Kapitel 18

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Ferien vergingen eindeutig schneller als die normale Schulzeit. Das war mir schon immer klar, nur zurzeit nervte es mich mehr als sonst. Seit meinem Ausflug mit Aiden sind nun schon vier Tage vergangen. Vier Tage in denen ich mich schrecklich gelangweilt hatte. Vier Tage in denen ich, ohne es zu wollen, oder es verhindern zu können, an Lukas denken musste. So was nannte ich persönliche Folter. Noch nie hatte ich so oft an den gleichen Typen gedacht. Auf seine Nachricht hatte ich ihm nicht mehr geantwortet und es kamen auch keine weiteren seltsamen verwirrenden Textnachrichten mehr, von denen ich nicht wusste was ich davon halten sollte. In den letzten Tagen sonnte ich mich im Garten, ging mit Ali und Fina (kam kurz in Kapitel 2 vor) shoppen, was sich als ziemlich anstrengend herausstellte Außerdem nahm mich der großen Aufgabe an, mein Zimmer wieder auf Forderman zu bringen. Das brachte mich an meine Grenzen! Es war doch eine etwas.... größere Aufgabe als gedacht. Während ich mich um meine herumliegenden Sachen kümmerte, sang meine innere Stimme Hasstiraden gegen Putzarbeit. Seeeehr motivierend. Sehr empfehlenswert. Nicht.

Was mir mindestens genauso viele Gedanken verursachte wie Lukas, war Melissa. Sie kam in weniger als vier Tagen zurück. Das machte mich verrückt. Wie würde sie Reagieren? Würde sie mit mir Reden? Endlich auf mich und Lukas eingehen? Oder würde sie mir endgültig die Freundschaft kündigen. Das alles gleichzeitig führte nur dazu, dass die Erinnerungen an die prekäre Nacht zurückkamen. Erinnerungen die ich eigentlich in die 'Kiste der unangenehmsten Erlebnisse' geschoben hatte und verschlossen halten wollte. So schnell bricht man seine Vorhaben.

Heute war das Wetter wieder trüb und es regnete in regelmäßigen Abständen, wie am Tag zuvor schon. Das schränkten meine Möglichkeiten die unendliche Langweile zu vertreiben, gewaltig ein. Mal sehen was die Anderen für Ideen hatten. Ich schrieb in eine unserer Gruppen ob jemand einen Einfall hätte was man bei diesem Wetter machen könnte. Erics Scherzantwort kam schnell und war ziiiiiemlich hilfreich. Eine wilde 'Nacht' mit ihm. Das nenn ich Aufopferungsvoll. Jedoch lehnte ich dankend ab. Da ließen sich sicherlich noch bessere Sachen finden.

>Wie wär's mit einer spontanen Hausparty bei mir?

Kam von Fina, das war typisch Fina, einfach mal am selben Tag noch eine Party planen. Jedoch musste man zugeben, dass sie das echt drauf hatte, jedes Mal wurde der Abend ein rießen Erfolg. Ich war mir jedoch nicht sicher ob ich schon wieder Lust auf Party hatte, ich war immer noch Traumatisiert von der letzen. Die anderen jedoch waren schwer Begeistert von dieser Idee also stimmte ich schlussendlich zu. Fina bat mich und Ali so früh wie möglich vorbei zu kommen um zu helfen, nichts lieber als das, ich hatte schließlich eh nichts zu tun.

Es war beschlossene Sache, dass wir alle bei Fina schliefen, also packte ich mir Wechselklamotten, meine Kosmetikartikel und die Kleidung die ich heute Abend anziehen wollte, ein. Meine doch ziemlich große Tasche war am Ende kurz vorm Platzen. Und das alles für nur eine Nacht, man glaubte es kaum. Ich entschied mich für ein Kleid das bis zur Taille schwarz war, von einem Gürtel unterteilt wurde und dann durch weinroten Satin locker abfiel. Ich hatte nicht die mega Lust mir ein perfektes Outfit einfallen zu lassen, also musste das reichen. Dazu packte ich meine schwarzen High Heels und eine schwarze Kette ein.

Fina wohnte etwas weiter entfernt von mir, also beschloss ich mit dem Auto zu fahren. Die Motivation den ganzen Weg zu laufen hatte ich nämlich definitiv nicht. Das Haus in dem sie mit ihren Eltern lebte war in meinen Augen richtig schön. Sie hatten es von einem Architekten designen lassen, der noch an die Funktion eines Hauses dachte und nicht die weitverbreitete Ansicht teilte, umso abstrakter das Haus designt wurde, desto besser, egal ob man darin leben konnte oder nicht. Es war zwei Stöckig, weiß gestrichen und hatte auf der Vorderseite einen kleinen Balkon. Ich parkte neben Allis Auto und machte mich auf den Weg zur Haustür. Wir lassen mal außer Acht, das mein Arm beinah abfiel, weil die Tasche genauso schwer war wie sie aussah. Wenigstens wurde mir das Klingeln erspart, da die Haustür, kaum das ich sie erreicht hatte, aufgerissen wurde und ich in eine stürmische Umarmung gezogen wurde. Die Tasche landete auf den Boden, damit ich die Umklammerung erwidern konnte. Fina strahlte mich an und hinter ihr konnte ich eine mindestens so fett grinsende Alisia sehen. Zwei pure Energiebündel.

Bad Crazy LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt