Die nächsten Tage verbrachte ich damit im Selbstmitleid zu baden. Ich wusste selbst nicht genau warum mich Lukas' Verhalten so traf, aber eins wusste ich, so was ist mir noch nie passiert. Das meine Gedanken sich ständig um ein und denselben Typen kreisten. Und wenn ich nicht gerade an ihn dachte, dann an Melissa. Ich konnte nicht sagen was mich mehr fertig machte. Meine Abkapslung von der Außenwelt blieb aber nicht unbemerkt. Fina und auch Alli versuchten etliche Male mich zu erreichen, per Handy, Telefon, ein paar mal kamen sie sogar vorbei und klingelten Sturm. Nicht nur die zwei suchten den Kontakt zu mir, die Jungs hinterließen süße Nachrichten auf meiner Mailbox. Ich fühlte mich jedoch gerade nicht dazu in der Lage mit ihnen zu reden, für nur ein paar Tage wollte ich meine Ruhe haben und alleine sein. Das schrieb ich ihnen auch, die Antwort war zwar etwas kühl, jedoch wusste ich dass sie mich verstehen würden und mir so viel Zeit lassen würden, wie es notwendig war.
Diese Tage, in denen ich alleine war, liefen meist gleich ab, ich stand irgendwann spät vormittags auf, weil ich es im Bett kaum noch aushielt, machte mir eine Kleinigkeit zum Essen, setzte mich damit auf das Sofa im Wohnzimmer, dass mittlerweile schon mit Krümeln übersäht war und sah mir Stundenlang irgendwelche Filme an, meist die übelsten Horrorfilme die ich zuhause hatte, bis ich mitten in der Nacht in mein Bett fiel. Nur langsam ging dieser Ablauf nicht mehr, nicht nur das mir dieses Verhalten langsam auf den Geist ging, mein Kühlschrank sah mittlerweile ziemlich leer aus und das Haus brauchte auch mal wieder etwas Zuwendung. Also rappelte ich mich in der Früh auf, duschte endlich mal wieder, schaltete das Radio an und quälte mich durch den Haushalt. Ich musste zugeben, das Gefühl eine Aufgabe zu haben hatte ich gebraucht. Schon nach kürzester Zeit stahl sich ein Lächeln auf mein Gesicht, während ich den Staubsauger im Wohnzimmer hin und her schob und drehte mit der Fernbedienung die Musik lauter. Kurz darauf fing ich leise an mit zu summen, bis ich spätestens beim Küche putzen laut mitsang. Nachdem das Haus wieder einigermaßen bewohnbar aussah, zog ich mich um und machte mich auf den Weg zum Einkaufen.
In der Gemüse und Obst Abteilung ließ ich mir besonders viel Zeit. Eine ausgewogene Ernährung war mir persönlich wirklich wichtig, in den letzten Tagen hatte ich mich nicht besonders Gesund ernährt und das wollte ich wieder ändern, der Gedanke das allein die Montgomery Geschwister dafür verantwortlich waren ließ mich wütend werden. Am besten sollten sie doch bleiben wo der Pfeffer wächst. Energisch schob ich meinen Wagen ein Stückchen weiter, die Lethargie ging langsam vorüber und mittlerweile war ich nicht mehr traurig sondern eher wütend. Melissa wollte sich nicht mal meine Entschuldigung anhören? Sie war meine beste Freundin, da war das doch nicht zu viel verlangt... miteinander zu reden, oder? Und Lukas? Von dem feigem Arschloch wollte ich gar nicht anfangen. Mit einem Gesichtsausdruck, der den anderen Kunden wahrscheinlich einen Heiden Schrecken einjagte, erledigte ich den Rest des Einkaufs und schleppte die Einkäufe dann Richtung Auto.
Zu Hause angekommen, brauchte ich einige Zeit um die Sachen an ihre vorgesehen Plätze zu bringen. Erschöpft ließ ich mich auf mein Bett fallen. Was nun? Angestrengt überlegte ich, schon wieder vor dem Fernseher sitzen kam auf gar keinen Fall in Frage. Mein Blick schweifte im Zimmer umher bis er am Fenster hängen blieb, es war schönes Wetter draußen, angenehmen warm und die Sonne strahlte mit dem Himmel um die Wette, normalerweise wäre ich jetzt am Strand mit Melissa und den anderen. Plötzlich richtete ich mich auf. Die anderen! Ich hatte mich so lange nicht mehr gemeldet! Das schlechte Gewissen knabberte ziemlich an mir. Sollte ich mich wieder melden? Waren sie sehr sauer? Ich konnte es schlecht sagen. Aber ein Versuch war es wert, nur wollte ich das nicht per Handy machen, so was sollte man persönlich klären. Eilig schnappte ich mir meinen Bikini und zog ihn mir an, noch schnell ein Kleid übergestreift, die üblichen Sachen für den Strand zusammengesucht und schon war ich mit meinem Auto auf dem Weg ans Wasser.
Ich war mir sicher das ich dort fündig wurde, dass war unser Sommertreffpunkt schlecht hin. Nervös tapste ich am Strand entlang, was würden sie sagen? Würden sie überhaupt was sagen? Oder mich zum Teufel jagen? Schon von weitem sah ich Alisia die mit ihrem Mike herumalberte und fast das ganze Strandabteil mit ihrem Geschrei unterhielt. Dann sah ich auch Fina, Eric, Alex, Josh und zu meiner Überraschung auch Aiden. Das brachte mich zum stocken, was machte ER denn hier? Langsam setzte ich mich wieder in Bewegung, ich würde es früher oder später schon erfahren. Ich war schon fast an der Gruppe angelangt, als Fina plötzlich in meine Richtung sah und ihre Augen vor Erstaunen aufriss, dann schüttelte sie Alisia am Arm die neben ihr saß und Mike gerade den Rücken einschmierte, nicht gerade sanft, so nebenbei bemerkt. Die folgte Finas Blick und starrte mich an. Unsicher blieb ich stehen. Weiter traute ich mich nicht. Auch die anderen hatten mich mittlerweile bemerkt und die Gespräche waren verstummt. Kurz starrten wir uns gegenseitig schweigend an, bis plötzlich die zwei Mädels aufsprangen, in meine Richtung liefen, um mir dann um den Hals zu fallen. "Jess! Hey, schön dich zu sehen!" Alisias Umarmung verstärkte sich und langsam ging mir die Luft aus. "Wir haben dich vermisst." Mein Röcheln schien die beiden dann doch mal zu bemerkten, eilig ließen sie von mir ab und musterten mich eingehend. Innerlich brachte mich die Reaktion zum schnauben, also so lang hatten wir uns jetzt wirklich nicht gesehen. In der Zeit hatte ich mich sicher nicht verändert. Das Gefühl der Unsicherheit war verschwunden, stattdessen war ich einfach nur froh, dass sie nicht sauer waren. "Hey.... sorry.... ihr wisst schon, dass ich mich nicht gemeldet habe, ich hab etwas.... Zeit für mich gebraucht." Das klang ziemlich lahm und wirklich einfallslos. Fina winkte ab. "Ist schon gut, wir waren vielleicht etwas enttäuscht weil es so plötzlich kam, aber wir wissen das du es nicht böse gemeint hast. Wir möchten jedoch das du uns endlich erzählst was los ist!" Alisia nickte bekräftigend bei Finas Worten. "Ja klar, nur... nicht jetzt ok? Später dann in Ruhe, versprochen!" Damit gaben sich die beiden zufrieden und zogen mich lachend zu den andern. "Schaut mal wer da aus der Versenkung wieder aufgetaucht ist", schrie Alisia aufgeregt, was mich wirklich zum Lachen brachte. Ihre verrückte Art hatte ich wirklich vermisst.
Ich wurde freudig von den anderen empfangen, keine Spur von Verletztheit. Von Aiden wurde ich besonders lange umarmt. "Hey Kleine, ich hab dich vermisst." Die Worte brachten mich dazu, die Umarmung zu verstärken. "Ich dich auch, es tut mir leid", antwortete ich genauso leise. Ich ließ mich neben ihn fallen und ließ mich von den anderen auf den neusten Stand bringen. Vor allem was auf der Party noch alles passiert war, wurde mir ins kleinste Detail erzählt. Das erklärte dann auch so nebenbei Aidens Anwesenheit. Nachdem ich nämlich das Haus verlassen hatte, ist er doch noch aufgetaucht und wollte nach mir sehen. Gefunden hatte er mich offensichtlich nicht, jedoch meine anderen Freunde. Scheinbar hatten sie sich so gut verstanden, dass sie seither oft etwas zusammen unternahmen. Wir alberten noch eine Weile herum, bis die Jungs beschlossen ins Wasser zu gehen. Ich wollte mich ihnen anschließen und war gerade dabei aufzustehen, als ich von den beiden Mädels gleichzeitig am Arm wieder zurückgezogen wurde. Ziemlich unsanft landete ich wieder auf mein Handtuch und sah die zwei verärgert an. Was war denn jetzt los? Als ich jedoch den intensiven Blick von Alisia bemerkte, seufzte ich innerlich, sie wollten endlich wissen was los war. Ich sah zu den Jungs die erwartungsvoll warteten.
„Ich bleib doch hier, viel Spaß euch!" Sie zuckten nur mit ihren Schultern und verschwanden. „Also, jetzt erzähl endlich! Und wage es ja nicht etwas auszulassen!" Drohend wedelte Fina mit dem Zeigefinger vor meinem Gesicht und grinste dabei von einem Ohr zum anderen, Alisia nickte bekräftigend. Also klärte ich sie auf und zwar über jedes Detail, das in den letzten Tagen passiert ist. Ihre Mienen wurden immer entsetzter, vor allem als ich zu dem Punkt kam als neben Lukas aufgewacht bin, und am Schluss starrten sie mich beide mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund an. Dann herrschte erst einmal Stille. Ich war gespannt auf ihre Reaktion. Würden sie mich verurteilen und auch nichts mehr mit mir zu tun haben? Bei dem Gedanke wurde ich wieder unendlich traurig. Was sollte ich dann nur machen?
„Wow... na du hast ja einiges erlebt die letzte Zeit. Jetzt versteh ich auch warum du deine Ruhe wolltest, die hätte ich, würde mir so was passieren, dann auch erst mal gern." Alisia legte ihre Hand auf meinen Arm und sah mich Mitleidig an. „Ihr seid nicht sauer oder angewidert?" Ich konnte es nicht glauben. Fina schüttelte verwundert ihren Kopf. „Warum sollten wir? Klar ist das nicht die beste Aktion die du gebracht hast, aber jeder hat doch schon mal überdimensionale Scheiße gebaut und ich finde Melissas Reaktion etwas übertrieben." Auch Alisia war ihrer Meinung. „Ja, du warst ja grenzwertig betrunken, da macht man schon mal so einen Mist. Aber natürlich kann ich Melissa auch verstehen, er ist nun mal ihr Bruder."
Und wieder wurde mir klar wie Schrecklich das ganze war, ich hatte tatsächlich Sex mit dem Bruder meiner besten Freundin, das einzige was das Toppen könnte, wäre Sex mit dem Freund. Bei dem Gedanken schauderte ich, widerlich. „Hey Jess, hörst du mir eigentlich zu?" Erschrocken sah ich zu Alisia die mich am Arm schüttelte um meine Aufmerksamkeit zu erlangen. „Sorry, war gerade in Gedanken, was hast du gesagt?" „Das ich Lukas nicht ganz verstehe... Sein Verhalten und diese kleinen niedlichen Gesten.." bei diesem Punkt brach sie kurz ab und seufzte verträumt auf. „.. ich glaube er empfindet viel mehr als er zugeben möchte!" Mein Gesichtsausdruck musste pures Entsetzten ausdrücken, denn Fina fing lauthals an zu lachen. Das war jetzt wirklich nicht ihr Ernst oder? „Ach was, der war doch einfach nur nett." Vehement schüttelte ich den Kopf, wie absurd war das denn? „Also ich schließ mich da Alisias Meinung an, so was macht ein Typ doch nicht nur aus lauter Nettigkeit, das wäre ja mal was ganz neues." Sie hatte sichtlich Spaß an der ganzen Situation, ihr grinsen wollte gar nicht mehr verschwinden. „Könnten wir bitte das Thema wechseln? Ich brauch mal etwas Pause von dieser Scheiße und etwas Ablenkung." Fina schien mich zu verstehen, Alisia jedoch wollte mir weiter ihre Vermutung aufdrängen. Gott sei Dank kamen die Jungs tropfnass zurück zu uns und Mike verlangte Alisias volle Aufmerksamkeit. Wie sehr ich ihn in diesem Augenblick liebte! Das Thema wurde auf heute Abend gelenkt und was wir Unternehmen wollten. Mike war sofort Feuer und Flamme. „Wie wäre es mit Party?" Rief er begeistert aus und mein Gesicht viel in sich zusammen. Und schon war es vorbei mit meiner Liebe zu ihm. Sein verdammter Ernst?!
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Hey Leute, sorry das ewig nichts kam, aber ich hab so einen Mega Stress, da bleibt mir nicht viel Zeit übrig.
Über Votes, Kommentare, Kritik und und und würd ich mich sehr freuen :)
Ps.: Ich bin zurzeit auf der Suche nach jemandem der Cover macht, kennt ihr da evtl jemand der noch Zeit für eins hat? :)
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Bad Crazy Love
Teen FictionJessica Grand ist ein ganz normales 18 jähriges Mädchen aus Kalifornien. Sie durchlebt die Höhen und Tiefen des Highschoollebens, immer an ihrer Seite, ihre beste Freundin Melissa. Diese hat einen älteren Bruder mit dem Jess nie viel zu tun hatte. D...