wahrscheinlich den Kopf abhacken, aber Nico merkte, wie egal es ihm eigentlich war. Er hätteschon vor einem Jahr einfach exmatrikulieren sollen.

Eine Bewegung erregte seine Aufmerksamkeit und er blickte wieder ins Wohnzimmer, wo Will sich mit zerzausten Haaren vom Sofa erhoben hatte und die Decken von sich schob.
Beinahe hätte sich Nico an seinem Kakao verschluckt, als er bemerkte, dass Will oberkörperfrei war. Natürlich, warum denn auch nicht. Es war ja nur Mitte Dezember.
Seine Wangen erhitzten sich sofort und er wandte schnell seinen Blick ab. Es war definitv zu früh am Morgen, um sich mit so etwas auseinanderzusetzen und er studierte aufmerksam die Internetseite vor sich. 
"Morgen."
Verdammt.
Nico hob langsam den Blick.
Will hatte sich zu seiner Erleichterung eine Decke um die Schultern gelegt, trotzdem huschte sein Blick halb ungewollt über Wills freigelegtes Schlüsselbein. Er hatte ein Sonnentattoo über seiner linken Brust.
Fucking hell. 
"Morgen.", murmelte er schnell, als er bemerkte, dass er Will mal wieder angegafft hatte. Langsam wurde das wirklich ungesund. Konnte Will mal eine Sekunde aufhören attraktiv zu sein?
"Kann ich mir von dir vielleicht etwas ausleihen? Ich würde ganz gerne duschen und will nicht in die gleichen stinkigen Kleider von gestern steigen."
Will lächelte ihn noch etwas verschlafen an und rieb sich die Augen. Ihm schien Nicos Starren ausnahmsweise entgangen zu sein.
"Ja, klar. Ich hoffe ich habe etwas in deiner Größe." Er stand auf und achtete darauf nicht zu dicht an Will vorbeizulaufen, da er sonst wahrsheinlich unzurechnungsfähig werden würde.

Eine Weile musste er seinen Schrank durchwühlen, um etwas Passendes zu finden. Er selbst trug zwar gerne oversized, aber Will hatte zudem einfach lange Beine und damit konnte Nico nicht wirklich dienen.  Er spürte Wills Blick auf sich, der wie einbraver Hund einfach im Zimmer auf ihn wartete. Er drehte sich schließlcih um. "Hier, schau mal, ob das passt." Nico reichte ihm schließlich einen Pulli und zwei verschiedene Hosen, die Will entgegennahm.
"Danke." Er grinste und verschwand dann im Bad. 

Will tauchte frisch geduscht in der Küche auf, als Nico gerade den Abwasch erledigte. Er wirkte nun um einiges fitter und grinste wie immer fröhlich. Sein Anblick war etwas gewöhnungsbedürftig, da Nicos Garderobe eigentlich nur aus Schwarz- und Grautönen bestand und er Will eigentlich nie ohne wenigstens eine knallige Farbe angetroffen hatte.
"Willst du etwas frühstücken?", fragte Nico und begann die Spüle abzuwischen. Will hatte sich die Tasse Tee geschnappt, die Nico ihm vorbereitet hatte und lehnte sich an die Theke. "Nein, danke, ich bin nicht so der großartige Frühstücker um erhlich zu sein. Tee reicht mir." Er lächelte Nico über seine dampfende Teetasse hinweg an, was dazu führte, dass dessen Wangen wieder leicht rot wurden.

Warum konnte er nicht ein einziges Mal ganz normal reagieren?
"Hast du heute irgendetwas vor?", fragte Will und nahm einen vorsichtigen Schluck. 
Nico zuckte mit den Schultern. "Ich sollte mal Geschenke besorgen... Vielleicht mache ich das heute."
"Du ... hast noch keine Geschenke?" Will klang entsetzt.
Nico verzog das Gesicht. "Nein, ich bin bei sowas immer sau unkreativ.", jammerte Nico beschämt.
"Ich habe nur einen Turnanzug für Bianca, weil sie sich einen neuen gewünscht hat." Er seufzte leise und trocknete sich die Hände ab.
Will musste leise lachen und schüttelte dann den Kopf. "Okay, daran müssen wir etwas ändern. Ich habe heute bis um 15 Uhr Zeit, danach habe ich Generalprobe. Das bedeutet bis dahin heißt es Weihnachtsshoppen. Für wen brauchst du denn noch etwas?" 
Nico brummte etwas unwillig, aber wahrscheinlich hatte Will recht. Vielleicht ging es zu zweit auch schneller.
"Für Hazel und Frank, für Grover - ein Freund von mir- und dann noch meine Tante. Aber für sie ist das eher so ein obligatorische Geschenk. Wir sehen uns nie..."
"Na gut, das ist ja nicht mal ...", fing Will an.
"Naja und Leo würde ich eigentlich auch etwas kleines Schenken und Reyna auch, weil sie eine so klasse Chefin ist...", fuhr Nico fort und raufte sich die Haare.
"Schon irendwelche groben Ideen?" Will schaute ihn mit schief gelegtem Kopf an und Nico zog nur die Schultern hoch. "Keine einzige.", gab er zu.
Will stellte seine leere Tasse ab und richtete sich auf. "Na gut, dann auf geht's, wir haben viel zu erledigen mein Lieber."