6 Kapitel

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Den ganzen Schultag über hörte ich Leute tuscheln, Harry war das Gesprächsthema Nummer 1. Es machte mich unglaublich wütend wie sie alle über ihn sprachen, obwohl sie ihn gar nicht kannten. Dinge wie "Typisch Emo" oder "Klar das der das nur wegen der Aufmerksamkeit macht" machten mich so unfassbar wütend dass ich vorspielte Kopfschmerzen zu haben, um früher nach Hause gehen zu dürfen. 1. Harry war kein Emo und 2. Hätte er sich nie wegen irgendeinen dummen Grund versucht selbst umzubringen. Meine Mutter holte mich von der Schule ab und im Auto erzählte sie mir dann von Harry, auch wenn ich und er keinen Kontakt mehr hatten, meine Mutter und seine Mutter waren immer noch ziemlich gut befreundet. Als ich es aus ihrem Mund hörte konnte ich die Tränen fast nicht mehr zurück halten. "Sie hat erzählt dass Harry sich sehr verändert hat. Er hat sich oft im Zimmer eingeschlossen." Erzählt meine Mutter während ich krampfhaft versuche nicht zu heulen. "Er hat angeblich kaum noch das Bett verlassen, die Ärzte tippen auf Depressionen." Ich musste an den Blick denken den er mir zugeworfen hatte. Was hat er dabei wohl gedacht? "Mum?" Sagte ich ganz leise und versuchte mich normal anzuhören. "Ja Louis?" "Er hat mich gestern angerufen." Meine Kehle war staubtrocken und ich musste mich nach diesen Wörtern räuspern. "Was hat er gesagt?" Meine Mutter versuchte ruhig zu klingen ich hörte jedoch die Aufregung aus ihrer Stimme. "Ich bin nicht ran gegangen." Und dann war es aus, tausende Tränen strömten über meine Wange und ich kriegte mich fast nicht mehr ein. "Louis es ist alles ok." versuchte sie mich zu beruhigen, doch ich konnte nicht mehr aufhören. "Es ist alles meine Schuld." Schluchzte ich und bekam fast keine Luft mehr. "Gib dir ja nicht die Schuld daran Schatz." Sagte sie mit ruhiger Stimme. "Du hattest doch nicht mal mehr Kontakt mit ihm, ist doch normal das du nicht gleich ran gegangen bist." Ergänzte sie, doch meine Tränen wurden immer noch nicht weniger. "Das ist es ja. Ich hab ihn einfach alleine gelassen." Ich ließ meinen Kopf in meine Hände fallen und spürte wie mir der Rotz aus der Nase lief, ich sniefte um nicht auf meine Hände zu rotzen und weinte dann weiter. Meine Mutter sagte nichts mehr, erst im Wohnzimmer nahm sie mich in die Arme und küsste meinen Vorderkopft. "Es wird alles okay. Es geht ihm wieder besser, willst du ihn besuchen gehen?" Tröstete sie mich mit ruhiger Stimme. Wollte ich ihn besuchen gehen? Ich wusste es nicht. "Ich weiß nicht..." Wir hatten so lange keinen Kontakt mehr, wollte er den überhaupt dass ich komme?
Als ich mich etwas beruhigt hatte, beschloss weniger ich als meine Mutter dass ich mit ins Krankenhaus fahren sollte. Ich tat es doch kurz bevor wir das Auto am Parkplatz abstellten überrollten mich Zweifel. Beim reingehen hatte ich andauernd den Drang wieder raus zu laufen und als ich in die traurigen Augen seiner Mutter schaute, hätte ich am liebsten geheult. Doch umdrehn konnte ich nun auch nicht mehr. "Hallo." Begrüßte sie uns und meine Mutter schloss sie in eine kurze Umarmung bevor ich ihr meine Hand reichte. Wir machten uns auf den Weg in Harry's Zimmer und als ich ihn so auf seinem Bett liegen sah, mit ernstem Blick und zwei fetten Verbänden um seine Hände, musste ich mich wirklich zusammen reißen um nicht geschockt auszusehen. Was mir glaub ich nicht wirklich gelang. "Hey." Meine Mutter behandelte ihn wie ein kleines Kind, ich wusste dass es Harry nichts ausmachte, doch mir war es in dem Augenblick unfassbar peinlich. Wir redeten alle eine Weile, als meine Mutter und die von Harry beschlossen einen Kaffee trinken zu gehen. Ich wäre ja am liebsten mitgegangen, doch bevor ich irgendetwas sagen konnte waren sie schon bei der Tür raus und ich war allein mit Harry. Das war einer der unbehaglichsten Momente in meinem gesamten Leben, einige Minuten herrschte peinliche Stille, bis Harry sie brach. "Und wie gehts dir so?" Fragte er unsicher mit einem gekünstelten Lächel und ich zuckte die Schultern. "Ganz ok." Ich wollte auch fragen wie es ihm geht, aber um ehrlich zu sein wollte ich es eigentlich gar nicht wissen. "Oh, ok." Er spielte mit seinen Händen und biss unsicher auf seiner Unterlippe herum. "Es tut mir leid, dass ich nicht ran gegangen bin." Sagte ich nach einiger Zeit weil ich es einfach nicht mehr aushielt. Harry nickte. "Schon ok." "Nein es ist nicht ok. Ich hätte ran gehen sollen." Die erste Träne bahnte sich den Weg über meine Wange, doch ich wischte sie so schnell wie möglich weg. "Schon ok. Mir gehts gut." "Es könnte dir aber auch nicht mehr gut gehn, du könntest tot sein Harry. Man es tut mir so leid." Meine Stimme war dünn und diesmal wischte ich die Tränen nicht mehr weg. "Nicht weinen bitte. Setzt dich doch." Er klopfte mit der Hand auf den Stuhl neben seinem Bett und ich ließ mich darauf nieder. Sanft nahm er meine Hand und nach ewig langer Zeit erfüllte mich dieses Kribbeln wieder. "Ich hab dich vermisst." Er sah mir traurig in die Augen und spielte mit seinem Lippenpiercing. "Ich dich auch." Ein lächeln schlich sich auf seine Lippen und für einen kurzen Augenblick dachte ich er würde mich küssen, ich hoffte es, doch stattdessen wendete er den Blick ab. "Ich hasse Krankenhäuser." Lächelte er und ich musste ebenfalls lächeln. "Ich weiß, als du klein warst und sie dir die Mandeln raus genommen haben, hast du genau das gleiche gesagt als ich dich besuchen gekommen bin. Wir haben den ganzen Tag mit dem Spielzeug im Krankenhaus gespielt und meine Mum wollte eigentlich schon nach Hause fahren aber ich wollte bei dir sein bis zur Operation weil du solche Angst hattest." Lachend drehte er den Kopf zu mir. "Ich kann mich noch erinnern, bis auf die Operation war das einer meiner schönsten Tag." Ich fragte mich, wie es wohl sein müsste ihn mit dem Lippenpiercing zu küssen. Wir kamen uns immer näher und mein Herz raste fast so schnell wie bei unserem ersten Kuss, Harry's Hand strich sanft über meine Wange, bevor er seine Lippen auf meine drückte. Das Piercing störte gar nicht.

Hihi :) ich hoffe es gefällt euch ♡

Lovestory ~ Larry Stylinson #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt