Arten 3

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,,Das ist echt seltsam…’’, antwortete Whiro in Gedanken versunken, als ich mit meiner Erzählung geendet hatte. Ein leichter Wind bog die langen Gräser und ließ die Blätter erzittern. Vorsichtshalber strich ich mir die Haare hinter die Ohren. ,,Sind die Visionen eigentlich immer echt, oder können sie auch ausgedachte Fantasien sein?’’, fragte er noch immer am überlegen. Enttäuscht antwortete ich ihm:,, Ich wollte dich genau dasselbe fragen… aber Rider hatte doch gesagt, dass sich die Situation je nach der Handlung von anderen Personen ändern kann.’’ Kurz herrschte Stille zwischen uns, bis Whiro plötzlich anfing hoffnungsvoll zu lächeln:,, Dann müsste Liam noch am Leben sein, oder?’’ Ahnungslos zuckte ich mit den Schultern. Das Lächeln auf seinen Lippen verschwand, doch ich konnte etwas in seinen Augen erkennen. Hoffnung. 

Wieder wehte der Wind, jedoch ziemlich energisch und um einiges kräftiger, als beim letzten Mal. Verwirrt blickte ich nach oben und sah große graue Wolken aufziehen. ,,Es fängt gleich an zu regnen.’’, bemerkte ich, stand auf und klopfte mir die Erde von der Hose. 

,,Gibt es hier eigentlich auch Drachen oder sind die alle noch in der Akademie?’’, fragte ich, nachdem ich den bekannten Geruch wahrgenommen hatte. ,,Einige von ihnen müssten hier sein. Was glaubst du, warum uns diese Fremden angegriffen haben?’’, antwortete Whiro. 

,,Können wir kurz gucken gehen?’’, fragte ich aufgeregt. Ein wenig verwirrt nickte er:,,Ja klar. Also ich hatte gefragt, ob du wei-‚‘’ Ich unterbrach ihn:,, Nein. Ich hab keine Ahnung warum sie uns angegriffen haben! Kommst du?’’ 

,,Hier irgendwo müssen sie doch sein!’’, rief ich über den mittlerweile starken Wind. Whiro winkte mich zu sich:,, Hier sind Drachenspuren!’’ Eilig rannte ich zu der Stelle, auf die er zeigte. 

,,Was macht ihr beide hier?’’, fragte plötzlich eine laute und tiefe Stimme. Ein Ritter lehnte an einem gigantischen Wesen und schaute auf uns herab. ,,Wir suchen einen Drachen.’’, antwortete ich einfallslos. Der Ritter lachte und zeigte dann auf das Wesen hinter sich:,, Dann war die Suche erfolgreich.’’ Durch die dunklen Wolken und die starken Windböen musste ich meine Augen zusammenkneifen, um den Drachen einigermaßen zu erkennen. Er hatte dunkle Schuppen. Sehr dunkle Schuppen. Und klein konnte man ihn auch nicht gerade nennen. 

,,Was ist das für eine Art?’’, fragte ich verblüfft. ,,Luftdrache!’’, rief der Ritter über das Rauschen vom Wind zu mir herüber. Leicht genervt von den lauten Geräuschen ging ich näher zu dem Ritter. Whiro folgte mir eilig und stellte sich zu uns. ,,Warum hat er…so dunkle Schuppen?’’, fragte ich verblüfft. ,,Luftdrachen haben sehr variable Farben. Sie können von hellem grau-weiß bis zum tiefschwarz alles erreichen.’’, antwortete der Ritter mir freundlich. ,,Wollt ihr mir beim Füttern helfen?’’, fragte er nun einladend. Sofort nickte und und schaute dann zu Whiro. Dieser wirkte ein bisschen verängstigt:,,Ich glaub, dass ich schon mal zu den anderen gehe…wir warten dann im Zimmer auf dich.’’ Verblüfft nickte ich und schaute ihm ungläubig hinterher, als er in der Ferne verschwand. 

,,Kann es losgehen?’’, fragte der Ritter mich nun. Freudig nickte ich und vergaß Whiro’s komischen Auftritt sofort. ,,Wir müssen ein kleines Stück laufen! Also beeil dich.’’, rief er mir zu und marschierte schon durch den schlammigen Erdboden. Ich steckte meine Hände aus und bemerkte, dass es angefangen hatte zu regnen. Trotzdem lief ich den beiden hinterher. 

,,Kannst du ihn bitte halten? Ich muss schnell das Tor aufschließen.’’, fragte der Ritter und hielt mir ein abgegriffenes Seil hin. Ich nahm es fest in die Hand und musterte den Drachen. Er war wunderschön, mit den glänzenden Schuppen und dem schlanken Körper. Der Drache besaß graue Augen. Das dämpfte seine Schönheit aber gar nicht. Es war ein Grau mit kleinen dunklen Sprenkeln, soweit ich es erkennen konnte. 

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