Akólouthos

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Es war ...

Wie soll ich sagen ...

Normal ?

Wir sind gerade im Camp angekommen und das erste was mir aufgefallen ist, dass die Hütten in einer Hufeisenform waren. Und noch ein paar andere lagen verstreut umher. Es war alles verborgen von einem Schutzschild und nur magische Wesen konnten sehen was in Wirklichkeit dort war.

Es gab einen Lagerfeuerplatz, ein paar Leute die in Rüstungen rumliefen oder irgendwelche Beschäftigungen nachjagten. Das ist wahrscheinlich ziemlich alltäglich für ein Camp das für Halbgötter existiert. Ausser das mit den ungewönlichen Uniformen und der Arena hier, merkt man hier vom übernatürlichen Aspekt nichts.

Die Annahme das die Götter für alles hier verantwortlich sind, war anscheinend komplett daneben. Das einzige für was die Götter einen Beitrag geleistet haben, war es meine Mitmenschen zu zeugen. Es wird durch die Erdbeerfelder neben dran finanziert. Obwohl ich niemandn hier Erdbeeren essen sah. Ambrosia war hier der komplette Renner. Snacks wie Chips oder Kaugummi konnten einpacken im Vergleich zu dieser heiligen Speise. Harmloser geht es nicht. Niemand würde denken dass hier in Wirklichkeit Halbgötter ausgebildet werden, um Monster zu bekämpfen.

Seit wir das Camp betreten hatten, kamen hin und wieder ein paar Leute vorbei um Percy und Annabeth freudig zu begrüssen.

Es kam wohl nicht oft vor das Halbgötter von ihren Missionen zurück kamen. Die Gedanken die sich dann bei mir formten, liessen mich ein wenig Angstschweiss bilden.

Sie brachten mich dann ins Haupthaus, wo ein dicker Mann im Bermudahemd und ein Mann im Rollstuhl ein Poker ähnliches Spiel spielten.

Ich könnte auf meine Einhornsammlung schwören, dass ich Fell und Hufe sah bei einem der beiden.

''Wir wollten dich eigentlich schon früher ins Camp holen Salena, aber nachdem der Götterblitz gestohlen worden ist, bist du in eine andere Schule verwiesen worden. Daher haben wir deine Spur verloren, aber du bist jetzt hier, also spielt es ja keine Rolle mehr." Er lächelte mich ermunternd an.

Aber als er dies sagte, schaute der Bermudakerl auf Chirons Karten. Ich merkte mir, nie mit ihm eine Runde zu spielen.

''Das ist schon in Ordnung."antwortete ich.

Er kam mir sehr symphatisch vor, im Gegensatz zu Dionysos. Der war nur damit beschäftigt Chiron immer noch in die Karten zu gucken. Er war anscheinend nicht der schnellste, wenn es um auf den Kopf stehende Zahlen geht.

Annabeth hatte mir auf dem Weg hierher erklärt, dass er "nur" noch für 200 Jahre Campleiter sein muss, da er sich an eine Nymphe auf die auch sein Vater stand, vergriffen hatte.

Er muss seine Strafe angeblich ohne Alkohol absitzen. Der Arme.

Kein Wunder das er so mies gelaunt ist. Ich meine, stellt euch vor ihr seid der Gott des Weines, dürft aber keinen trinken. Und dies für über 200 Jahre.

Nachdem wir alles geklärt hatten, brachten sie mich in die Hermeshütte, da man noch nicht weiss wer meine Mutter ist. Ich war nicht besonders erfreut zu erfahren, dass meine Mutter sehr wahrscheinlich schon mehrere Männer hatte und ich ein Dutzend unbekannter Halbgeschwister hatte. Im Gegensatz zu meinem Vater der immer noch treu auf sie wartet. Es wäre aber schön wenn mein Vater der Liebe eine zweite Chance geben würde. Ob er die Wahrheit weiss, hat er mir nicht offenbart. Anscheinend soll ich selber rausfinden wer meine Erzeugerin ist.

Nachdem sich mir alle vorgestellt hatten, verabschiedeten die beiden sich. Es war anscheinend nicht so einfach zu mir zu kommen. Ein Anruf hätte zwar gereicht aber jedem sein eigenes. Die Blicke einiger waren nur für eine kurze Zeit auf mir. Anscheinend hatten sie hier öfters Neulinge untergebracht. Nicht etwas besonderes zu sein fühlte sich überraschenderweise unglaublich fantastisch an. Ich bekam das Gefühl, dass ich mich hier wie zu Hause fühlen werde.

''Du solltest am besten jetzt schlafen gehen, wir spielen morgen nämlich 'Erobere die Flagge' und glaub mir, du wirst deine Kraft brauchen'' riet mir ein Hermessohn. Sein sterner Gesichtsausdruck liess mir kein Raum für Fragen.

Daher drehte ich mich leise zu einer seiner Schwestern.

''Wie erobert man die Flagge?''

''Oh, lass dich nur überraschen. Glaub mir es wird dir zum einschlafen helfen, wenn du es nicht weisst.''

Nachdem sie diese Worte aussprach, drehte sie sich um und schlief sofort ein. Ich beschloss es ihr nachzumachen. Eigentlich nahm ich an das ich noch eine Weile an ihre Worte denken würde, aber ich unterschätzte mich. Der Tag war so erlebnisreich, dass meine Augen sofort zufielen als mein Kopf in Berührung mit dem Kissen kam.

Ich dachte das es ein gewöhnlicher Schlaf sein würde, doch ich lag falsch.

Denn was mich zuerst begrüsste war eine Herde voller Kühe. Ich mochte Tiere zwar, aber Kühe waren definitiv nicht meine Favoriten. Doch sie sahen bei weitem nicht aus wie die herkömmliche Art. Nein, sie schimmerten so hell, als würden sie aus flüssigem Gold bestehen. Die Sonne reflektierte sie so, dass die Umgebung in einem angenehmen Licht erstrahlte.

Die Pfauen, die wild verstreut standen, waren auch anders. Die Federn waren prunktvoll mit Diamanten und Rubinen verziert. Sie glänzten und funkelten mit den Kühen um die Wette.

Ich betrachtete sie noch staunend für eine Weile, bevor mich meine Müdigkeit sogar im Traum einholte. Der letzten paar Stunden müssen mich wohl richtig geschafft haben. Als ich meinen Schlafplatz suchte, fand ich ihn bei einem Baum in der Nähe. Da hier nichts mit rechten Dingen vorging, sah ich ihn mir zuerst genauer an. Es war ganz klar ein Granatapfelbaum. Ich war immer noch misstrauisch, daher riss ich zuerst eine von vielen Früchten vom Ast weg. 

Es hatte eine satte rote Farbe und eine fast schon perfekte Form. In mir wuchs eine starke Sehnsucht reinzubeissen. Und bin ich froh, dass ich genau das tat. Es war das Beste was ich jemals gegessen habe. Kein Schokoladenkuchen auf der Welt konnte mit diesem Geschmack mithalten. Ich ass mehrere auf einmal. Dies führte dazu das ich so satt wurde, dass ich mich unter dem schattigen Baum setzte und einschlief. Das Gras unter mir fühlte sich an wie als würde es aus Wolken bestehen. Der Duft um mich herum erweckte Erinnerungen die ich nicht deuten konnte. All diese Faktoren führten dazu, dass mein Einschlafprozess um einiges verschnellert wurde.

Irgendwo in der Ferne ertönte eine Frauenstimme. Es hörte sich so liebreizend und angenehm an, dass ich ihr weiter zu hören wollte. Obwohl ich versuchte wach zu bleiben um diesen Klang weiter zu geniessen, versagte ich. 


Ich habe echt mehr Willenskraft von meinem Hauptcharakter erwartet

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Ich habe echt mehr Willenskraft von meinem Hauptcharakter erwartet.

Blütenträume•Nico di AngeloWo Geschichten leben. Entdecke jetzt