14. Childhood Memories

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14. Childhood Memories

Tessa's Sicht:

5 Tage später

Meine Hände waren tief in den Taschen meines Mantels verschwunden, der Schal hielt meinen Hals und den unteren Teil meines Gesichtes warm. Noch immer konnte ich nicht realisieren, was im Tower wirklich passiert ist. Von jetzt auf gleich, habe ich die Gefangenschaft meines Vaters gesehen, wusste wie sich Mom gefühlt hat, als er wieder da war. Wusste das sich Dad unendliche Schuldgefühle, Großvater gegenüber gab. Ich selber hatte nie das Glück, meine Großeltern kennengelernt zu haben. Aber wenn Dad mal über sie sprach, dann müssen es liebenswerte Menschen gewesen sein, die mich geliebt hätten, genau so wie sie es bei Tony getan haben.

Ich saß auf der Bank, und das Regenwetter spiegelte meine Gefühle wieder. Trauer und Verzweiflung. Ich blickte auf das Grab meiner Großeltern nieder, noch nie hatte ich die Chance gehabt wirklich darüber nachzudenken was es bedeutet jemanden zu verlieren. Aber jetzt, wo ich Dad und die anderen verletzt im Tower gesehen habe, würde es mir schrecklich vor die Augen geworfen. Klar, sie waren schon oft, verletzt oder völlig fertig gewesen, aber was wäre gewesen, wenn alles schlimmer gekommen wäre? Was wäre gewesen, wenn Veronika damals nicht eingegriffen hätte, und ich oder Mom, oder einer von uns dabei gestorben wäre?

Auch wenn Tante May und Peter mir angeboten haben, bei ihnen unterzukommen, bin ich dennoch wieder nach Hause gegangen, ich brauchte meine Ruhe. Ich brauchte ein wenig Zeit für mich, selbst in der Schule habe ich mich krankgemeldet. Und Leute, die sich nie für mich interessiert haben, wollten plötzlich wissen, was los ist, und ob ich jemanden zum Reden bräuchte. Aber ich brauchte niemanden, ich wollte alleine sein. Nur für mich. Sie sollten sich erst einmal alle von mir fernhalten. Und diesen frei Raum gab mir meine Familie, wir sprachen nur über das Nötigste, wenn es sein muss. Ich hatte mich völlig in mein Apartment zurückgezogen, selbst Jarvis hatte ich gebeten, mich nur anzusprechen, wenn es wirklich wichtig ist. Auch wenn er nichts dafürkonnte, aber ich wollte einfach meine Ruhe.

Nur zu Jemma, hielt ich in der Zeit Kontakt. Sie war auch die Erste, die ich bat, zu mir zukommen, als ich völlig fertig mit den Nerven, vor einem Zusammenbruch stand. Nun wusste ich was Coulson gemeint hat, meine Kräfte würden sich entwickeln. Es war unerträglich in der Nähe von Menschen zu sein, die ich zu gut kannte, und ihre Gefühle wahrnahm. Aber in der Nähe von Peter, war es noch schlimmer, er machte sich schreckliche Vorwürfe mir nicht helfen zu können. Und deswegen hielt ich seit einiger Zeit einen gewissen Abstand zu ihm, auch wenn ich darüber dachte, dass diese Fähigkeiten ein Geschenk sind, so empfinde ich sie jetzt als eine Strafe. Wieso hat ausgerechnet sie mich für diese Fähigkeiten ausgesucht? Das Einzige was meine Gefühle und Gedanken einigermaßen Unterkotrolle hielt war die blaue Flüssigkeit die Coulson, gestern mit Jemma geschickt hat. Solange meine Kräfte noch am Entwickeln waren, sollte ich es zu mir nehmen, es würde hoffentlich das Empfinden, und die Gefühle der anderen etwas unterdrücken, aber ich musste auch lernen, damit zu Recht zu kommen. Aber er hat auch gemeint, dass diese Anzeichen vielleicht ein Anfangsstadium für meine wahren Kräfte sind, ich sollte es auf jeden Fall im Auge behalten, und die Flüssigkeit zu mir nehmen.

Meine Augen erfassen ein älteres Paar, das sich einige Meter neben mir vor einem Grab stehen und weiße Rosen darauf legen. Weiße Rosen sind bekanntlich die Unschuld. Ich schluckte schwer, welches Schicksal sie wohl hatten, Sie selber standen unter einem Regenschirm und lagen sich in den Armen. Vielleicht hatten sie ja jemanden verloren der ihnen mehr als alles andere auf der Welt bedeutet hat, vielleicht ist ja ihr Sohn oder jemanden anderes im Krieg gefallen, und sie machten sich Vorwürfe sich nicht verabschiedet zu haben? Aber wer kann uns schon sagen, wie unser Leben aussieht, nur die Zukunft kann uns das Schicksal und UNSERE eigene Geschichte erzählen. Auch wenn es manchmal schmerzhaft, traurig und der Weg schwer erscheint. Aber nur so lernen wir daraus, nur so lernen wir, wenn wir gefallen sind, wieder aufzustehen, und unseren Weg zu gehen. Egal wie schwer oder brüchig er wird, nur so können wir aus den Fehlern lernen die wir machen. Jeder Mensch ist nicht perfekt, jeder Mensch hat seine Merkmale, aber man muss das Beste daraus machen. Ich wandte meinen Blick ab, und blickte auf die Rosen, die auf dem Grab meiner Großeltern lagen. Eine Rote und eine Weiße. Liebe und Unschuld. Ich fühlte mich im Moment einfach schuldig, schuldig, da ich gespürt habe, wie sehr mein Vater sich Vorwürfe gemacht hat.

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Schweißgebadet sitze ich im Bett, Tag für Tag. Nacht für Nacht. Verflogen mich die Bilder, von Dad's Gefangenschaft, ich kriege einfach die Bilder nicht mehr aus meinem Kopf. Auch wenn es nur Visionen in die Vergangenheit war, wusste ich, wie sich mein Vater gefühlt hat. Er hätte sterben können, wenn dieser Mann nicht gewesen wäre, ich hätte damals mein Vater verlieren können. Und Mom und Dad hätten niemals zusammengefunden, und mich würde es nicht geben. Ich wusste, dass es damals eine schwere Zeit war, Mom war mit mir alleine. Sie musste sich drei Monate alleine um einen Säugling kümmern, und diese drei Monate waren die Schwersten, von der Mom immer wieder erzählt.

"Schatz.?" Ich schreckte nach oben und blicke mein Vater an, der gerade mein Zimmer betritt. Ein kleines Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus, als ich die zwei Gläser in seiner Hand sehe.

"Hast du nicht immer gesagt, ich soll mich von der Hausbar fernhalten." Ich knipste das Licht an, und ein Lächeln spiegelte sich auf seinen Lippen, als er merkte, dass ich recht hatte.

"Hin und wieder muss man eine Ausnahme machen, schon allein, wenn man mit ansehen muss wie sein einziges Kind, innerlich zerbricht und mit niemanden, reden will." Langsam kam er auf mein Bett zu, reichte mir ein Glas. Und setzte sich neben mich, ich kuschelte mich an ihn. Und erinnerte mich an meine Kindheit.

"Erinnerst du dich noch, an die Tage als es draußen gewittert hat. Und Mom auf Geschäftsreise war und ich angst hatte alleine zu schlafen. Du hast alles stehen und liegen gelassen, hast zwei Tassen Kakao gemacht, und bist zu mir ins Zimmer gekommen. Und gemeinsam haben wir auf New York geblickt und den Regen verbannt." Ich lehnte meinen Kopf an die Schulter von Dad, er legte einen Arm um mich und gab mir einen Kuss auf meinem Haaransatz. Ich schloss meine Augen, wie sehr vermisste ich diese Nächte, die nur uns gehört haben. Die noch ein Teil von meiner Kindheit erzählen.

"Erst nach meiner Gefangenschaft verstand ich, wie sehr du, und deine Mutter mich braucht. Ich wollte meinem einzigen Kind, nicht dasselbe Schicksal erleiden lassen. Als ich in Afghanistan war, habe ich oft an dich denken müssen, erst als ich dort war Begriff ich wie wenig Zeit ich mir genommen hatte, um dich kennenzulernen. Als ich zurück war, habe ich mir selber geschworen, ein besserer Vater zu werden, als es meiner war. Er war oft stundenlang am Arbeiten und kam erst spät abends nach Hause. Aber an jenem Abend musste ich ihm Versprechen, der beste Dad für meine Kinder zu werden, und nicht dieselben Fehler wie er zu machen. Auch wenn ich noch so jung wahr, gab ich ihm mein Wort darauf." Ich lächelte und wischte mir die Tränen weg, ich spürte die Gefühle meines Vaters, ich hatte schon viele Väter gesehen. Aber bei meinem Dad, konnte ich die Gefühle spüren, auch wenn er äußerlich den Anschein machte, dass er kaum Zeit für seine Familie hat. So waren seine Tiefen Gefühle für Mom und mich, mehr als man beschreiben konnte.

"Du bist ein wunderbarer Vater, du warst da, wenn ich dich gebraucht habe. Hast mich aufgefallen, wenn ich drohte zu fallen. Ich würde es immer wieder sagen, du bist der beste Vater der Welt und ein wunderbarer Partner für Mom. Und wehe du sagst jetzt, dass ich als Tochter so etwas nicht sagen darf, wenn es doch die Wahrheit ist." Kurz war es leise im Zimmer, aber die Stille wurde durch Lachen gebrochen. Ich lehnte mich an meinem Vater, und er hielt mich in seinen Armen. So herzlich gelacht hatten wir schon lange nicht mehr, vielleicht haben wir genau das gebraucht, um wieder diese Bindung zwischen uns herzustellen, die wir auch früher gebraucht haben.

"Vielleicht hat es doch etwas Gutes."

"Was, das Mom für die nächsten Wochen nicht in der Stadt ist, und du ein Auge auf dein Mädchen haben kannst?"

"Das vielleicht auch! Aber vielleicht haben uns genau diese Momente als Vater und Tochter gefehlt, diese Momente, die wir nur für uns haben, und uns niemand nehmen kann."

Ich blicke meinen Vater an, dafür das Coulson und die anderen ihm und den anderen erklärt haben. Dass ich jetzt ein Teil von ihnen bin, haben sie es locker aufgenommen. Vor allem Dad, der nie so ein Leben für mich wollte, der immer wollte, dass ich daraus gehalten werde. Aber letztendlich selber jemand von ihnen geworden bin, und nicht genau weiß, wie sehr sich meine Kräfte noch verändern werden. Aber ich weiß, mit der Hilfe meiner Familie und Peter, werde ich es schaffen. Ich war nicht alleine, ich hatte Menschen die mich Lieben, die zu mir halten und mich unterstützen.

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Ein kleiner Moment, zwischen Tessa und Tony! Ein kleiner Vater und Tochter Moment.

Bis dann eure Red!

The Last Hope || Band 1 || ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt