Kapitel 15

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Den ganzen Abend stapfte ich durch das Haus. Ich war viel zu aufgebracht um mich hinzusetzten und zur Ruhe zu kommen, geschweige denn um zu schlafen. Schönen Dank auch Lukas, dachte ich verärgert. Aber wenn ich ehrlich zu mir selbst war, dann musste ich zugeben, dass ich weniger wütend, sondern viel mehr etwas verletzt war. Wie konnte er nur sofort annehmen, das ich mit Alex in die Kiste gesprungen bin. Wann vor allem?! Luk wusste doch das ich die Gruppe erst kürzlich kennengelernt hatte. Klar wir hatten etwas über Whatsapp geschrieben, aber nur das alltägliche. Wie sollten wir dann gleich miteinander schlafen?

Es gab mir einen Stich, das Lukas so über mich dachte. Kannte er mich so wenig? Die Frage ließ sich wohl leicht beantworten. Ja. Ich schrie frustriert auf, was machte ich mir auch so viele Gedanken darüber und ließ zu das solche Gefühle überhaupt durch Lukas Verhalten entstanden?! Das sollte ich echt unterbinden. Mein Handy blinkte ununterbrochen, ein Zeichen das ich neue Nachrichten erhalten hatte.

Doch nicht von der Person, von der ich mir sehnlichst ein Lebenszeichen wünschte. Melissa. Ich hatte ihr vorhin nocheinmal geschrieben, ob wir nicht reden wollten. Die blauen Häckchen das sie es gelesen hatte, waren aufgetaucht, eine Antwort jedoch blieb aus. Auch das sorgte dafür das meine Laune immer mieser wurde. Was, wenn sie für immer mit mir fertig war? Was war nur in letzter Zeit los, das mein Leben so außer Kontrolle lief. Das hatte schon leichte Züge von extrem miesem Karma.

Ich beschloss schlafen zu gehen. Vielleicht sah die Welt morgen ganz anders aus? Wissen konnte man das ja nie.

Als ich am nächsten Tag aufstand und meine Vorhänge auseinander zog, seufzte ich resigniert auf. Ja, die Welt sah heute schon ganz anders aus. Es regnete! Ich beschloss aus Trotz meine Schlafsachen, die aus einem einfachenem Top und einer Short bestanden, anzubehalten und trottete in die Küche. Ich hatte Lust auf ein richtig großes Frühstück, also machte ich mir Eier mit Speck, Arme Ritter und eine große Tasse Kaffee. Wenigstens hob das meine Laune wieder etwas. Gerade als ich den Abwasch erledigt hatte, klingelte das Telefon. Eric war dran.

"Hey Kleine, na heute schon was vor?", fragte er mich mit einem Enthusiasmus der mich unwillkürlich zum Lachen brachte. "Bis jetzt noch nicht, was möchtest du denn machen?" "Hmmm, da gibt es diesen neuen Horrorfilm im Kino und da ich weiß wie sehr du auf dieses Zeug stehst würde ich mich bereit erklären mit dir da rein zu gehen." Das brachte mich noch mehr zum Lachen. "Eric! Du liebst diese Filme mindestens genauso sehr wie ich!" "Bist du dir sicher das ich das nicht nur immer dir zuliebe behauptet habe?" "Ganz sicher, wer hat mich denn letztes Jahr gezwungen die gesamte Saw-Reihe an einem Stück anzusehen?" "Als hättest du das nicht gern gemacht!", tat er entrüstet, jedoch konnte man deutlich sein unterdrücktes Lachen durch die Leitung hören. "Also, wann läuft die Vorstellung?", fragte ich nun um zum Hauptthema zurückzukommen. Er hatte Recht, ich stand extrem auf Horrorfilme. "Um acht, soll ich dich um halb acht abholen?" Ich könnte auch selbst fahren, aber wenn er es mir schon anbot, warum nicht? Sparte Sprit. "Jo, das wär toll, ich freu mich." "Und ich mich erst, kleine." Mit diesen Worten legte er auf.

Das Gespräch mit Eric hatte meinen Gemüt gut getan. Ich war wieder gut drauf und voller Tatendrang. Bis heute Abend war es noch ewig hin und ich überlegte fieberhaft wie ich die Zeit bis dahin überbrücken konnte. Schließlich kam ich auf den Haushalt, der hatte es mal wieder nötig. Ich machte meine Wäsche, saugte jedes Zimmer im Haus und putze das Bad. Doch das alles dauerte nicht so lange wie ich gehofft hatte. Immer noch blieben mir zwei Stunden bis Eric mich abholen kam. Da fiel mir der Kühlschrank ein, der war so gut wie leer, vor allem nach meinem Frühstück. Also duschte ich mich, zog mir eine kurze Jeansshort und ein dunkelblaues Tanktop an, schnappte mir meine Handtasche, den Haustürschlüssel und machte mich mit meinem Auto auf zum Supermarkt.

Die gesuchten Lebensmittel ließen sich schnell auftreiben und gerade als ich zur Kasse gehen wollte, wurde ich am Arm gepackt. Verwirrt drehte ich mich um. Vor mir stand ein Typ mit blauen Augen und schwarzen Haaren. Am Hals hatte er ein Spinnennetztattoo und seine Muskeln wurde durch ein Tanktop äußerst gut betont. "Jessica Grand, bist du das wirklich?" Das verwirrte mich noch mehr, der kannte mich?! "Ähm, kommt drauf an, wer das wissen möchte?" Das brachte den Typen zum Lachen. "Wow, du erkennst mich wirklich nicht mehr was?" "Sonst würd ich ja nicht fragen", ich wusste wie zickig das klang, aber wie würdet ihr euch reagieren wenn euch jemand kennt, den ihr aber nicht kennt.

"Weißt du nicht mehr? Beste Freunde für immer? Leider war das immer nur bis wir sieben waren und ich weg ziehen musste." Es dauerte bis dieser Satz in mein Gedächtnis sickerte und ich realiesierte was er gerade gesagt hatte. Aber dann riss ich meine Augen auf und mein Mund formte sich zu einem schockiertem 'OH'. "AIDEN!", ich schrie das so laut, das die Leute, die in unmittelbarer Nähe standen, sich verärgert zu mir umdrehten. Sollten sie doch. Ich grinste über beide Ohren und warf mich in die Arme meines ehemals besten Freundes. Er erwiderte die Umarmung und wollte mich gar nicht mehr loslassen. Als er es dann doch tat, trat er ein Stück zurück und musterte mich. "Ja wie ich es schon damals vorraus gesagt habe, du bist wunderschön." Das Kompliment ließ mich erröten, da ich wusste das er nicht log, sondern es ernst meinte. "Du hast dich aber auch zum positiven verwandelt. Dein Überbiss ist ja weg und schielen tust du auch nicht mehr." "Ein Wunder der modernen Medizin." "Idiot. Aber Spaß beiseite, was machst du wieder hier?" Ich konnte es immer noch nicht fassen, Aiden und ich waren beste Freunde, bis er mit sieben nach England ziehen musste, da sein Vater versetzt wurde. Am Anfang versuchten wir noch mit Briefen oder Telefonaten Kontakt zu halten, aber mit sieben setzte man doch irgendwann andere Prioritäten. "Ich zieh wieder her, hab mich entschieden hier auf das College zu gehen." Erfreut klatschte ich in die Hände und gab dabei ein quitschende Geräusch von mir. Das fand er wohl so lustig, das er anfing laut zu lachen.

"Gibst du mir deine Handynummer? Ich würd gern wieder was mit dir unternehmen", da konnte ich nicht nein sagen, schon allein deswegen weil ich das auch wollte. Ich dikitierte ihm meine Nummer und er tippte sie ein, dann schickte er mir einen Nachricht damit ich auch seine hatte. Als ich mein Handy rauszog um seine Nummer einzuspeichern, sah ich zufällig auf die Uhrzeit. "Mist" stieß ich aus und packte eilig die Tüten mit Lebensmitteln, die ich auf den Boden abgelegt hatte. "Sorry Aiden aber ich muss los, ein Kumpel und ich gehen noch ins Kino und wenn ich mich jetzt nicht auf den Weg mache verpassen wir die Vorstellung." "Kein Problem, ich schreib dir." Er gab mir noch einmal eine lange Umarmung und dann machte ich mich schleunigst auf den Weg zur Kasse. Aber nicht ohne mich noch einmal umzudrehen. Ich konnte es nicht fassen, mein bester Freund war wieder da!

Das fette glückliche Grinsen, das mir seit der Begegnung mit Adam dauerhaft im Gesicht klebte, fiel auch gleich Eric auf, als ich ihm die Haustür öffnete. "Was ist denn mit dir passiert? Bist du einem pinkem Einhorn begegnet?" Ich lachte. "Nein du witzbold. Etwas viel besseres ist passiert." Gespielt schockiert hob er eine Augenbraue und musterte mich kritisch. "Es gibt etwas besseres als eine begegnung mit einem Unicorn?" Spielerisch schlug ich ihm auf den Arm und nahm meine Tasche vom Tisschen neben der Tür und gemeinsam liefen wir zu seinem Auto. "Mein bester Freund von damals ist wieder in die Stadt gezogen und ich hab ihn heute zufällig getroffen." Das brachte ihn zum lächeln. "Ja das hört sich besser als Einhörner an. Freut mich für dich." Ich wusste das er es ehrlich meinte und strahlte ihn an. "Bereit für den Film?" Darauf folgte ein nicken von ihm. "Aber sowas von!"

Der Film war echt gut, die Produzenten haben genau die Richtige Mischung aus Spannung und Action getroffen. Nach dem Film beschlossen Eric und ich noch in das nahe gelegene McDonalds zu gehen. Währendessen unterhielten wir uns über den Film und die plötzlichen Handlungswechsel. Es war echt ein schöner Abend. Reichlich spät hielt er dann vor meinem Zuhause und ich verabschiedete mich mit einem Kuss auf die Wange von ihm. "Das war echt toll heute Abend Eric, wir haben schon lange nichts mehr zu zweit gemacht." Er lächelte mich süß an. "Der Meinung bin ich auch. Schön wenn es dir gefallen hat, können wir ja bald wiederholen." Ich nickte zustimmend, wünschte ihm noch einen schönen Abend, dann stieg ich aus und machte mich die Einfahrt hinauf zur Haustür.

Ich war so in Gedanken versunken, das ich den Schatten, der auf den Stufen saß, fast übersah. Aber nur fast. Ein zittern lief durch meinen Körper und ich blieb vor Schreck erstarrt stehen. Der Schatten richtete sich auf und ich erkannte die Person. "Was soll das?", schnauzte ich ihn an. Ich merkte wie sich meine gute Laune in Luft auflöste und die Wut sich zurück meldete.


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Hey ihr Lieben, ich weiß das Update hat echt lange gebraucht, aber zurzeit ist so viel Los und da finde ich fast keine Zeit. Ich hoffe euch gefällt es trotzdem.

Und danke für jeden Vote oder jegliche andere Unterstützung, das ist eine rießen Motivation weiter zu schreiben. D.A.N.K.E :)


Bad Crazy LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt