Kapitel 38

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Darios Sicht:

Nachdem ich die Tür ins Schloss fallen höre, zerstöre ich jeglichen Gegenstand der mir im Weg steht. Ich habe es wieder geschafft, wieder einmal habe ich sie von mir getrieben, wieder habe ich sie verletzt.

Meine Wut ist immer noch da und brodelt durch meine Adern. Kurzerhand entschließe ich in die Halle zu fahren. Mit schnellen Schritten laufe ich die Treppe runter, an Blake vorbei, der wie eingefroren auf der selben Stelle steht, aber das ist mir im Moment recht herzlich egal.

An meinem Auto angekommen, steige ich sofort ein und fahre in einem gefährlichen Tempo über die Straßen. Mir ist alles egal. Alles was in dem Moment passiert ist. Ich will vergessen, ich will Alison vergessen und was sie für ein Gefühl in mir ausgelöst hat. Verärgert das dieses Mädchen mir keine Sekunde aus dem Kopf geht, schlage ich auf mein Lenkrad.

,,FUCK!'' brülle ich durch das ganze Auto und drücke noch mehr aufs Gas. Selbst ein Unfall den ich jetzt hätte bauen könne, ist mir egal. Ich musste mich schleunigst abreagieren, bevor es ausartet.

Endlich erreiche ich die Halle. Ich springe aus meinem Wagen und laufe mit schnellen Schritten rein. Benny, ein guter Mitarbeiter in der Mafia sieht mich nur schräg an, aber sagt nichts weiter. Was in den Moment besser für ihn ist, sonst hätte ich meine Wut an ihm ausgelassen.

Ich laufe weiter in den Keller und halte vor einer Tür an. Einmal atme ich tief ein und aus, bevor ich in den Raum trete. Da sitzt er. In voller Pracht. Gefesselt an einen Stuhl, mit einem blauen Auge, aufgeplatzter Lippe und einem Messer im Bein.

Mein geliebter Vater.

,,So sieht man sich wieder, Vater.'' Meine Stimme klingt kalt, distanziert. Ich stecke meine Hände in die vorderen Taschen meiner Jogginghose, die ich noch an hatte, von dem Ausflug mit Alison, bei dem ich zugegebenermaßen ordentlich verkackt habe.

Da ist sie wieder. In meinem Kopf spuckt ihr wunderschönes Gesicht mit ihrem wunderschönen Lächeln und den Grüppchen die immer hervorstechen wenn sie grinst.

Wieder im hier und jetzt, konzentriere ich mich auf mein Vater, der spöttisch anfängt zu grinsen. ,,Hallo mein Sohn, wie gehts deiner lieben Alison?'' wutentbrannt mache ich den Abstand zwischen uns zunichte und ziehe das Messer raus, ein qualerfüllter Schrei hallt durch den Raum.

Ich hasse meinen Vater. Er war verantwortlich dafür, das ich heute so bin wie ich bin. Ein skrupelloser, kalter Mensch.

Ich halte das Messer in meiner Hand und das Blut tropft auf den Boden. Augen verdrehend lege ich das Messer zu Seite. ,,Hör auf zu schreien, ist ja grauenvoll.'' gebe ich nur kalt von mir und setze mich auf den Stuhl, der vor ihm steht.

Mein Vater beißt sich fest die Zähne zusammen, starrt mich mit wütenden Augen an, aber was will er bitte machen? Er ist gefesselt, ich nicht.

Das mein Vater hier bei mir, im Folterkeller gelandet ist, hat er sich selber zuzuschreiben. Es könnte mir eigentlich egal sein, was er draußen treibt, aber ist es mir nicht, denn es geht um Alison, sie ist mir wiederum leider nicht so egal wie ich mir erhoffe.

,,Was willst du?'' fragt er zwischen zusammengebissenen Zähnen. Gespielt ahnungslos starre ich ihn an, er wusste genauso gut wie ich,warum er hier war, warum ich hier war und warum das Messer in seinem Bein gesteckt hat. Ich meine blöd ist er ja nicht. Er hatte viele Jahre eine Mafia erfolgreich geleitet.

,,Ich weiß nicht, ich wollte meinem Vater ein Besuch, in seinem Luxushotel, abstatten.'' Schnaubend stehe ich wieder auf, nehme das Messer und lasse es in meiner Hand immer wieder hin und her gleiten. Sein Blick verfolgt das Messer und Angst ist in ihnen zu lesen, sofort machte sich ein Grinsen auf meinem Gesicht breit.

Wir wussten beide ich habe ihn diesmal in der Hand, diesmal ist es andersrum, in all den Jahren, die er mich in der Hand hatte, war die reinste Hölle. Die ganze Wut kommt mit einem mal zurück, die Wut auf mich, auf mein Vater, mein Bruder, der elendige Bastard, der sich nicht einmal gemeldet hat bei mir und auf Alison, obwohl ich kein Grund habe.

Blind vor Wut ramme ich das Messer in das andere Bein, Schmerzerfüllt schreit mein Vater auf, mein Atem geht schnell, abgehackt und schwer. ,,Spinnst du?'' schreit mein Vater mich an. Ohne nachzudenken ziehe ich das Messer raus, um es direkt wieder reinzurammen.

,,Rede nie wieder so mit mir und rede nie wieder über Alison oder du hast mal ein Leben gehabt'' zische ich ihm aggressiv und blind vor Wut ins Gesicht. Niemals habe ich gedacht, dass ich komplette Macht über mein Vater habe, doch heute ist der Tag, heute ist mein Triumph und ich werde mir alles holen was mir zusteht.

All das was ich verdiene.

Be mine - Du wirst mein seinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt