Teil 3

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Starke Hände zogen mich auf die Beine und pressten mich gegen die Wand.
"Was glaubst du, was du hier tust?"
Grau-grüne Augen stachen in meine und ich zwang mich geradezu nicht den Kontakt abzubrechen. Eigentlich hatte ich nie wirklich so genau seine Augen betrachtet. Sie waren wunderschön, wenn man von diesem gefährlichem Leuchten mal absah. Heißer Atem strömte auf meine Haut und erschuf einen Kontrast zwischen der kalten Duschwand und meinem Gesicht. Der Schmerz verebbte und machte einem Kribbeln Platz.
"Ich hab dich was gefragt.", sagte er etwas zu laut.
Ich zuckte zusammen.
"Deine Fragerei ging mir auf den Geist. Also wollte ich weg."
"Du bist vor mir weggerannt.", stellte er nach einer kurzen Überlegung fest.
Was sollte ich darauf sagen?
Mir fiel nichts ein. Kein Spruch, keine gehässige Antwort. Also schnaufte ich laut und versuchte ihn zu treten. Das hätte ich nicht tun sollen. Nun drückte er noch stärker zu.
Ich keuchte vor Schmerzen auf. Fuck, tat das weh! Seine Hände zerbrachen fast meine Knochen und ich fragte mich wie lange sie noch standhalten würden.
"Was willst du von mir?", fragte ich schließlich.
Er sagte nichts, sondern sah mich nur weiter an.
"Asher." Irgendwie hatte ich das Gefühl dass er in der Zeit fest hing.
Spätestens jetzt hätten meine Füße nachgegeben, wenn er mich nicht gehalten hätte, wäre ich zusammengesackt.
"Asher!", versuchte ich es etwas lauter.
Der musterte mich interessiert.
"Liz.", meinen Namen sprach er ganz langsam aus und versetzte mir wieder eine Gänsehaut: "Du bist vor mir weggerannt."
"Ich weiß ja nicht ob du meine Sprache sprichst, aber NEIN. Ich bin nicht vor dir weggerannt. Sondern vor deinen Fragen.", verbesserte ich.
Tatsächlich lies er mich los, da ich aber nicht damit gerechnet hatte griff ich ziemlich unpraktisch an seine Schulter, um nicht auf den Boden zu knallen. Shit! Das sah grad echt nicht gut aus. Ihm spielte das sogar in die Karten. Inzwischen war ich mir sehr sicher, dass er mit mir spielte.
"Also wenn meine Fragen dich wirklich aufgeregt haben, dann frag ich mich natürlich warum."
Schnell zog ich meine Hand weg.
"Wir drehen uns hier nur im Kreis. Wenn du etwas wissen willst, dann bitte frage. Das ist mir lieber, als wenn du bei irgendwelchen Typen nachfragen musst.", meinte er achselzuckend.
Ok. Jetzt war ich baff. Aber eine Frage hatte ich ja tatsächlich noch: "Was ist bei dem Raubüberfall schief gegangen?"
"Es gab Tote."
Ich nickte langsam. Eigentlich verstand ich gar nichts, aber trotzdem musste ich das Gespräch beenden. Mit Mördern wollte ich nichts zu tun haben. Außer mit Leonie, die die Ex ihres Freundes erstochen hatte. So vom Menschen her, war sie aber ok.
Der große Mann vor mir hatte immer noch die eine Hand auf meiner Schulter. Irgendwann gab es zwischen uns einen Moment, wo wir uns nur anstarrten. Bis...sein Blick abwechselnd von meinen Augen zu meinen Lippen wanderte, auf die ich mir kurzzeitig biss. Er würde doch nicht..., dachte ich. Ich vernahm seine Hand plötzlich in meinem Nacken und dann an meiner Wange. Ab da ging alles ganz schnell. Asher schloss die Augen und legte seinen Mund auf meinen. Vorsichtig bewegte er seine Lippen. Mein Verstand setzte aus und ich stieg in den Kuss ein. Mit jeder Sekunde wurde er leidenschaftlicher und härter. Der Braunhaarige schnürte mir die Luft ab indem er seinen Körper gegen meinen presste. Seine linke Hand erkundete meinen Körper und glitt schließlich unter mein Shirt. Dort verweilte er kurz unter meiner linken Brust. Er strich meine Seite entlang. Es fühlte sich gut an. Zu gut. Er atmete schwer, mir erging es nicht viel anders, und ich legte meine Arme um seinen Nacken. Ich berührte seine leichten Stoppeln am Hals und Wange. Immer wieder schickten seine Hände Stromschläge durch meinen Körper. Wir befanden uns in einem reißendem Strom von Erregung und Leidenschaft.
Seine Hände griffen an meinen Po und hoben mich hoch. Wie von selbst schlangen sich meine Beine um sein Becken. Langsam aber sicher wurde ich unten feucht. Er merkte, dass ich mich an ihm fest hielt und ging mit seinen Händen wieder auf Wanderschaft. Seine Zunge glitt zärtlich in meinen Mund, während seine linke Hand die altbekannte Stelle unter meinen Brüsten aufsuchte. Ich klammerte mich noch fester an ihn, krallte meine Nägel in seinen Nacken. Ein bisschen Schmerz hatte er verdient und er ging auch schon zum Gegenangriff über. Ein erstes Stöhnen entwich meinem Mund, als seine Zähne erst in meiner Unterlippe, dann in meinem Hals versanken. Kurz leckte seine Zunge über die zartrosa Stelle. Das Ziehen in meinem Magen wurde stärker und ich keuchte auf, als er das Umsorgen meines Halses unterbrach. Er öffnete die Augen und betrachtete mich eingehend. Jetzt wurde auch mir bewusst, wobei ich hier mitmachte. Fuck! Genüsslich leckte er sich über die Lippen, ließ mich noch etwas zappeln und setzte dann einen Kuss auf meinen Mund. Glitt mit seiner Zunge über meine Kiefermusklen, bis hin zu meinem Ausschnitt. Die rechte Hand fing an meinen Nippel zu umspielen und mir entglitt ein Seufzen. Man war es lange her, dass jemand mich berührt hatte. Liz!! Was denkst du dir dabei?! Was ließ ich hier nur zu...
Asher löste den Haargummi aus meinen Haaren und verkrallte die linke Hand darin. Leicht zog er meinen Kopf nach hinten. Er platzierte ein Knutschfleck hinter meinem Ohr, biss kurz zu und wendete sich wieder meinem Hals zu. Er leckte und knabberte, atmete meinen Duft ein, als würde sein Leben davon abhängen.
Nun war ich dran. Langsam löste ich meinen Kopf von der Wand und leckte eine kurze Linie vom linken Ohrläppchen bis zum Schlüsselbein. Meine rechte Hand zog undefinierbare Kreise über seine Wange. Ich merkte das es ihm gefiel und beide Hände glitten gleichzeitig unter sein ebenfalls blaues T-Shirt. Es gestalte sich komplizierter als gedacht ihm den Stoff auszuziehen. Schließlich war es geschafft. Bewundernd glitt mein Blick über sein Sixpag. Langsam fuhr ich über seine tätowierten Arme, sein Sixpag, über alle Muskeln hinweg und zu seinem Hosenbund. Eine einfache Jogginghose in grau verdeckte seinen unteren Körper, also wendete ich mich wieder dem oberen zu. Ein leises Seufzen seinerseits, ließ mich seinen Mund erneut küssen. Seine Unterlippe war etwas größer und schmeckte einfach himmlisch. Seine eine Hand vergrub sich nochmals in meinem Haar, bis er einen letzten zärtlichen Kuss setzte und mich wieder auf meine Beine runter ließ.
Vorsichtig strich er mir eine gelöste Haarsträhne hinters Ohr. Seine geweiteten Pupillen versetzten mir einen Schlag und ich befand mich wieder in der Realität.
Voller Wucht klatschte ich mir meine Hand an die Stirn. Er lachte herzlich und versenkte sein Gesicht in meinem Nacken. Besitzergreifend legte er seine Arme um meine Taille.
Was sollte ich denn jetzt machen?! Ich hasste den Typen doch. Er war ein komplettes Arschloch und arrogant. War das alles hier grad mein Ernst? Klar, ich könnte ihm die Schuld geben... aber wäre das fair?
Ich versuchte ihn von mir zu lösen. Kurz dachte ich, er wolle mich wieder küssen. Doch der Braunhaarige lehnte sich nur zu meinem Ohr und hauchte: "Jetzt sag nicht, es hätte dir nicht gefallen."
Da war wieder dieses böse Grinsen. Böse im wahrsten Sinne des Wortes.
"Wichser.", sagte ich nur. Schon wieder dieses Lachen.
"Kannst du das jetzt endlich lassen?"
"Was denn?"
"Stell dich nicht dümmer, als du bist Asher."
Er zuckte mit den Achseln.
"Das alles. Lass es einfach."
"Was meinst du denn mit alles?"
Genervt verdrehte ich die Augen.
"Fass mich einfach nicht mehr an. Klar soweit?"
Mit großen Schritten ging ich an ihm vorbei. Auf dem Weg band ich mit meinem Haargummi meine Haare wieder zusammen.

"Was hat der Typ für ein Problem!!?", brüllte ich etwas später vor Jasper rum. Wie eine Katze bei Gewitter rannte ich in seiner Zelle nervös hin und her. Sein depressiver Freund Fred saß neben ihm und scheinbar ging es ihm besser, er lächelte. "Wenn ich den noch einmal sehe, kann ich für nichts garantieren!", schrie ich weiter.
"Lizi, das ist unmöglich. Ihr wohnt zusammen.", meinte Jasper sachlich. "Dann soll er mich nie wieder anfassen!"
"Ist auch so gut wie unmöglich. Ich meine wenn ich nicht schwul wäre, würde ich das vielleicht auch machen." Iritiert sah ich ihn an.
"Jasper, der Typ ging echt zu weit.", sagte nun auch Fred: "Liz mach dir keine Gedanken. Das wird wieder."

Ich hoffte einfach dass er recht hatte.

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