it's the mess that i've made

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„Und, wie findest du es hier?" Aufmerksam sah Yvonne ihren Freund an und dann das Zimmer. So eben waren sie im Reha-Gebäude angekommen und auch wenn die Fahrt lang gewesen war, ging es der Sängerin immer besser. Schließlich hatte sie sogar aufrecht im Auto sitzen dürfen, ihrem Rücken ging es immer besser und so war die Fahrt zwar anstrengend aber auch ein Highlight gewesen. Auch wenn ihr die Therapiestunden fast schon zum Hals raushingen, hatte sie die letzten Wochen eifrig geübt und selbst wenn ihre Arme schwach waren, konnte sie sie bewegen. Zwar sperrte ihr Nacken noch ein wenig, aber neben der Mobilisierung ihrer Beine durfte und musste sie mit den Armen kleinere Gewichte heben, um ihre Muskeln aufzubauen. Trotzdem war sie bis dahin noch kein einziges Mal aufgestanden, weshalb sie sich im Bett nun zurücklehnte.

Samu sah sich solange neugierig im Zimmer um. Natürlich hatte er mit Yvonnes Managerin dafür gesorgt, dass sie die beste Therapie bekommen würde und so war die Reha zwar eine gute Autostunde von Helsinki entfernt, doch gleichzeitig sehr renommiert und auch das Zimmer war schön eingerichtet. „It's beautiful!", stimmte dann auch zu und stellte seine eigene Tasche neben ihre. Schließlich durfte er die ersten beiden Nächte hierbleiben und war auch bei den ersten Therapiestunden dabei.
So richteten die beiden sich ein wenig ein und der Blonde half ihr ihre Sachen in die Schränke zu räumen. Schließlich musste sie hier keine Krankenhausklamotten mehr tragen und auch die Fäden ihrer Nähte an der Taille und am Rücken waren gestern gezogen worden. Alles in allem ging es wirklich bergauf und bittend sah die Sängerin zu ihrem Freund.

„Fährst du mich noch ein bisschen rum? Die Therapie beginnt erst heute Nachmittag!" Samu lachte auf und nickte dann. Auch er wollte ein bisschen mehr von dem Gelände um sie herum sehen und so hob er sie vorsichtig in einen Rollstuhl, bevor er ihr mit der Jacke half und eine Decke über ihre Beine legte. Es war nun Mitte Februar und immer mal wieder lag etwas Schnee draußen. Deshalb wusste er auch, dass er besonders ihre Beine warmhalten musste. Dort spürte sie die Kälte schließlich kaum und nachdem er sie fertig eingepackt hatte, schob er sie raus.
„Ist dir cold?", fragte er sofort, als ihnen der erste kühle Wind um die Nase blies, doch zufrieden grinsend schüttelte sie den Kopf. „Nach den ganzen Tagen im Krankenhaus liebe ich diese kalte Luft nur noch!" Der Sänger lachte und drückte ihr sanft einen Kuss ins Haar. Sie schien sich hier wirklich wohlzufühlen und auch ihr Enthusiasmus färbte ein wenig auf ihn ab.

So entdeckten sie die Umgebung gemeinsam und kamen auf der anderen Seite des Gebäudes zu einer Halle. „Da müsste das Schwimmbecken sein...", dachte Yvonne laut nach. „There hast du morgen Training right?" Sie nickte langsam und besah sich die Anlage. „Ich weiß nicht so ganz...", ihre Stimme wurde unruhiger. „Ich kann doch nicht mal gehen und mich mit den Händen festzuhalten ist auch schwer. Und dann gleich ins Wasser?" Samu seufzte leise, drehte den Rollstuhl zu sich und hockte sich anschließend vor sie. „Love, ich bin dabei, okay? Wir machen this together! Dein Therapist ist there too und das Wasser ist nicht tief! I'll hold you! I promise..."
Sanft hauchte er ihr einen Kuss auf die Lippen und strich über ihre Wange. „Das wird fun!"

Ein wenig später kamen die beiden an einem kleinen Café an und zufrieden ließ Samu sich neben der Sängerin sinken. Es war ein schönes Gefühl wieder halbwegs normale Sachen als Paar zu machen und ein Satz seines Managers schoss ihm durch den Kopf. „Du Love, Mikko hat something about social media gesagt..." Sofort sah sein Gegenüber auf und legte den Kopf schief. „Du warst long time now not present and rumors are going on, you know?" Yvonne seufzte leise und nickte. Natürlich gab es Spekulationen, schließlich hatten sie ihre Beziehung öffentlich gemacht und auf einmal kam gar nichts mehr.
Jedoch schossen ihr auch gleichzeitig wieder diese Stimmen durch den Kopf und sanft griff der Finne nach ihrem Kinn. „Look at me Baby...", murmelte er leise und strich über ihr Haar.
„Gib mir mal dein Phone!" Sie kam seiner Aufforderung nach, denn schließlich besaß sie seit einigen Tagen ein neues Handy und nachdem ihr Freund die sozialen Medien geöffnet. Er selber hatte einige Funktionen fest eingestellt und eben jene aktivierte er nun auch bei ihr. Sie sollten Kommentare, Privatnachrichten und jede andere Art von Hass einschränken und sanft legte er es ihr in die Hand zurück. „It's maybe not perfect, but it'll help!" Sie lächelte schwach und nickte. „Und Mikko meint, ich soll irgendwie was posten?" Er nickte. „You know whatever you want, like updates, information about your accident?" „Auch dich?" Schüchtern sah sie zu ihm hoch und lächelte verlegen. „So irgendwie unsere Hände und einfach einen Satz, dass ich mich erhole? Weil-", sie zögerte. „Weil, ich möchte dich nicht mehr verstecken! Uns nicht mehr verstecken!"

The mess that I've madeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt