Dragon Academy

Zusage

Mein Kopf senkte sich und ich las die Zeilen erneut.

Dort stand in verschnörkelter Schrift geschrieben:

Vallerie Hale,

Hiermit wird dir die Erlaubnis gegeben, in die Akademie der Ritter eingelassen zu werden. Zeige diesen Brief am großen Tor vor und du wirst eingelassen. Ein Ritter wird dich und deine Gruppe anderer Anreisender herumführen und euch alle Regeln und sonstigen Verhaltensregeln erklären. Wir erwarten strengste Disziplin und Gehorsam. Erscheine in genau einer Woche bei Sonnenaufgang am Tor. Verspätungen werden nicht geduldet.

Möge der Wind die Flügel deines Drachen zum Fliegen bringen!

Rider, Oberster Ritter und Leiter.

Immer noch fassungslos starrte ich auf das Papier. Das Papier, was mein Leben verändern sollte. Und schon in einer Woche ginge es los! Doch....Der Weg zur Akademie dauerte zwei Tage. Ich musste trainieren!

Geschockt blickte ich auf, als eine Hand sich auf meine Schulter legte. Es war Dulcia.

,, Hab ich es nicht gesagt? Hab ich nicht gesagt das du es schaffst?", schmunzelte sie leicht.

,,Oh Dulcia! Ich habe es geschafft! Ich habe es tatsächlich geschafft!", rief ich und warf mich in ihre Arme.

Sie tätschelte mir über den Rücken und schob mich dann eine Armlänge von sich.

,,Meine Freundin wird zum Ritter! Das ist einfach unglaublich!", strahlte sie froh. Ich kicherte.

Als der letzte Brief verteilt wurde, gingen die Bewohner langsam vom Platz. Nach einigen Minuten standen wir zwei nur noch alleine da. Gerade als wir ebenfalls gehen wollten, ging ein Mann zielstrebig auf mich zu. Er war nicht von hier. Verwundert schauten Dulcia und ich uns an. Der Mann blieb ein paar Meter vor uns stehen und fing mit einer tiefen und kräftigen Stimme an zu sprechen:,, Wisst ihr wo hier eine Bar ist?" Eingeschüchtert nickten wir. ,, Ja. Wir wissen wo sie ist. Aber was wollen Sie dort?", fragte ich abweisend. Plötzlich fing der Mann an zu lachen:,, Keine Angst! Ich bin nur auf der Durchreise und möchte mich ein wenig stärken." Schließlich nickte ich und zeigte ihm die richtige Abzweigung vom Dorfplatz. Er nickte und trottete davon. ,,Der war aber gruselig.", flüsterte Dulcia. ,,Ach was! Der will sich bestimmt nur betrinken.", murmelte ich.

Der Vogel saß noch immer unbewegt auf der Statue. Ich zwinkerte ihm zu und musste sofort breit grinsen.

,,Was ist denn?", fragte Dulcia. ,, Ach ich bin einfach so glücklich! Wollen wir ein Wettrennen zur großen Scheune machen?", antwortete ich und rannte, ohne eine Antwort abzuwarten los. Hinter mir hörte ich Dulcia empört nach Luft schnappen und vernahm dann laute Schritte hinter mir.

Schnell bog ich um eine Ecke und wich einer Frau mit einem Korb aus. Nach einigen Abzweigungen gelangte ich auf einen Hof, mit großen Heuhaufen. Entspannt ließ ich mich hineinfallen. Nach ein paar Minuten hörte ich ein trampeln. Dann ein rascheln. Und anschließend landete eine dicke Schicht Heu auf mir. Belustigt schüttelte ich mich und drückte Dulcia in das Heu. Sie schrie auf und warf mir Heu ins Gesicht. Das ließ ich nicht auf mir sitzen! Schnell kippte ich ihr noch mehr über den Kopf. Als sie irgendwann aufgab, lehnte ich mich zufrieden zurück. Wir lächelten uns an und ließen uns rückwärts fallen.

Die Sonne war bereits untergegangen. Eine Sternschnuppe flog über unsere Köpfe hinweg.

,, Jetzt kannst du dir was wünschen.", flüsterte Dulcia. Langsam schloss ich die Augen und suchte nach einem Wunsch. Doch ich fand keinen. In diesem Moment war ich einfach nur glücklich.

Mit diesem Gedanken schlief ich ein. Es war mir egal, ob ich gerade draußen in einem Heuhaufen mit meiner Freundin lag.

Ich war einfach nur glücklich.