Asthéneia

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Bianca.

Bianca.

Meine tote Schwester.

Sie starb einen Tod der nie hätte passieren sollen. Ihre Seele ruhte jetzt im märchenhaften Elysium. Ich würde eigentlich sogar meine Hand ins Feure legen, dass nichts sie von dort weg holen könnte. Da war ich mir aber nicht mehr sicher. Aufgrund dieser Tatsache war ich mir nicht mehr sicher ob ich meinen Sinnen noch über den Weg trauen kann.

Sie hatte ein Aussehen das ich überall wieder erkennen könnte. Mit ihren langen braunen Haaren die wie gewohnt leicht gelockt an den Enden waren. Ihre Augen spiegelten meine bis aufs kleinste Detail. Nur Biancas schienten immer mit einer herzlichen Wärme. Sie war trotz unserer verwandten Gemeinsamkeiten ein starker Kontrast im Vergleich zu mir. Sie wollte die Welt sehen und die Sonne war ihr ständiger Begleiter.

Genau diese Person stand vor mir. Der Nebel um mich herum beeinträchtigte zwar meine Sicht aber ich wusste sofort wer mir gegenüber war. Salena hielt meine Hand so fest wie sie konnte, aber ihr Fokus lag in der Ferne. Ich hätte sie eigentlich gefragt was sie beschäftigt, aber Bianca nahm meine ganze Aufmerksamkeit als sie anfing mit mir zu sprechen. Ihre vertraute Stimme war wie ein Balsam für meine gewachsenen Kopfschmerzen. Meine Nerven beruhigten sich ein wenig.

,, Nico, du musst unbedingt mit mir kommen. Ich brauche deine Hilfe! ''

Mein Blick schweifte zu Salena und als ich Bianca eine negative Antwort geben konnte, unterbrach sie mich mit einem wütenden Tonfall.

,, Du willst mich also wieder im Stich lassen?! Und ich dachte du wärst für mich da...''

Mit diesen Worten rannte sie weg von mir. Ich riss meine Hand von dem Mädchen neben mir weg,doch mit einem schweren Gewissen. Aber ich konnte Bianca nicht schon wieder verlieren. Daraufhin nahm ich meine Beine in die Hand und eilte ihr hinterher.

Die Silhouette meiner Schwester wurde immer mehr verschwommener. Meine Beinmuskeln zogen sich fest zusammen und nahmen an erhöhter Geschwindigkeit zu. Diese kurze Rennerei wäre eigentlich sonst kein Problem gewesen, ich war schon in viel schlimmeren Situationen, aber heute war einfach ein seltsamer Tag. Es war trotzdem ein beachtlicher Schock für mich als sich Bianca auf einmal in kleine Partikel auflöste. Die winzigen Stücke lösten sich auf, bevor sie überhaupt in die Nähe vom Boden kamen. Das Geister nicht fähig waren dies zu vollbringen, war allgemein bekannt.

Mir dämmerte es plötzlich das dies ein Trick war um uns zu trennen. Mein Magen drehte sich um als mir bewusst wurde, dass ich Salena allein gelassen habe. Dies passierte nur wegen meinen eigenen selbstsüchtigen Prioritäten. Ich wünschte mir sehr das es ein Handbuch namens Halbblut 101 geben würde um ratlose Leute die in so einer Situation wie in meiner stecken zu helfen. Denn in diesem Moment hatte ich keinen Plan was ich tun sollte. Um mich herum war nur weiss und egal wie weit ich in die andere Richtung rannte, Salena war vom Erdboden verschluckt. Jetzt friedlich im Camp die Zeit zu geniessen, wäre purer Luxus.

Der alltägliche Lebenszyklus von mir und meinen Mitmenschen kann zwar von Normalsterblichen als befremdlich angesehen werden, dies liegt aber nur an ihrer Ahnungslosigkeit. Es wäre mir aber schier unmöglich ein anderes Dasein zu leben. Die negativen Aspekte überwiegten zwar auf den ersten Blick die positiven, aber wenn ich triumphierend mit einem Titan gekämpft habe, dann vergesse ich alles andere. Der Verlust und Schmerz ist ein unschöner Teil davon. Aufgrund dessen kann man in eine dunkle Phase gelangen. Und jeder hat das Recht zu trauern. Diese Gefühle dürfen jedoch nicht die Existenz von einem bestimmen.

Doch genau dies passierte als Bianca von mir ging. Sie verliess mich und ich war dann allein auf der Welt. So dachte ich jedenfalls. Aber die Wahrheit war, dass ich nie wirklich alleine war. Ich stiess jeden von mir weg und traute keiner Seele über den Leib. Der Fehler lag ganz klar bei mir, obwohl es immer noch schwer ist für mich das zu akzeptieren. Jetzt musste ich mit den Konsequenzen leben. Dies bedeutete im Klartext ein einsames Leben.

Wäre da nicht Salena.

Aufgrund ihrer plötzlichen Erscheinung ging ich nicht mehr im Alleingang durch den Tag. Es begann mit einem klischeehaften tollpatschigen Ausrutscher, ein Geschehnis für das ich sehr dankbar bin. Trotz unserer zarten Freundschaft war eine unsichtbare Wand zwischen uns. Unsere Konversationen waren zwar nicht oberflächlich, jedoch konnte ich es nie zustande bringen mit ihr über eher unangenehmen Themen zu sprechen.

Sachen wie unsere Beziehung mit dem göttlichen Elternteil oder die Gedanken die wir über die Zukunft halten. Sie wusste zwar dass meine Mutter nicht mehr unter uns war, aber wer dafür verantwortlich war sagte ich ihr nicht. Es war zwar nicht beabsichtigt es geheim zu halten, jedoch wusste ich einfach nicht wie ich über sowas reden sollte. Was mit Bianca geschehen ist, war jedem im Camp im Gehirn abgespeichert. Tragödien waren zwar nichts Neues bei uns, dennoch stachen einige Unglücke mehr heraus als andere.

Salena würde mich aber nie für Details bezüglich meiner tragischen Familiengeschichte ansprechen. Sie respektierte meine Privatsphäre genauso sehr wie ich ihre tue. Doch ich vermute das wir beide auf den ersten Schritt von der anderen Person warten, doch wenn wir uns weiterhin so verhalten dann wird sich nichts zwischen uns ändern.

Sie und ich hatten unserer düsteren Geheimnisse und zerstörenden Selbstzweifel. Diese Dinge sollten zwar zu den typischen Gesprächen gehören die in einer Freundschaft vorkamen, doch ich konnte sie nicht näher darüber ausfragen. Sie würde auch ebenfallsantworten aus mir heraus holen wollen, etwas, für das ich längst noch nicht bereit bin. Die Ironie war mir dabei komplett bewusst. Jedoch nahm ich mir vor dies in naher Zukunft zu ändern.

Um eine Konversation führen zu können und nicht einen Dialog, brauchte es einen Ansprechpartner. Und diese gewisse Person war vom Erdboden verschluckt. Doch mit meinem wiederkehrenden Vertrauen, war ich mir sicher sie wieder zu finden.

Und alles was ich dafür brauchte war ein kleines Feuer, Salenas Schal der in meinem Rucksack schlummerte und etwas Ambrosia.

Es hatte auch seine positiven Seiten der Sohn vom Gott der Unterwelt zu sein.



Dafür hat es 10000000x Gründe warum es sch****e ist der Sohn des Hades zu sein

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Dafür hat es 10000000x Gründe warum es sch****e ist der Sohn des Hades zu sein.😂


Blütenträume•Nico di AngeloWo Geschichten leben. Entdecke jetzt