1. Kapitel

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Bearbeitet am 09.01.2016

Klatsch. Der Kartoffelbrei landete genau auf meinem grünen Top. Ich hörte das Gelächter der anderen und, dass die Schüssel in tausend Scherben zerbrochen war. Mit hochrotem Kopf verschwand ich aus der Mensa und lief geradewegs auf die Mädchentoilette.
Natürlich hatte ich zu meiner Feindin Sam Morgan kein Sterbenswörtchen gesagt, dazu war ich viel zu feige. Ich malte mir immer wieder aus, wie ich mich mal gegen sie behauptete, aber in der Schule oder generell in großen Menschenmassen bekam ich einfach kein Wort herraus. Wenn ich mit meiner Familie oder meinem besten Freund Tom alleine war, war ich ein richtiges Großmaul und keiner konnte mich von meiner Meinung abbringen. Ich wünschte, so könnte ich auch in der Schule sein, aber keiner war perfekt. Nachdem ich den Kartoffelbrei notdürftig von meinem Top entfernt und meine Jacke zu gemacht hatte, machte ich mich auf den Weg zum Unterricht.

Es war die letzte Woche und wir schrieben nur noch Prüfungen. Im Prüfungssaal angekommen, war ich die erste, wie immer. Ich suchte mir einen Platz ganz hinten in der Ecke. "Nein die modernen Streber sitzen ganz hinten, nicht ganz vorne, vor dem Lehrer", dachte ich mir.
"Hast du was gesagt Smith?", fragte mich Tom. Ich hatte 1. nicht gemerkt, dass er auch schon da war und 2., dass ich schon wieder laut gedacht hatte.
"Nee, nee", winkte ich schnell ab, kam auf ihn zu und umarmte ihn. "Was war den heute schon wieder in der Mensa los?! Mensch Rose, mach' doch einfach mal den Mund auf", schimpfte er mich spielerisch. "Was soll es den jetzt noch bringen?", fragte ich ihn. "Rose, du bist das heißeste Mädel der Schule und wenn du bei den anderen ein bisschen selbstbewusster wärst, wärst du auch das beliebteste." "Ach, dafür habe ich doch dich", grinste ich. Als die anderen Schüler in den Saal kamen, schlich ich schnell zu meinem Platz. Im Gegensatz zu mir, war Tom wirklich der heißeste und beliebteste Junge der Schule.
Als sich alle eingefunden hatten, begann die Bio-Prüfung. Ich war die Erste die abgab. Mittlerweile machte mir das aber nichts mehr aus, wenn mich alle finster anstarren. Ich ließ mich wieder auf meinen Platz plumpsen und überlegte, wie ich mich am Freitag anziehen sollte, da es der letzte Schultag sein wird, wollte ich die anderen überraschen. Ich werde nicht als graues Mäuschen auftauchen, sondern als heiße Rocker-Braut. In meinem Schrank häufen sich so heiße Klamotten, da meine Mum eine erfolgreiche Designerin war und mein Dad Schauspieler, hatten wie ziemlich viel Geld. Mein großer Bruder wird mich auch am Freitag von der Schule abholen, da er sich eine Woche frei genommen hat. Ryan hat eine eigene Hotelkette in Europa und ist dementsprechend auch wenig zu Hause, bei uns in Under-City. Unsere Stadt hat nur 40.000 Einwohner, aber mir gefiel es.
Wenn ich shoppen gehen wollte, ging ich mit meiner Mom immer in eine große Metropole und alle sechs Wochen flogen wir eh nach Frankreich, Italien oder in eine andere Großstadt in der gerade ein neuer und heißer Trend ausgebrochen war, eben dort hin wo meine Mom wegen ihrer Arbeit hin musste.

Ding Dong

Erleichtert verließ ich das Schulgebäude und machte mich mit meinem schwarzen Audi R8 auf den Weg nach Hause.

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