Überraschung!

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,, Vall! Warte!" Ich drehte mich um und sah Dulcia auf mich zu rennen. Fragend hob ich meine Augenbrauen und wartete, bis sie wieder zu Atem gekommen war.

Sie holte Luft und fing an:,, Wo wolltest du denn hin, Drachenritter?"

Ich musste schmunzeln. Seit ich Dulcia von meinem Wunsch erzählt hatte, war sie fest entschlossen mich irgendwie in diese Akademie zu stecken.

,, Nach Hause. Wieso?", fragte ich noch immer schmunzelnd. Sie lächelte mich strahlend an. ,, Du weißt es wirklich nicht?", kreischte sie vor Freude. Verwirrt starrte ich sie an. ,, Dann komm mal mit! Du wirst dich freuen.

Hast du dein Schwert dabei?" ,, Dulcia! Ich nehme mein Schwert doch nicht mit zur Schule!", rief ich geschockt.

Sie rannte los und sprang freudig die Treppen runter. Ohne zu zögern folgte ich ihr und rief gegen den Wind, wohin wir jetzt gingen. Sie antwortete nicht und bog scharf um eine Ecke. Nach ein paar Minuten blieb sie keuchend vor meinem Haus stehen. ,,Was....?", setzte ich an.

Doch sie schnitt mir das Wort mit einer raschen Handbewegung ab und stolperte ins innere des Hauses. Hinaus kam sie mit dem silbernen Schwert meines Vaters.

Wieder schaute ich verwirrt. Doch Dulcia war zu aufgeregt, um zu antworten. Sie warf mir das Schwert zu und sprintete in die Richtung aus der wir kamen. Genervt folgte ich ihr. Nach ein paar Minuten blieb sie keuchend stehen.

Wie wenig Ausdauer sie doch hatte! Ich hingegen war noch fit.

Nach einiger Zeit befanden wir uns kurz vor dem Dorfplatz, wo sich die Statue des Ritters mit seinem Drachen befand.

Als wir auf den Platz stießen war dieser voll von Menschen, die sich dicht aneinander drängten und laut jubelten.

Der Bürgermeister der Stadt hielt gerade eine Rede. Und dann fiel mir wieder ein was heute für ein Tag war. Wie konnte ich diesen Tag vergessen?! Wie konnte ich den Besuch eines Drachenritters vergessen?

Die Menge klatschte nun und starrten gebannt nach links. Mein Blick folgte ihnen und ich erblickte einen Mann. Er steckte in einer grünen Rüstung und lächelte uns zu.

In seinem Gesicht befand sich eine lange Narbe, die sich über seine gesamte Gesichtshälfte zog.

Das Grün der Rüstung blitzte leuchtend im Sonnenlicht auf.

Seinen Helm hatte er lässig unter seinen Arm geklemmt.

Doch mein Blick konzentrierte sich auf das hinter dem Mann. Es war ein grün-brauner Drache. Er war riesig und seine leuchtend grünen Augen durchbohrten meine und aus seinem gewaltigen Maul entwichen grüne Nebelschwaden. Er war bestimmt um die 35 Meter groß.

Seine großen Krallen schabten über die alten Pflastersteine und kruben sich in die Erdspalten. Seine Schuppen glänzten wunderschön. Er war einfach atemberaubend.

Meine Augen glitten über den kräftigen Körperbau und musterten seine scharfen Krallen. Es war eindeutig ein Erddrache!

Der Ritter stieg nun ein Podest zum Bürgermeister auf und erzählte eine Sage. Es war die selbe wie immer. Vom ersten Ritter.

Abwesend betrachtete ich den Drachen. Der Ritter suchte sich jedes mal eine Person aus, die mit ihm auf dieses königliche Tier stieg und die Ehre hatte eine Runde über die Stadt zu fliegen.

Als die Rede sich dem Ende neigte zwänkte ich mich durch die Menge und stand schneller als ich dachte in der ersten Reihe.

Der Ritter fragte nun:,, Und wer möchte mir die Ehre erweisen mich auf einem kleinen Ausflug zu begleiten?"

Meine Hand schoss wie ein Blitz nach oben und ich schrie, wie die meisten anderen los.

Sein Blick schweifte über die jubelnde Menge und blieb an mir hängen. Er nickte und sagte über das grölen der Menge hinweg:,, Erweist du mir die Ehre, Mädchen?" Ich nickte so heftig, dass mein Nacken wehtat.

Er winkte mich zu sich. Ich strahlte im ganzen Gesicht. Noch nie wurde ich auserwählt. Er ging mit mir zum Drachen und sprach zu ihm:,, So Ajag! Bereit unseren kleinen Begleiter mit zu nehmen?" Der Drache brummte zustimmend.

Erst jetzt bemerkte ich den braunen Sattel auf dem Rücken des Drachen. Der Ritter wollte mit gerade seine Hilfe anbieten, da kletterte ich geschickt auf *Ajag* und setzte mich auf den Sattel. Der Ritter schaute verwundert zu mir hinauf und kletterte geschmeidig hinter mich. Fragend schaute ich ihn an. Er schmunzelte:,, Du darfst ihn lenken, wenn du auf mich hörst." Eifrig nickte ich und nahm die kalten und fremden Zügel in die Hand.

Der Ritter erklärte mir die Haltung und weiteres. Plötzlich breitete der Drache die Flügel aus und hob ab. Ich beugte mich wie im Traum nach vorne und lenkte Ajag nach links. Dieser drehte sich geschmeidig und kraftvoll. Der Ritter lobte mich anerkennend. Die jubelnde Menge wurde langsam leiser, bis sie ganz erstarb.

Der Ritter fragte nun von hinten:,, Mein Name ist übrigens Kalcho. Und wie heißt du? Was möchtest du später einmal werden?" Ich schluckte. Eigentlich wollte ich diesen fantastischen Moment genießen. Daher antwortete ich knapp:,, Vallerie. Ich möchte später einmal Drachenritter werden."

Hinter mir ertönte ein lautes Auflachen:,, Das glaubst du doch selbst nicht! Mädchen können das nicht werden!" Wütend schnaubte ich auf:,, Nur weil ich ein Mädchen bin heißt es noch lange nicht das ich schwach bin! Oder keinen Drachen zu bändigen kriege! Mein Vater hätte an mich geglaubt!" Der Drache brummte zu meiner Überraschung zustimmend. Kalchos Blick glitt über mein Schwert. Seine Augen blitzten anerkennend. ,, Da dein Vater von hohem Rang war werde ich dir eine Chance geben in die Akademie zu gelangen.", erwiderte er. Ich stieß einen Freudeschrei aus:,, Danke Kalcho! Vielen Dank!" Ich lehnte mich für den Sturzflug nach vorne und zog die Zügel leicht nach unten. ,, Was machst du...?!", brüllte der Ritter aufgebracht.

Der Drache brüllte vor Freude. Kurz bevor wir auf dem Boden aufkamen zog ich die Zügel nach oben und der Drache breitete seine Flügel aus.

Ein Ruck ging durch unsere Körper, als wir den Flug abfingen.

Der Ritter hinter mir lachte auf. Er war mir nicht böse. Gut! ,, So Vallerie! Bereit für den Test, um in die Akademie zu gelangen?" Triumphierend nickte ich.

Ich hatte es geschafft einen Drachenritter zu überraschen. Und ich glaube nur deswegen gab er mir die Chance.

Und ich würde diese Chance nutzen und alles geben was ich besaß.

Ich lenkte den Drachen wieder in die Richtung der Stadt und jubelte noch einmal gegen den Wind.

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