The mess that I've made

you're wonderful

Mit müdem Blick sah die Sängerin von ihrem Bett auf. Hoch zu dem blonden Mann, der vor ihr saß und für einen Moment sah sie ihn einfach nur an. Irgendetwas in ihr rührte sich, erkannte ihn und doch brachte sie in größter Anstrengung keinen Ton über die Lippen. Es war wie als hing an ihrem Körper ein unglaublich schweres Gewicht und es kostete sie eine Menge Kraft die Augen offen zu halten und halbwegs ruhig zu atmen. Sie erkannte, dass sie in einem Krankenhaus lag und trotz dieser Erkenntnis war sie immer noch ratlos.
Dann allerdings schob sich wieder die zarte Melodie durch ihr Denken, welche sie geweckt hatte und der Mann neben ihr sang leise weiter. Yvonne kannte diese Zeilen, diese Stimme, diese Musik. Ihr Körper wurde etwas wärmer. Diese Wärme war ihr nicht fremd. Es erinnerte sie an blau, an weiche und warme Arme. Ein glückliches Gefühl...

Im selben Moment sah der Finne auf und sie erkannte den Schock in seinen Augen. Er erstarrte ihn seinen Bewegungen und gleichzeitig durchflutete auch die Sängerin eine Art Panik. Irgendwas stimmte wohl nicht und erneut versuchte sie schwerfällig ihre Lippen zu öffnen.
„Yvi... God- I", er brach ab und sah dann erschrocken auf den Monitor neben sich, welcher begann zu piepen. Sie atmete zu schnell und auch ihr Herz schlug unregelmäßig. Sie machten sich gegenseitig einfach total nervös und für einen Moment überfordert sah er sich um. Dann besann er sich jedoch und atmete einmal tief durch. Anschließend nahm er ihre Hände und lehnte sich etwas über sie. Er sah, wie sehr es sie anstrengte und forderte und auf jeden Fall wollte er es verhindern, dass sich ihre Augen erneut schlossen.

„Rakas, Yvi, Love...", vorsichtig redete er auf sie ein und nahm statt ihren Händen nun ihre Wangen. „Alles ist okay! Du bist here and safe, okay? Listen, nothing can happen!" Tief atmete er ein und aus und wies sie an darauf zu achten. Seine Mutter hatte es ebenso geschafft und vorsichtig streichelte er ihr Gesicht. Ihre Haut fühlte sich wärmer an, war immer noch blass, aber ihre müden Augen strahlten eine Lebendigkeit aus, die er zu sehr vermisst hatte.
„I got you Love, everything is okay! We are safe, I'll keep you safe! I promise!" Fast schon zärtlich hauchte er ihr diese Worte entgegen, ließ ihr Zeit sich zu beruhigen und nahm erneut eine ihrer Hände. Für einen Moment schien es tief in ihm so, als wäre nie etwas anders gewesen. Ihre Blau verhakte sich in seinem und sein Herz schlug ebenso schnell.

Doch gerade als er fortfahren wollte, wurde ihre Zimmertür aufgerissen und Unruhe spiegelte sich in Yvonnes Augen wieder. Immer noch hatte sie kaum eine Ahnung was hier überhaupt vorging, doch ein Name schwirrte durch ihren Kopf. Samu. Der Blonde hier war Samu und ohne irgendeinen Grund spürte sie, wie ihr Körper und ihr Unterbewusstsein ihm vertraute. Sich sicher und warm fühlte, ihm jedes einzelne Wort glaubte. Sie kannte seine Augen, ja sie liebte sie...

So sah sie auch verwirrt zwischen den Ärzten, die das Zimmer betraten und ihm hin und her und konnte dabei kaum ihren Kopf bewegen. Ihr Hals steckte in etwas Großem und Massiven und sie begann rasselnd zu husten. Sofort war der blonde Sänger wieder an ihrer Seite und strich über ihre Wangen. Auch einer der Ärzte kam hinzu und hob vorsichtig ein Plastikteil über ihr Gesicht. Fast schon automatisch bekam sie wieder besser Luft und vorsichtig hielt Samu die Atemmaske über ihrem Mund und ihrer Nase. Es half ihr wirklich und nachdem sie sich halbwegs beruhigt hatte, versuchte der Arzt ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, während der Finne weiter ihre Hand hielt. Auch sie hielt seine Hand, so gut es mit den schwachen Fingern ging, fest in ihrer und klammerte sich innerlich wie eine Ertrinkende an ihn. Er war im Moment das Einzige, dass für sie einen Sinn ergab, dass ihr half ruhig zu atmen und auch Samu selber hatte den Drang sie eng in seine Arme zu schließen und nie wieder loszulassen. Doch auch die Ärzte mussten sie versorgen und so konnte er lediglich ihre Hand halten.

„Frau Catterfeld, können Sie mich hören?" Erneut huschten ihre Augen unruhig zwischen Samu und ihm her und ihre Lippen öffneten sich lautlos. Lediglich ein leises ‚ja' brachte sie hervor und die Augen des Finnen wurden glasig, als er einen unmerklichen Druck ihrer Hände spürte. Sie drückte seine Hand, als Bestätigung, sie nahm ihn war, konnte ihn hören!
Nickend besah auch der Arzt sich die Situation und leuchtete ihr kurz in die Augen. „Sie werden bald ihre Stimme zurückbekommen. Wasser und ein paar Versuche werden Ihnen das erleichtern. Sie hatten einen Unfall, erinnern Sie sich?" Nervös sah der Blonde zu ihr, als sie die Augen aufriss und zu ihm sah. Es war, wie als überfluteten sie die Erinnerungen und erneut wurde ihr Atem hektischer. Bilder blitzten auf, Gefühle erfüllten sie, Angst, Leere und Panik kehrten zurück und sofort legte er ihr die Maske übers Gesicht. „Shhhh Love, alles ist okay again! Please listen! Please breathe!", sanft redete er auf sie ein und hielt sie fest. Er wollte, dass sie seine Wärme spürte, seine Liebe. Er wollte, dass sie wusste, dass sie in Sicherheit war und es dauerte ein wenig länger, bis ihre Atmung ruhiger wurde.