|Music and poetry|

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𝒟𝑒𝒸𝑒𝓂𝒷𝑒𝓇 𝓉𝒽𝑒 𝒻𝒾𝒻𝓉𝑒𝑒𝓃𝓉𝒽 




𝑀𝓊𝓈𝒾𝒸 𝒶𝓃𝒹 𝓅𝑜𝑒𝓉𝓇𝓎


Nicos Schädel brummte von den ganzen Vokabeln, die er mit Jason durchgegangen war. Der Blonde hatte Nico quasi in die Uni-Bib schleifen müssen, damit sie zusammen für die bevorstehende Prüfung lernen konnten und Nico war zu schwach gewesen. Geistig als auch körperlich.

Fast fünf Stunden- von 9 Uhr bis gerade eben- hatten sie an einem Tisch zusammen gesessen und Jason hatte ihm Vokabel und Grammatikfragen gestellt, bis Nico aus den Ohren geblutet hatte.
Die Luft in der Bibliothek war immerzu stickig und trocken und seine Augen hatten nach zu vielem Lesen getränt.
Deshalb war er auch erleichtert gewesen die eiskalte, aber dafür frische Winterluft einzuatmen. Jason hatte noch weiterbüffeln wollen, aber Nico hatte genug. So viel wie heute hatte er sich die letzten Wochen nicht auf ein Fach konzentriert.

Ein Blick auf sein Handy verriet ihm, dass er sich nun ganz gemütlich auf den Weg zur Musikschule machen konnte. Für heute Nachmittag war ein Vorspiel aller Musikschüler angesetzt und er war lieber ein bisschen früher dran, um bei den Vorbereitungen zu helfen. 
Mit hochgezogenen Schultern ging er zügig durch die Straßen.
Heute war besonders viel los, alle Leute schienen vor dem Wochenende noch Einkäufe erledigen zu wollen, was Nico daran erinnerte, dass er sich noch immer nicht um dieses langsame doch sehr dringliche Thema gekümmert hatte. Frierend zog er sich seine Kapuze über, um dem Wind nicht komplett ausgesetzt zu sein.
Er würde sich in der nächsten Woche damit befassen. Hoffentlich. Er kannte sich und wusste, dass es mit hoher wahrscheinlichkeit am 24. noch durch die Läden hastete und irgendetwas mit schlechtem Gewissen zusammensuchte.
Er passierte die Mall, die der alten Musikschule gegenüberlag und kramte in seiner Jackentasche nach dem Schlüssel.
Drinnen war es angenehm warm und er hörte schon das geschäftige Geplapper mancher überfrüher Schüler. Er betrat den Raum, in dem schon Stühle in Reihen gestellt worden waren. Sofort begrüßte ihn Rachel Dare mit einem fröhlichen Winken und kam mit einem großen Korb voller Deko auf ihn zu.
"Hi Nico, fantastisch, dass du schon da bist. Wir hinken im Zeitplan etwas hinterher, könntest du deshalb bitte auf jeden Stuhl eines der Programme und einen Nikolaus legen? Danke." Damit war sie schon an ihm vorbeigewirbelt und ließ ihm keine Zeit zu antworten.
Er bahnte sich einen Weg nach hinten, wo er seinen Geigenkasten abstellen würde und sah sich dann suchend nach den Programmen um. Vielleicht hätte er doch noch etwas länger Vokabeln lernen sollen.



Nico befandd sich gerade in einem Gehedder aus einer langen Lamettagirlande und fluchte leide vor sich hin. Die Kinder, die an ihm vorbeigingen schauten ihn mit großen Augen an, wenn sie eines seiner Schimpfwörter aufschnappten und Nico presste die Lippen aufeinander.
Weihnachten war ja schon schlimm, aber Lametta war der Oberhammer. Er verstand auch nicht, warum sie für ein einziges Vorspiel so viel dekorieren mussten, aber Rachel war bei solchen Dingen unumstößlich und es brachte mehr mit einem Baum zu diskutieren, als sie von ihrer Meinung abzubringen.
Typisch Flötisten.
Er hatte sich endlich aus der glitzernden Lamettahölle befreit, da fiel sein Blick auf einen ihm all zu bekannten Blondschopf.
Was zur Hölle machte Will denn hier?
Dann sah er Kathie neben ihm stehen und seufzte leise. Natürlich war seine Geigenschülerin Wills Schwester. Dieser hatte doch sogar von ihr erzählt.
Nico hob eine Hand, um die Beiden auf sich aufmerksam zu machen und sah nun auch Wills Überraschung auf dessen Gesicht, die sich schnell in ein Grinsen verwandelte.
Sie kamen zu Nico, der schnell die Lamettagirlande auf einen Stuhl neben sich schmiss und erst Kathy und dann Will zur Begüßung anlächelte. "Hi, Kathy. Alles klar? Du kannst deine Sachen hinten abstellen und dich schonmal einspielen. Cecil ist vorhin auch schon gekommen. Ich bin auch gleich bei euch."
Kathy nickt nur und Nico merkte, dass sie ziemlich nervös wirkte.
Will drückte sie kurz. "Viel Erfolg und Spaß. Ich bin gespannt." Er winkte ihr leicht hinterher und lächelte fröhlich, dann schaute er zu Nico. "So sieht man sich also wieder. Wir können wohl keinen Tag ohne einander, was?" Er grinste  breit und zog sich dann seine grüne Wollmütze ab.

"Ernsthaft. Warum sind wir da nicht früher drauf gekommen?" Auch Nico musste leicht schmunzeln. "Aber süß, dass du deine Schwester supportest.  Sie war sich ziemlich unsicher, ob sie überhaupt etwas vorspielen möchte..."
Will nickte. "Ich musste sie auch überreden. Für irgendetwas muss man ja schließlich üben, nicht wahr? Leider konnte unsere Mom nicht kommen, aber dann muss Kathy ihr eben nochmal alles vorspielen. Dazu zwinge ich sie schon noch, keine Sorge. Spielst du auch was vor?"
"Will, das ist ein Vorspiel von Kindern für ihre Eltern. Ich bin nur der Geigenlehrer. ich ahbe ncihts auf der Bühne zu suchen." Nico schüttelte lachend den Kopf. "Ich begleite aber Cecil auf der Geige, wenn dich das etwas glücklicher macht." Will grinste ihn an und Nico drehte sich um, als er ein Räuspern hinter sich hörte. 
Rachel stand da und blickte bedeutungsvoll auf ihre Armbanduhr.
"Sorry, muss los. Wir sehen uns später." Nico blickte Will etnschuldigend an und wollte sich schon umdrehen. "Warte." Will kam einen Schritt auf ihn zu und streckte siene Hand aus. Er beugte sich vor und zupfte dann ein stück Lametta aus Nicos Haaren. Er spürte, wie seine Wangen ein wenig heiß wurden.
"So hübsch das auch aussieht, aber ich glaube so willst du dich nicht auf der Bühne präsentieren." Will zwinkerte ihm zu und wandte sich dann ab, um einen guten Sitzplatz zu bekommen.
Wie schaffte er es Nico mit jeder Kleinigkeit in Verlegenheit zu stürzen?

Hot Chocolate || SolangeloWo Geschichten leben. Entdecke jetzt