Néa Archí

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                  Salena
Die Brise war sehr angenehm. Die Vögel zwitscherten einen faszinierend Walzer. Die Sonne erreichte ihren Feierabend für den Tag.
Der Himmelskörper war schon kaum zu sehen und die wärmenden Sonnestrahlen werden bald verschwunden sein. Doch es war nicht zu bedauern.
Denn der Himmel verwandelte sich in ein atemberaubendes Gemisch an Farben, die wunderschön miteinander harmonierten. Blau wurde zu orange, rosa und endete in schwarz. Die folgende Dunkelheit erstrahlte durch ihre unzählbaren Sterne. Sie funkelten um die Wette und bildeten die bekannten Sternbilder.
Ich spürte seine familiäre Präsenz neben mir und ein kleines Lächeln bildete sich auf meinem Gesicht. Sein Ausdruck ähnelte meinem und ich wusste, dass er diesen Moment so sehr geniesst wie ich. An diesen Anblick werden wir uns nie satt sehen . Dass hektische Leben konnten wir für einen Moment hinter uns lassen.

Plötzlich hörte ich ein Knirschen hinter mir, jedoch bevor ich reagieren konnte, war es schon zu spät. Seine Schreie fühlten sich wie riesige Explosionen in meinem Herzen an.

Ich wachte schreiend auf. Als ich die vertraute Umgebung meines Zimmers erkannte, beruhigte ich mich sofort. Und egal wie sehr ich mich anstrengte, ich konnte mich nicht an den Inhalt meines Traumes erinnern.

Es ist schon ein paar Monate her, seit ich angefangen habe solche seltsamen Dinge zu halluzinieren. Es sind oft magische Gestalten die auf mich losgehen. Und meistens geht es nicht wirklich gut für mich aus.
Ich schaute auf den Wecker:

               5:00 Uhr.

Da ich in einer Stunde sowieso aufstehen musste, beschloss ich schonmal zu duschen und das Frühstück vorzubreiten. Unsere Küche hätte jede Hausfrau oder Hausmann eifersüchtig gemacht. Ich entnahm dem Kühlschrank drei Eier und mischte sie zusammen mit Kräutern, Gewürzen und Tomaten zusammen. Der Rest erledigte sich praktisch von selbst.

Meine Grossmutter staunte nicht schlecht als sie das Gourmet-Frühstück erblickte.
Sie zeigte mir ihre Dankbarkeit indem sie den Feuerlöscher holte um das Feuer, dass ich gar nicht bemerkt hatte, zulöschen. Meine Unfähigkeit bezüglich meiner Kochkünste, muss mir wohl kurz in eine kleine Ecke meines Gehirnes gerutscht sein. Aber das mir das Zubereiten von Lebensmitteln nicht liegt, störte mich kaum. Ich habe nämlich noch mein ganzes Leben Zeit um kochen zu lernen. Kein Grund mir jetzt bereits Sorgen darum zu machen. Dass sah meine Grossmutter leider anders.
Nach einer Predigt zu der dann auch mein Vater aufgewacht ist, musste ich schon los zur Schule, obwohl ich lieber etwas mehr Zeit mit meinem Vater verbringen würde. Solche Momente wie ein gemeinsames Essen waren sehr selten bei uns.

Ich sehe ihn nämlich fast nie, denn als persönlicher Assistent vom französischen Botschafter hat man halt viel zu tun. Und es ist nun mal eine Tatsache in diesem Beruf, dass das eigene Kind nicht wichtiger ist, als eine wichtige Verbindung zweier mächtiger Länder. Ein neues Fahrrad könnte er mir trotzdem kaufen. Wenn ich schon keine Beziehung zu ihm aufbauen kann, dann könnte er mich wenigstens mit materiallistischen Dingen überschütten. In Washington war zu dieser Zeit bereits viel los und ich wie jeden Morgen auf dem Weg zur Schule dankte ich meiner Grossmutter mich in eine zu schicken die keine 20 Minuten entfernt war. Ich kam endlich vor dem ehemaligen Kloster an und begab mich zu meinem Klassenzimmer.

Dieses Gefühl wenn die Schwester euch so anguckt als ob sie eine Antwort von euch erwartet, ihr aber nicht zugehört habt und dann diesen vorwurfsvollen Blick bekommt.
Genauso fühle ich mich jetzt. Falls ihr die Antwort so wichtig ist dann sollte sie den heiligen Vater um die Antwort bitten. Aber diese Gedanken sind mir bei weitem nicht unbekannt.
Da der Platz neben mir leer ist, was daran liegt das ich keine Freunde habe, konnte mir niemand die Frage wiederholen. Oder die Antwort heimlich zu flüstern. Ich stand mal wieder alleine da. Es sollte mich eigentlich kalt lassen, aber ich spürte wie sich eine Scham in mir ausbreitete.
Der spezifische Grund warum ich niemanden habe liegt vermutlich daran, dass ich in diesem Schuljahr bereits sechs Mal die Schule wechseln musste. Ich bin nut ein bißchen anders. Und viele Leute kommen nicht damit klar. Es würde mich aber überhaupt nich stören ein siebtes Mal die Schule zu wechseln.

Blütenträume•Nico di AngeloWo Geschichten leben. Entdecke jetzt