27 Under the mistletoe

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Die nächsten Tage bis zu den Ferien bleibe ich, so wie ich es auch schon von Anfang der Woche an hätte tun sollen zuhause. Tyler hatte mich angerufen und gefragt, was los ist, ich habe ihm nur gesagt, dass ich erkältet bin, ich weiß ja selber nicht, wie ich ihm das ganze erklären sollte.

Ich habe bisher noch keine Antwort darauf gefunden, warum Chase angepisst sein könnte, aber was kümmert es mich auch? Ich wollte ihm nur zeigen, dass er nicht alles tun kann was er will und wenn er das nicht akzeptieren kann, ist das nicht mein Problem. Er bleibt einfach der Arsch, der er war, mir solls Recht sein, wenn er mich jetzt ignoriert. His loss!

Neben dem Kopf über Chase zu zerbrechen und Serien zu schauen, musste ich mir noch einen Weihnachtspulli besorgen, wie Amber es mir geschrieben hatte und Weihnachtsgeschenke für Tylers Familie. Da ich nicht wusste, wie groß seine Familie ist, beschloss ich weihnachtliche Teelichter zu machen, die wenn man sie anzündet "Merry Christmas" anzeigen. Für ihre Eltern kaufte ich einen Korb mit Tee, einem Weihnachtsstern und Süßigkeiten, der echt niedlich hergerichtet war. Für Amber kaufte ich ein Bierpongset zum Üben. Für Tyler designte ich ein T-Shirt im Stil des Footballteams mit der Aufschrift "Hottest Player", dazu legte ich eine Karte mit der ich mich bei ihm bedankte, dass er mir geholfen hat.

Amber hatte mir zwar gesagt, dass ich keine Geschenke besorgen soll, aber ich würde mich sonst unverschämt fühlen, deshalb konnte ich einfach nicht anders. Ich sehe es auch nicht als selbstverständlich, dass sie mich eingeladen haben, ihre Eltern kennen mich ja nichtmal und ich wollte ihnen so zeigen, wie viel es mir bedeutet.

Meine Phase des Selbstmitleids endet also heute. Es ist der 25. Dezember, also mache ich mich fertig.

Der Weihnachtspulli, den ich mir ausgesucht hatte, ging mir bis zu den Knien, dazu lieh ich mir die Overknee Stiefel von Lia aus. Der Pullover ist in einem weihnachtlichen weinrot und ein Rentierkopf prangt darauf, Amber hatte gesagt, dass sie immer einen Kontest machen, wer das beste Weihnachtsoutfit hat und das Tyler bisher fast immer gewonnen hat. Meine Haare lass ich glatt und offen über meine Schulter fallen. Mein Makeup besteht aus Concealer, Maskara und Blush.

Ich stelle die Geschenke vor der Tür ab, sobald ich angekommen bin, da sie echt schwer sind, ich habe ja kein Auto und musste sie die ganze Zeit tragen. Das Haus sieht heute noch niedlicher aus, da nun auch ein aufgeblasener Schneemann vor der Tür steht und eine Lichterkette um die Veranda führt.

Ich drücke etwas nervös auf die Klingel, ich bin es einfach nicht gewöhnt zu Familienfesten zu gehen.

Ich höre, wie eine Stimme befiehlt, dass jemand die Tür aufmachen gehen soll.

Kurz darauf öffnet sich die Türe. In meine Augen blicken mir die vertrauten Augen von..

Carter?

Er ist wohl genauso überrascht mich zu sehen. Die merkwürdige Stille in der wir uns beide nur mustern, wird zum Glück von Amber unterbrochen, die jetzt hinter ihm in der Türe auftaucht.

"Uuugh" quitscht Sie. "Ihr steht unter dem Mistelzweig, küsst euch!" Damit drückt sie Carter in meine Richtung.

"Wenn es für dich okay ist..." Er wirkt immernoch überrascht, damit hat er offensichtlich nicht gerechnet, was aber auch auf gegenseitig beruht.

"Ihr habt doch schon beim Spiel rumgemacht, jetzt stellt euch doch nicht so an!" Nachdem ich ihr alles erzählt hatte, was Carter angeht, hatte sie wohl was falsch verstanden. Warum ist er überhaupt hier?

