11. Kapitel

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Als die Schule wieder begann, kam Harry auch aus der Klinik. Die erste Woche ließen ihn eigentlich so ziemlich alle in Ruhe, aber in der zweiten ging alles wieder von vorne los. Harry ließ sich zwar nichts anmerken doch ich konnte erkennen dass es ihm weh tat. Wäre ich ein guter Freund gewesen hätte ich ihn verteidigt, aber das war ich nicht. Ich war ein Volltrottel.

Er war jedoch nicht mehr ganz alleine, an manchen Tagen nach der Schule holte ihn ein Mädchen ab. Ich wusste nicht wie sie hieß, sie war wirklich hübsch. Aber alle redeten nur über die vielen Narben an ihren Händen, ich dachte mir schon dass Harry sie in der Klinik kennen gelernt hatte. Damals wollte ich es nicht wahr haben, doch sie machte mich eifersüchtig. Es war einfach nur dämlich aber ich wollte Harry für mich allein haben, was zurückblickend einfach nur egoistisch von mir war. Es störte mich irgendwie dass ich nicht mehr die einzige Person war mit der er etwas zutun hatte, was wie bereits erwähnt einfach nur dämlich war.
Wir redeten das halbe Schuljahr lang kein Wort und mit der Zeit fing ich an ihn zu vermissen. Ich kann mich noch ganz genau an diesen Abend auf dieser Party erinnern. Es war die erste Party die ich seit 2 Wochen besucht hatte, meine Mutter hatte mir Stubenarest gegeben weil ich wegen zu viel Alkohol in unser Treppenhaus gekotzt hatte. Trotzdem lernte ich nichts daraus, wieder trank ich viel zu viel. Wir tanzten hatten Spaß und als ich eine SMS bekam dachte ich zuerst gar nicht daran sie aufzumachen. Erst als mein Handy ein zweites Mal aufblinkte, sah ich sie mir an. Ich brauche dich jetzt wirklich wirklich Louis. Kannst du dich erinnern dein Versprechen? Zuerst war ich etwas verwirrt doch dann erinnerte ich mich. Louis? Kann ich es bitte einlösen, bitte komm ich brauch dich wirklich. Ich war viel zu betrunken und konnte fast nicht mehr denken, trotzdem war mir klar dass ich zu Harry musste. Ohne irgendjemanden etwas zu sagen, stürmte ich also los. Mein Handy blinkte erneut auf. Louis? Erst jetzt dachte ich daran zurückzuschreiben, doch in dem Momeng rutschte mir mein Telefon ais der Hand und schlug am Boden auf. Das Display war versprungen, ich war viel zu betrunken um daran zu denken dass es vielleicht trotzdem funktioniern hätte können und rannte einfach weiter. Ich wollte zu Harry, ich musste zu Harry. Die Ampeln missachtend lief ich durch die Stadt, ich wusste nicht mehr wo ich war, hatte komplett die Orientierung verloren als mich ein kleines Auto von der Seite anfuhr. Ich kann mich noch an die Scheinwerfer und das Gehupe erinnern. Man sagt doch sein Leben zieht an einem vorbei wenn man kurz davor ist zu sterben, ich sah nur Harry's Gesicht vor meinen Augen und dachte daran wie sehr er mich wohl brauchte, als ich den Schmerz an meiner Seite spürte. Danach bekam ich kaum noch etwas mit, meine Augen waren geschlossen und mir fehlte die Kraft sie aufzumachen. Ich kann mich noch erinnern wie mich eine Frau anschrie und dann an das Geräusch eines Rettungswagens. Ich wurde hin und her gehoben, Menschen zerrten an mir rum, als ich keine Luft mehr bekam setzten sie mir eine Sauerstoffmaske auf. Dann wurde ich operiert.
Am nächsten Tag wachte ich in einem weißen Zimmer in einem weißen Bett auf. Meine Augen konnte ich nur halb öffnen und erst nach ein paar Minuten kapierte ich dass ich im Krankenhaus war. Wegen den unangenehmen Druck auf meiner Blase wollte ich aufstehen, doch der stechende Schmerz in meinem linken Bein hielt mich davon ab. Nach einigen Minuten in denen ich nur reglos da lag, kam endlich eine Krankenschwester in mein Zimmer, sie sah dass ich wach war und ging mit den Worten "Warte ich hole den Artzt." wieder raus. Nicht viel später kam ein großer, dürrer Mann mit weißen Harren durch die Tür. "Wie fühlen Sie sich?" Ich zuckte mit den Schultern. "Nicht alzu gut." Sagte ich und versuchte den Schmerz auf meiner linken Seite so gut es ging zu ignorieren. "Auf einer Skala von 1 - 10, wie schätzt du deine Schmerzen ein?" Fragte er und nach ein wenig nachdenken antwortete ich: "4 glaub ich oder 5." Der Artzt notierte sich etwas untersuchte mich noch ein bisschen und verließ anschließend das Zimmer. Später kam die Krankenschwester wieder und erhöhte meine Schmerzmittel. Eine unglaubliche Müdigkeit überkam mich und ich schlief schließlich ein. Als ich aufwachte hielt jemand meine Hand, vorsichtig öffnete ich meine Augen und sah in die von meiner Mutter. Ihre Augen waren gerötet, anscheinend hatte sie geweint. Als sie sah dass ich wach war küsste sie meinen Vorderkopf. "Alles ok?" Ihre Stimme war brüchig und ich nickte. Sie blieb noch eine Weile bei mir, wir redeten über dies und das und erst gegen Ende des Tages fiel mir Harry wieder ein.
"Wo ist Harry?" Fragte ich schwach und hörte die Sorge in meiner Stimme. "Ruh dich aus Louis, wir reden später darüber." Ich sah wie sie versuchte nicht zu weinen und da wusste ich es schon fast. "Wo ist er?" Sagte ich nun etwas lauter und setzte mich, die Schmerzen ignorierend, auf. "Louis, Schatz reg dich nicht so auf." Die erste Träne rollte über meine Wange. Mir wurde schwarz vor Augen und am liebsten wäre ich aufgesprungen. "MUM! Wo ist Harry?" Schrie ich nun und sie fing richtig an zu weinen. "Nein Mum. Bitte sag mir dass das nicht wahr ist. MUM BITTE!" "Es tut mir so leid Louis." Schluchzte sie und als ihre Augen meine trafen, war ich mir sicher. "Mum bitte, ich träume oder. Bitte Mum." Ich verstand mich vor lauter Schluchzen und Tränen selbst nicht mehr. "Mum." Sagte ich zum gefühlten tausensten Mal und sie schloss mich nur still in ihre Arme. "Alles wird gut Louis. Shh." "Mum bitte sag mir er ist hier. Sag mir er ist am Leben bitte Mum. BITTE." Ich hörte mich an wie das letzte Häufchen Ehlend und obwohl ich es eigentlich schon wusste, trafen mich diese Worte wie ein Pfeil mitten ins Herz. "Es tut mir leid, Louis. Harry ist tot."

Ich hoffe ihr hasst mich jetzt nicht. :) ich bin mir dessen bewusst dass sich viele ein Happy End gewünscht haben, aber Happy Ends sind einfach gar nicht mein Ding. Sry falls euch dieses Ende nicht gefällt aber es ist leider das Ende, naja eigentlich noch nicht ganz es wird noch ein Epilog folgen und dann ist diese Geschichte vorbei. Bitte seid mir nicht zu böse, ich hab euch lieb. :D

Lovestory ~ Larry Stylinson #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt