13. Kapitel

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Ramon p.o.v.

Meine Laune sank noch mehr in den Keller, wenn das überhaupt noch möglich war, als ich heraus fand, dass meine Prinzessin nicht unter den ersten war. Ich meinte Rose. Natürlich versteckte ich dies gekonnt unter einem gefaketen Lächeln.
"Herzlich Willkommen zurück, ich hoffe sie haben meinen kleinen Witz nicht zu ernst genommen?", versuchte ich es mit Sarkasmus. Leider ging das völlig in die Hose und die eine fing an rumzuschreien.
"So etwas dreistes hätte ich nie von dir erwarten. Wenn du mich entschuldigen würdest?", blaffte sie mich an, drehte sich um und verließ einfach den Salon, und das härtest war, dass ihre Partnerin ihr ohne ein Wort folgte.

Ich glaube ich brauch jetzt erstmal Wodka. Und mal wieder Sex.
Ja, auf jeden! Vor allem mit der Prinzessin!
Ja, ge... was nein! Ohhhh, doch!!!
Halt die fresse!

Im nächsten Moment schnappte ich mir ein Wodka-Glas, von denen einige auf der Bar standen und ich glaubte, alle 10 Gläser konnte ich mit einem Mal vertragen. Was ich schlussendlich auch tat, da einfach keine mehr kam und ich mich versuchte abzulenken. Ob da Alkohol der richtige Ansprechpartner war, darüber konnte man sich streiten, meiner war es auf jeden Fall, naja auf jeden Fall für diesen Moment.

"Ramon?", fragte mich auf einmal eine allzu bekannte Stimme. Meine Prinzessin. 
"Sag mal, was fällt dir eigentlich ein?! Ich glaube, dir brennt der Helm!" Scheiße, sie war sauer, dass sie so weit laufen musste. Bitte zog sie jetzt nicht auch noch ab, ich bräuchte dringend jemanden der mit mir trank. Es kam nämlich irgendwie keiner mehr, obwohl wir schon nach 22 Uhr hatten und sie schon hier sein müssten.
"Wegen dir hatte ich ein rotes Auto, ich wiederhole ein rotes. Tu mir bloß nie wieder so etwas an."
"Es tut mir leid, dass du so weit... Was? Du machst dir wegen der Farbe sorgen?", prustete ich und musste anfangen zu lachen, "sag mal sind dir vielleicht noch ein paar andere Mädels aufgefallen oder wo ist deine Partnerin?"
"Die sind alle angepisst in ihre Zimmer gegangen und Crystal lässt sich entschuldigen, ihr kleiner Bruder liegt im Krankenhaus und er wollte unbedingt nochmal mit seiner großen Schwester skypen, bevor er in den OP muss."
Aha ich verstehe... Alle können mich nicht mehr leiden, warum kam der Agent eigentlich auf die dumme Idee? Doch Rose kann dich leiden, sie ist hier und möchte bestimmt mit dir etwas trinken!
"Rose, möchtest du etwas mit mir trinken? Bitte, allein trinken macht sowas von kein Spaß!"
"Klar, lass uns anfangen, du hast aber einen Vorsprung", lacht sie empört und bedient sich selbst.

"Blautlaut bleilbt Blautkleid und Blautkleid beibt Blaulaut", lallte Rose vor sich hin, während wir am Stand spazierten. Naja von spazieren konnte nicht wirklich die Rede sein. Wir torkelten durch den Sand, jeder mit einer Tequila-Flasche in der Hand. Der Sand fühlte sich komisch unter meinen nackten Füßen an, irgendwie weich, aber trotzdem hart und kantig.
"Ich will nicht!", schrie Rose plötzlich neben mir und ließ sich in den Sand fallen. Lachend setzte ich mich neben sie und nahm noch einen weiteren Schluck aus meiner Flasche. Das leichte brennen in meinem Hals nahm ich schon gar nicht mehr wahr, obwohl ich nicht wirklich viel getrunken hatte, klar um einiges mehr als die Prinzessin, aber wir wollen es ja nicht übertreiben
Nein, du doch nicht. Du bist nur total blau.
Lass mich, dass habe ich gebraucht und außerdem habe ich schon seit fast drei Wochen keine mehr flach gelegt.
Das hat dir dein Vater ja auch verboten. Du sollst dir schließlich hier eine Verlobte suchen.
Das meine innere Stimme noch da war und mich zutiefst aufregte, war ein sehr schlechtes Zeichen. Ich hatte noch nicht genug getrunken. Wie auf Kommando kippte ich mir bestimmt ein Viertel der Flasche auf ex rein. Als ich die Flasche wegnahm, erschrak ich, da mich leuchtend grüne Augen anstarrten und diese nur wenige Zentimeter von meinen entfernt.
Rose' leichten Atem spürte ich auf meinen Lippen und der starke Geruch nach Alkohol kitzelte in meiner Nase, was ich allerdings überhaupt nicht wahrnahm, da mich ihre Augen völlig in ihren Bann zogen. Sie hatte grüne Augen, aber kein 0815 grün, nein ein wundervolles Ozean-Grün. Irgendwie mit etwas blau, allerdings reichte es nicht aus, dass daraus Türkis wurde. Ich ließ mich ein Stück nach vorne fallen und schloss augenblicklich die Augen. Ich erwartete, Rose' Lippen, traf aber nichts.

Rose p.o.v.
Ich sah in seine braunen Augen, so braune Augen, dass sie schon fast schwarz wirkten, richtig dominante Augen. Genauso wie seine Lippen. Ich konnte mich nicht entscheiden, ja oder nein und so sah ich immer wieder von seinen vollen Lippen zu seinen Augen zurück. Endlich hatte Ramon meine Signale verstanden und beugte sich zu mir rüber, mit geschlossenen Augenliedern und ein wenig geöffneten Lippen. Genau das selbe hatte ich eigentlich auch vor, allerdings meinte es das Schicksal mal wieder nicht besonders gut mit mir und ich musste mich schnell weg drehen, damit ich Ramon nicht vollbrach. Leider tat die schnelle Bewegungen weder Kopf und noch meinem Magen besonders gut und so tanzten zusätzlich noch Sterne vor meinen Augen herum, bevor alles schwarz wurde.

Flashback

Ich hing kotzend über der Kloschüssel, ich konnte einfach nicht mehr. Ständig steckte ich mir den Finger in den Hals und das alles nur, weil... Ich weiß es nicht!
Sven's Vergewaltigungen wurden immer schlimmer, ich konnte fast jedes Mal nicht mehr ordentlich laufen und deswegen fiel meine Mittagspause grundsätzlich aus, da ich mich sofort mit Sven treffen musste und ich danach einfach nicht die Kraft hatte, mich aufzurappeln, mich in die Cafeteria zu setzten und alles auf gut zu machen.

Mit zitternden Fingern holte ich meine Zahnbürste und die Zahncreme aus meiner Tasche und lief zum Waschbecken. Heute sah ich noch schlimmer aus als sonst, da Sven heute eine zweite Runde verlangt hatte. Psychisch war ich dadurch noch mehr beschädigt und das schlimmste war, am Montag hieß es Klassenfahrt, mit der Parallelklasse, mit Sven's Klasse. Eigentlich hätte mich schon darauf gefreut, aber seitdem das mit dem zusätzlichen Sport auf der Toilette angefangen hatte, ging es mir nur noch beschissen. Vor allem konnte ich es niemandem erzählen, weder Tom, noch meinem Bruder.
Erschöpft packte ich die Sachen wieder in meine Tasche und holte die Pille raus. Eigentlich nahm man ja zu, wenn man mit der Pille anfing, ich nahm aber immer mehr ab. Möglicherweise lag es auch einfach am kotzen. Als ich gerade wieder in der Kabine war, wurde die Tür aufgerissen und zum Glück war die Tür zu und nicht abgeschlossen. Ich hörte, das Geräusch von küssen und dann, dass Klamotten auf dem Boden landeten. Und dann hörte ich eine mir allzu bekannte Stimme, genau Sven:" Oh mein Gott, du bist so eng, Sam!"

Flashback Ende

Why I...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt