Állos

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Die Schreie der Toten bereiteten mir unerträgliche Kopfschmerzen. Mein Mitleid mit ihnen war schon immer winzig, da sie ihr Schickal verdient haben. Diese Gequälten sind der Grund, warum jeder schlecht von meinem Zuhause denkt. Diese Vorurteile verhindern es, den Anderen die Schönheiten die es hier gibt, zu zeigen. Ich würde mir gerne einreden das es mir gleichgültig ist. aber dass wäre eine Lüge. Ein wenig Gesellschaft wäre Mal eine schöne Abwechslung.

Hinter mir schloss sich gerade der Boden als ich von meinem Ausflug zum Hades zurück kam.

Mir war klar, dass niemand auf meine Rückkehr warten würde, geschweige denn mich vermisst hätte. Die einzigen Menschen denen ich jemals was bedeutet habe, sind tot. Mir ist vor langer Zeit schon bewusst geworden dass niemand Schuld an Bianca's Tod hatte. Aber jedes mal wenn ich Percy sehe, erinnert es mich an ihren Tod. Oder besser gesagt, dass ich sie nicht beschützen konnte. Vermutlich denkt er bis heute noch, dass ich ihm die Schuld gebe. Obwohl es mir eines besseren belehrt wurde, brachte ich es nicht fertig, mich zu entschuldigen.

Seitdem habe ich mir nie wieder Mühe gemacht, Freunde zu finden. Wieso auch, wenn du nur enttäuscht wirst? Selbst wenn ich wollte, fast alle im Camp haben nur Angst vor mir. Und die wo es nicht sind, haben Vorurteile gegen mich. Da kann man nur verlieren. Was eigentlich pure Ironie ist, da alle anderen eine Chance bekommen, egal welche Abstammung sie besitzen. Da habe ich mal wieder das kurze Los gezogen.

Was. Für. Eine. Überraschung.

Anstatt direkt zu meiner Hütte zugehen, machte ich noch einen Spaziergang. Ich wollte so lange es geht meinen Schlaf aus dem Weg gehen. Wäre es nicht physikalisch unmöglich dann würde ich dem Schlaf für immer abschwören. Selbst wenn eine Harphyie mich erwischte und versuchen sollte mich zu töten, wird es ein leichtes sein sie mit meinem Schwert aus stygischem Eisen zu töten. Aber darum machte ich mir keine Sorgen. Sie wissen das es üblich für mich ist so spät zurück zu kommen vom Hades.

Ich ging auf meinen Lieblingsort im Camp zu, dem Haus das für die Kinder von Hera zur Verfügung steht. Es steht aber schonseit Ionen leer. Es könnte aber auch gut sein, dass es noch nie benutzt wurde. Ihr Stolz ist wahrscheinlich der einzige Grund warum es überhaupt hier steht. Hera, war wie die meisten Götter auch, komplett selbstverliebt. Sie hat uns Halbgötter in letzter Zeit in Ruhe gelassen. Den Moiren sei Dank.

Aber ich war auch ein bisschen froh darüber, dass Hera sich durchsetzte und es erbauen liess. Da es ein wahres Meisterwerk war. In reinem Marmor wurden hunderte von kostbaren Edelsteinen sorgsam hineingearbeitet. Das war aber bei weitem nicht alles. Die Bilder die rein geschliffen wurden, hatten noch klare Linien nach all dieser Zeit. Es war einfach atemberaubend zu betrachten im Mondlicht. So etwas einfach verggammeln zu lassen, war einfach nur schade.

Als ich grade an der Herahütte vorbei ging, lief etwas in mich hinein.

Dieses "etwas" stellte sich als ein unbekanntes Mädchen heraus. Ihr Aussehen erinnerte mich an die elysischen Felder im Hades. Ihre Aura strahlte ein lebhaftes Licht aus. Eine Wärme die ich teilen wollte. Sie murmelte eine leise Entschuldigung und verschwand eilig in ihrer Hütte. War sie eine Tochter Heras? Dies erweckte mein grosses Interesse. Aber was mich am meisten wunderte waren ihre Augen. Sie wirkten so, als ob sie deine grössten Geheimnisse kennen. Alles was du in deiner Seele verbirgst, wird ihnen offenbart.

Ich dachte noch eine Weile über diese Mädchen nach, bis ich realisierte das ich einfach an der selben Stelle herum stand. Ich eilte schnell in die Richtung meiner Hütte. Würde kein göttliches Blut in mir fliessen, dann wär ich schon längst aus der Puste. Dass rennen hat sich aber gelohnt, da ich in kürzester Zeit dort war.

Mein Haus im Camp bestand aus purem schwarzen Marmor mit einem Skelett an der Türe eingraviert. Um das Gebäude herum waren formvollendete Blumen. Dies kann ich wohl meiner Stiefmutter verdanken. Obwohl sie nicht zu meinem Image passen, war ich froh dass sie da waren. Sie gaben diesem Gelände mehr leben.

Ich legte mich mit einem Seufzen ins Bett. Früher oder später muss ich mich wieder zum schlafen zwingen. Daher schloss ich meine Augen und hoffte auf einen traumlosen Schlaf. Obwohl mir klar sein sollte, dass dies nur Wunschdenken ist.

Und die Albträume fingen wieder von vorne an.

Es war immer kalt. Ob es die Temperatur war oder ob die Ausstrahlung hier es verursachte, war mir egal. Um mich herum war pure Düsternis. Ab und zu erscheint ein Titan oder eine verdammte Seele, dass unterbrach die eisige Stille für einen flüchtigen Moment. Manchmal kamen sie auf mich zu und versuchten mich zu attackieren.  Ab und zu schafften sie es mich zu attackieren. Die Schmerzen taten höllisch weh. Das strömende Blut tränkte meine Kleidung rot, doch es war auf meiner schwarzen Kleidung kaum zu sehen. Doch ich versuchte es zu ignorieren und alles zu ertragen. Eigentlich habe mich längst an dieses Szenario gewöhnt, doch es traumatisierte mich jedesmal aufs Neue.

Der Tartarus liess mich nicht in Frieden. Obwohl Jahre seit meinem einmahligen Aufenthalt dort vergangen sind.

Ich schloss meine Augen und hoffte darauf das alles schnell vorbei geht.

Doch mein Wunsch wurde immer ignoriert.

Nico hat so ein schweres Schicksal nicht verdient:(

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Nico hat so ein schweres Schicksal nicht verdient:(

Blütenträume•Nico di AngeloWo Geschichten leben. Entdecke jetzt