Um endlich aus dieser unangenehmen Situation zu kommen, gehe ich auf Carter zu, lege meine Hände auf seine Wangen und lege meine Lippen auf seine. Unangenehm ist die Situation in dem Sinne, dass wir keinen Kontakt nach dem Spiel hatten, was auch eigentlich so bleiben sollte und jetzt treffe ich ihn schon wieder! Tyler hätte mich ja vorwarnen können, dann hätte es einen Notfall mit meinem Dackel Chase gegeben.

Ein Räuspern ertönt hinter uns.
Ich öffne die Augen und erblicke nun Tyler hinter ihm und entferne mich von ihm.
Es sollte nur ein einfacher Kuss werden, aber so wie es aussieht habe ich dadurch alles um mich herum ausgeblendet und mich darin verloren.
Carters Augen sind immernoch auf mich gerichtet, ich könnte schwören, dass meine Wangen sich leicht gerötet haben, hoffentlich fällt das durch meinen Blush nicht so sehr auf!

"Ich wollte nur fragen, ob ich dir tragen helfen soll."

"Ja, gerne." Bringe ich gerade so raus.

Er kommt einen Schritt vor die Tür und hebt meine Tasche mit Geschenken auf, beim aufrichten wendet er sich an mich.

"Ich habe dir doch gesagt, dass mein Cousin dir gefallen wird!"

Cousin? Tyler und Carter sind Cousins? Oh Gott! Ich bringe Tyler um! Er hatte mich echt benutzt, um seinem Cousin eine auszuwischen? Der kann was erleben!

"Gehen wir rein?" Frägt Carter und führt mich in das Haus.

Nachdem ich die Familie kennengelernt habe, sitzen wir nun an dem großen Esstisch, auf dem so viel Essen steht, dass es bestimmt noch die nächsten Tage reichen würde, aber ich will mich nicht darüber beschweren. Meine Ernährung in dem letzten Jahr hat sich nur darauf beschränkt, was ich kochen kann, was nicht gerade einem breiten Rahmen entspricht.

Obwohl ich Tylers Familie erst heute kennengelernt habe, fühle ich mich echt wohl. Nach den Standardfragen, wie woher wir uns kennen, die ich so wahrheitsgemäß wie möglich beantwortet hatte, stand ich auch nicht mehr ganz im Fokus. Es sieht so aus, als würden sie sich sonst nicht so oft sehen und genug andere Themen zu bereden haben, anstatt mich auszufragen, worüber ich mehr als froh war.

"Kann ich dich was fragen?" Flüstert mir Carters kleine Schwester zu.

"Ja klar." Flüstere ich ihr zu und lächle sie an. Ich nehme mein Glas in die Hand und trinke einen Schluck.

"Bist du in Ty verliebt?"

Ich muss mich zusammenreißen, dass ich mich nicht verschlucke. Nun liegt die Aufmerksamkeit doch auf mir.

"Ehm, nein, wir sind befreundet."

"Das ist gut, dann kannst du dich in Carter verlieben. Er braucht unbedingt eine Freundin, und du bist hübsch. Ich brauche jemanden mit dem ich Barbies spielen kann, Carter sagt immer, dass er keine Zeit hat."

Nun hat auch Carter damit zu kämpfen, nicht an seinem Essen zu ersticken.

"Da hätte ich auch nichts dagegen." Mischt sich nun auch seine Muttet ein.

"Ich habe auch das Gefühl, dass das was werden würde."

Nachdem Tyler sich eingemischt hat, schenke ich ihm meinen besten Killerblick.

"Du hast sie ja auch vor der Tür geküsst, Carter."

"Oh nicht nur dann." murmelt Amber belustigt.

"Nicht hilfreich, Amber!" zische ich ihr zu.

"Wie wäre es, wenn ihr die Beiden nicht so bedrängt." mischt sich nun zum Glück ihr Onkel ein. Er ist ohne Begleitung hier, sieht aber auch noch nicht so alt aus, er ist vielleicht 27 Jahre alt. "Ich denke sie werden selbst wissen, falls da mehr zwischen ihnen ist." Er zwinkert Carter zu.

Don't mess with me cause I'll mess with u <3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt