the fourteenth part

974 121 78
                                    

Anne wirkt sehr erleichtert als sie ihren Sohn wiedersieht und mit einem Lächeln legt sie die Arme um Harry. „Um Himmelswillen, da bist du ja endlich. Ich hab mir schon Gedanken gemacht, Harry. Wo bitte warst du? Ich dachte schon- keine Ahnung-, dass du irgendwie einfach abgehauen bist und-"

„Mom." Unterbricht Harry sanft den Redefluss seiner Mutter und versucht seine Stimme nicht zittern zu lassen als er aus dem Augenwinkel bemerkt, wie Louis ohne ihn auch nur anzusehen an ihm vorbei läuft und in der Küche verschwindet. Eingebildetes Arschloch. „K-können wir das vielleicht nachher besprechen und nachhause? Ich...bin wirklich sehr müde."

Und möchte mich von meinem gebrochen Herzen erholen, weil ich gerade nur von einem Jungen verarscht wurde, der sich einen Spaß mit mir erlaubt hat.

Das würde Harry gerne sagen. Denn langsam glaubt er dies wirklich. Warum sonst sollte Louis ihn den plötzlich einfach so ignorieren Seine Mutter hält inne und mustert ihren Sohn einmal gründlich dann nickt sie langsam. Vielleicht ist es dieser Mütterliche Instinkt, der ihr zeigt, dass etwas nicht stimmt, aber sie erbarmt sich und meint schließlich sie würde sich nur kurz von allen Verabschieden und er könne schon zum Auto gehen.

Harry kann sich das erleichterte Seufzen wirklich nur schwer verkneifen. Er hätte es ganz einfach nicht ausgehalten noch länger hier zu bleiben und Louis dabei zuzusehen wie er vielleicht sogar sein geplatztes Date doch noch nachholt oder Harry ignoriert.

Er weiß nicht mal, wen er mehr hasst. Louis oder sich selbst. Louis, weil er seine Unsicherheiten so schamlos ausgenutzt und ihm nur etwas vorgespielt hat und sich, weil er allen ernstes du dumm war zu glauben Louis hätte sich für ihn geändert. Obwohl dieser doch immer wieder beton hat wie ungerne er eine Beziehung eingehen würde. Vor allem nicht mit Harry.

Mit zitternden Händen ergreift Harry seine Jacke von dem Hacken in der Nähe der Tür und schlüpft in seine Boots. Er merkt wie seine Augen alleine bei dem Gedanken an Louis langsam glasig werden. Er hätte es sich doch wirklich denken können.

Jetzt kommt ihm doch ein leises Seufzen über die Lippen. Harry fragt sich wirklich, wie er Louis denn je wieder richtig in die Augen sehen kann nachdem was heute passiert ist. Vorausgesetzt natürlich Louis hört auf ihn in der Schule ignorieren.

Und wahrscheinlich hätten Harry's trostlose Gedanken niemals ein Ende gefunden, wenn sich nicht plötzlich, gerade als er die Türklinge ergreift, eine etwas kleine, warme und viel zu vertrauend wirkende Hand auf seine legt.

Harry's Atem stockt und er spürt, wie seine Knie langsam weich werden als er sich zögerlich zur Seite dreht und in Louis' strahlende blaue Augen blickt, die vor Unsicherheit nur so glänzen. Oder auch von etwas anderem...

„Ehm also." Fängt Louis stotternd an und beißt sich kurz auf die Unterlippe. „Ich wollte dir nur sagen, dass es mir Leid tut, weil ich am Anfang so ein Arschloch zu dir war und, dass ich das mit uns beiden irgendwie..." Louis bricht ab und senkt den Blick. Starrt auf ihre beiden, immer noch übereinander liegenden Hände.

„Irgendwie toll fand." Beendet Louis schließlich endlich seinen Satz und traut sich auch nun wieder den Kopf zu heben. Auf Harry's Gesicht hat sich bei Louis' Worten ein Lächeln ausgebreitet und er hätte schwören können, dass sein Herz für ein paar Sekunden aussetzt, nur um dann in doppelter Geschwindigkeit weiter zu schlagen.

Er freut sich so sehr über Louis' Ehrlichkeit und die Bedeutung seiner Worte, dass er gerade nur zu gerne ein paar Luftsprünge hingelegt hätte. Seine eigenen Idiotischen Gedanken rutschen in den Hintergrund.

„Ich..." Murmelt Harry also und das glückliche Lächeln ziert immer noch sein Gesicht. „Fand es auch gut, Louis."

Nun ist Louis der, der zu Strahlen beginnt und dabei sogar leicht rot anläuft. Louis' rötliche Wangen sehen so süß aus, dass Harry am liebsten seine Hand auf das Gesicht des Älteren legen würde. Aber er lässt es doch lieber bleiben.

Stattdessen beugt er sich mit klopfendem Herzen zögerlich vor bevor er Louis einen ganz kurzen und wirklich nur hauchzarten Kuss auf die Mundwinkel drückt. „Wir sehen uns, Mr. Loverman." Ist das letzte was Harry sagt, bevor er die Haustür öffnet und langsam die Stufen vor Louis' Haus hinunter läuft.

Der Mond ist schon längst aufgegangen und auch die Straßenlaternen spendenden nur sehr wenig Licht, sodass die Umgebung von Harry und Louis in beinah komplette Finsternis getaucht ist.

Erst als Harry schon ein paar Schritte zum Auto gegangen ist dreht er sich plötzlich doch noch mal zum Haus um. Was er sieht lässt ihn noch ein kleines bisschen mehr lächeln. Louis' dunkle Silhouette ist vor der Tür zu sehen und er sieht Harry offensichtlich nach. Dieser findet das einfach nur unglaublich süß.

„Hey, Mr. Loverman?" Ruft Harry durch das dunkel der Nacht und ein kleines Lächeln stiehlt sich auf seine Lippen als er an Louis und daran, wie perfekt dieser Name auf den blauäugigen passt, denkt. Immerhin hat er sogar ihn selber um den Finger wickeln können.

„Curly?" Schallt Louis' Antwort zurück und veranlassen Harry dazu noch ein kleines bisschen mehr zu lächeln. Er hat sich dazu entschieden diesen Spitznamen nicht mehr doof sondern eher süß zu finden.

„Das nächste Mal, wenn du ein Date brauchst." Harry zögert kurz. Aber warum es nicht sagen? Er hat in dieser Kammer eh schon alles an Louis verloren. Nicht zuletzt sein Herz. „Dann frag doch mal mich."

Darauf antwortet Louis nichts mehr. Und wäre Anne nur ein wenig früher zu Tür gekommen hätte sie sehen können, wie Louis ihrem Harry einen heimlichen Kussmund hinterher geworfen hat.

Und hätte sie dann auch noch auf der Autofahrt, durch den Rückspiegel, nach hinten zu ihrem Sohn geschaut hätte sie beobachtet können, wie Harry Louis' Namen immer wieder auf die, durch die Kälte beschlagenen, Fenster schreibt. Und dabei so verträumt Lächelt, wie es eben nur ein Verliebter tut.

- - - - -
Comment what you think... 🐞

(Wörter: 972)

[10.01.22]

Xx

Mr. Loverman |L. S.| ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt