you need to move on

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Nervös rutschte die Sängerin auf der Bank rum und sah immer wieder zu ihrem Finnen hoch. In der Schwimmhalle war es warm und feucht, der typische Chlorgeruch lag in der Luft. Doch während Yvonne diesen Geruch und das damit verbundene Gefühl früher gemocht hatte, war ihr hier nun vor Nervosität fast schlecht und nervös lehnte sie sich an Samu.
Wie immer saß er hinter ihr, stützte sie ein wenig und hatte seine Hände an ihr Taille gelegt. Er spürte, dass sie Angst vor den nächsten Stunden hatte, doch genauso wusste er, dass gerade diese Therapien im Wasser die wichtigsten waren. Schließlich war die Sängerin seit ihrem Unfall nicht einmal aufrecht gestanden und ihre Muskeln, gerade ihr Rücken brauchte das.
„Alles wird gut Love...", murmelte er sanft und drückte ihr kurz einen Kuss in die Strähnen.
In der Halle waren kaum Leute, trotzdem sah sie sich immer wieder um. Einerseits wollte sie diese ganze Sache endlich hinter sich bringen, aber gleichzeitig auch gar nicht erst anfangen.

„Frau Catterfeld?" Eine blonde Frau lief auf die beiden zu und lächelte freundlich, bevor sie Yvonne die Hand hinstreckte und sie sanft schüttelte. „Ich bin Suzanna, Suzanna Osala!" Die Sängerin lächelte nervös und nickte langsam. „Yvonne..." Ihre Therapeutin nickte lächelnd, bevor sie sich breit grinsend an ihren Begleiter wandte.
Samu war nämlich in der Zwischenzeit völlig erstarrt und sah völlig entgeistert zu ihr hoch. „Suzanna? Du bist-?" Er unterbrach sich selber und verwirrt blickte Yvonne nun zwischen ihnen hin und her. „Ihr kennt euch?" Suzanna lachte auf und nickte langsam. „Ja schon ziemlich lange, ich dachte mir schon fast, dass mir dein Name bekannt vorkommt Yvonne!" Nun begann auch der blonde Sänger etwas zu grinsen und nickte. „Suzanna hier ist die Frau von Sami, unserem Drummer!" Seine Verlobte begann etwas zu lächeln. „Achso..."
Samu nickte nur und fuhr beruhigend über ihre Seite, während er wieder zu der Physiotherapeutin sah.

„Dann Yvonne, wenn du soweit bist, könnten wir anfangen..." Sofort schnellte ihr Blick zu ihrem Finnen nach oben und Suzanna erkannte. „Du musst keine Angst haben, ja? Ich bin die ganze Zeit direkt bei dir und Samu, so wie ich ihn kenne, auch immer da." Yvonne atmete tief durch und sah auf ihre Beine. Zwar spürte sie die Temperaturen hier drinnen und auch Berührungen, doch die Angst ließ nicht von ihr ab. „Samu könnte dich ja auch erstmal zum Beckenrand tragen, dort kannst du dich hinsetzen. Das Wasser ist ungefähr brusttief und auch warm, ich steh direkt vor dir, du kannst also gar nicht reinfallen, ohne dass ich dich fange."
Bevor sie auch nur irgendwie darauf reagieren konnte, spürte sie schon wie er sie hochhob und sofort klammerte sie sich an ihn. „Ich bin da Rakas, die ganze Zeit, I got you...", brummte er leise in ihr Ohr und für einen Moment schloss sie die Augen, ehe er sie an den Beckenrand setzte und ihre Beine automatisch ins Wasser baumelten.
„Oh...", murmelte sie überrascht und spürte, wie Samu erneut hinter ihr hockte. Doch gleichzeitig spürte sie ein warmes weiches Gefühl um ihre Beine und lächelte automatisch. Sie spürte das Wasser wirklich ein wenig und auch Suzanna lächelte sie aufmunternd an, als sie vor ihr im Wasser zum Stehen kam.

„Na? Wie fühlt sich das denn an?" Die Sängerin lächelte. „Neu, schön..." Sie lächelte zufrieden und legte ihre Hände sanft an ihre Füße. „Ich habe deine Akte gelesen. Reize, also Berührungen, funktionieren ja schon gut, merkst du das?" Sie nickte sofort und die Therapeutin dachte kurz nach. „Wir schauen jetzt erstmal, wie es insgesamt aussieht. Falls etwas sofort nicht funktioniert, mach dir bitte keinen Kopf, ja? Das ist nach so einer schweren Verletzung völlig normal!"
Ihr Gegenüber nickte zaghaft und vorsichtig begann Suzanna ihre Beine etwas auf und ab zu bewegen. Diese Behandlung fuhr Yvonne bis in den Rücken, doch gleichzeitig tat es nicht so weh, wie sie es erwartet hatte und durchatmend hielt sie die Hand ihres Verlobten.

Diese Prozedur führten sie eine Weile lang fort, auch wurde sie aufgefordert diese Bewegungen alleine zu probieren. Auch wenn das eher weniger klappte, bekam sie wirklich viel Zuspruch von Suzanna und auch Samu war sich immer sicherer, dass sie wirklich Glück mit dieser Therapie und vor allem der Therapeutin gehabt hatten. Nicht nur, dass sie geduldig und verständnisvoll war, sie neckte seine Zukünftige auch etwas, forderte sie und immer mal wieder gab er ihr einen Kuss ins Haar.

The mess that I've madeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt