Schläfrig versuchte ich mich um zudrehen, was aus irgendeinem Grund nicht ging, verdutzt hielt ich inne. Oooookaaay. Was war hier los?! Dann spürte ich wie sich jemand hinter mir bewegte und merkte das es zwei Arme waren, die mich umklammerten. Ich schlug vorsichtig meine Augen auf und sah mich um. Viel konnte ich jedoch in meiner liegenden Position nicht erkennen. Ich sah einen Schreibtisch auf dem sich College Lehrbücher stapelten und einen großen dunkelbraunen Schrank der offen stand, sodass man die Kleiderstapel sehen konnte, die ordentlich gestapelt waren. Wow so eine Ordnung war in meinem Schrank nicht zu finden. Die Person neben mir grummelte leise als ich mich aus dem Klammergriff löste und mich leicht aufsetzte. Eindeutig Männlich. Frägt sich nur, wer der Glückliche war, mit dem ich die Nacht verbracht hatte. Vorsichtig drehte ich mich in seine Richtung, erstarrte.... und schrie. Da riss Luk seine Augen auf und sah mich schockiert an und dann brüllte er: "Hör auf zu schreien!". Das ließ mich schlagartig verstummen. Also seine Laune war wohl im untersten Keller. Wohl kein Morgenmensch. Doch dann realisierte er scheinbar, wer neben ihm lag und sein Blick drückte blankes Entsetzen aus. "Shit!" stieß er hervor und setzte sich ebenfalls auf. Sein Blick glitt an mir herunter und sofort wieder hoch. "Ähm möchtest du, dich vielleicht etwas... bedecken?" Verwirrt sah ich an mir runter und riss schlagartig die Bettdecke bis zum Kinn. SCHEIßE, ich war NACKT. Und dann kamen die Erinnerungen... alle Erinnerungen. Der Verlauf der Party, der Kuss in der Küche...... und das wir miteinander geschlafen hatten. Was hatte ich nur angestellt?!
"Wir haben miteinander geschlafen!", sagte ich panisch und starrte Luk an. "Ich war dabei, schon vergessen?", der Junge hatte wirklich die Nerven zu grinsen! Das brachte mich dazu mein Kissen zu packen und ihm ins Gesicht zu schlagen, so war das Grinsen gleich wieder weg. "Hey, was sollte das jetzt?", fragte er verärgert. "Das ist verdammt nochmal ERNST! Du bist der Bruder meiner besten Freundin!" und da wurde mir erst richtig bewusst was ich getan hatte. Über Nacht hatte ich einfach mal so mir nichts, dir nichts die wichtigste Beste-Freundin-Regel gebrochen >Schlaf nicht mit dem Freund/Bruder/Ex deiner Freundin<. Mal wieder eine reife Leistung Jess.
Verzweifelt vergrub ich mein Gesicht in meine Hände. "Wie konnte ich nur! Das wird sie mir nie verzeihen und ich kanns ihr nicht mal verübeln!" "Du willst es ihr sagen?!", mein Kopf schoss hoch und ich starrte ihn wütend an "Natürlich, was denkst du denn?! Ich werde es nicht noch schlimmer machen und ihr nichts davon erzählen. Früher oder später wird es dann plötzlich irgendwie ans Licht kommen und das ist noch viel schlimmer, wie wenn ich es ihr direkt sag", zumindest hoffte ich das, aber ich konnte ihr das nicht verheimlichen. Wenn ich an ihrer Stelle wäre, würd ich mir Wünschen das man mir sowas erzählt. Er dachte einen Moment über meine Worte nach und nickte dann, "denkst du wirklich das sie ausflippen wird? Vielleicht findet Mel die ganze Sache nicht so schlimm?", "du bist nie dabei, wenn sie innerlich vor Wut kocht, weil irgendjemand ihr ständig vorschwärmt wie toll ihr Bruder ist und wenn sie da schon so reagiert, wie wird es wohl sein, wenn ich ihr beichte, das ihre anscheinend beste Freundin einfach mal so mit ihrem Bruder geschlafen hat? Ich kann mir nicht vorstellen das sie den Daumen hebt, grinst und sagt, alles klar, Jess" "Und wann willst du es ihr sagen? Wenn sie wieder kommt?", hoffnungsvoll sah er mich an. Luk wusste wohl, das Mel nicht nur auf mich stink sauer sein wird, sondern auch auf ihn. "Nein. Ich will das gleich hinter mich haben, ich werde sie nachher anrufen", mein Entschluss stand fest.
Nachdem das geklärt war und Lukas sich damit abgefunden hat, das ich meine Meinung nicht mehr ändern würde, bat ich ihn weg zu sehen damit ich mir meine Sachen, oder besser gesagt Mels Kleidung, wieder anziehen konnte. Er fand das leicht ammüsant, schließlich hat er mich gestern nackt gesehen, doch das war nicht dasselbe, fand ich zumindest. Ich war nicht prüde, aber es war dunkel gestern und man konnte fast nichts sehen und wenn ich mich ihm jetzt nackt zeigte, machte das die ganze Sache in meinen Augen noch viel komplizierter, so hatte ich wenigstens das Gefühl er hat mich noch nicht volkommen entblöst gesehen. Ich ging in Mels Bad um mir meine Zähne zu bürsten, mich abzuschminken und meine Haare irgendwie annähernd anständig hinzubekommen. Gelang mir nicht.
Dann ging ich in die Küche, aus der man schon von draußen laute Geräusche hören konnte. Als ich eintrat sah ich Luk, der sich in der Zwischenzeit auch was angezogen hat, wie er gerade zwei rießige Portionen Eier mit Speck auf den Tisch stellte. Wie das roch, göttlich. "Komm setz dich, du hast sicher auch Hunger", er zog mir einen Stuhl gegenüber von seinem Teller heraus und bedeutete mir mich zu setzten. Ich war noch am Hadern "eigentlich wollte ich gleich gehen, naja, mal wieder Nachhause, aber danke, ich werd dann mal gehen?", ich merkte selbst das ich lauter verwirrtes Zeug quasselte. "Jess, wir haben eh schon die größte Scheiße gebaut, da wird es wohl egal sein, ob wir jetzt gemeinsam was essen", er zog eine Augenbraue hoch und deutet noch einmal auf den Stuhl. Seufzend gab ich nach und setzte mich, er hatte ja Recht und außerdem roch das Essen so verdammt gut! Auch Luk hockte sich auf seinen Platz und schweigend fingen wir an die Eier zu verschlingen. "Sag mal Jess.... was ich mich schon die ganze Zeit frage....ähm ja", er stockte und kratzte sich verlegen am Kopf "wie soll ich das nur fragen.... ich hab gestern nicht daran gedacht aber..... du warst... keine Jungfrau mehr oder?" er wich meinem Blick aus, so konnte er auch nicht sehen wie ich ihn erst ungläubig ansah, dann grinste ich und fing an zu lachen. Gott, an sowas dachte er in so einer Situation? Aber schon irgendwie süß. "Keine Sorge war ich nicht" Er seufzte erleichtert, was mich noch breiter grinsen ließ. "Naja, ich hab Mel nie sagen hören das du jemanden hättest oder so was. Da kommt der Gedanke dann natürlich auf." "Ich hat auch nie einen Freund" mehr wollte ich auch nicht sagen und er hackte zum Glück auch nicht nach. Er war mit einer der letzten Personen mit denen ich über mein 'erstes Mal' reden wollte. Schweigend aßen wir weiter.
"Willst du das wir es ihr gemeinsam sagen?", fragte Luk mich, als wir gemeinsam den Abwasch erledigten. Ich überlegte, wollte ich das? "Nein, ich glaub das mach ich lieber allein, dann kann sie später mit dir selber in Ruhe darüber reden", naja ruhig wird das Gespräch höchst wahrscheinlich nicht von statten gehen, aber er wusste wie es gemeint war. Er nickte und wieder war es Still. "Also danke, wegen dem Essen und alles. Ich geh dann mal" Ich sah ihn nicht an, mir war das alles viel zu unangenehm. Meine Sachen waren schnell gefunden und auf dem Weg zur Haustür hörte ich Luks Stimme wie er meine Namen rief, ich drehte mich um, er stand an der Küchentür gelehnt und sah mich durchdringend an. "Jess. Es tut mir Leid. Wirklich.", das war lieb von ihm. "Muss es nicht, zu sowas gehören ja immer noch zwei" ein leichtes Lächeln, erschien auf meinem Gesicht, dann drehte ich mich um und ging nach draußen. Dort holte ich erst einmal tief Luft und überlegte. Ich musste zurück zu dem Haus in der die Party stattgefunden hat, dann nach Hause und dann würde ich das Gespräch mit Jess hinter mich bringen. Wie ich mich darauf freute. Mal so gar nicht.
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Soo, ich bin nicht zufrieden mit dem Kapitel, überhaupt nicht. Aber ich werd das trotzdem wohl erstmal so lassen. :)
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Bad Crazy Love
Teen FictionJessica Grand ist ein ganz normales 18 jähriges Mädchen aus Kalifornien. Sie durchlebt die Höhen und Tiefen des Highschoollebens, immer an ihrer Seite, ihre beste Freundin Melissa. Diese hat einen älteren Bruder mit dem Jess nie viel zu tun hatte. D...