12. Kapitel

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Rose p.o.v.

"Crystal, los jetzt! Wir kommen noch zu spät, du dumme Kuh!", rief ich ihr quer durch den ganzen Flur zu, damit sie mich auch ja in ihrem Zimmer hört und endlich ihren Arsch zu mir bewegt.
"Ich komm ja schon. Reg' dich nicht gleich so auf", lacht sie, kommt auf mich zu und hackt sich bei mir unter, während sie mich die Treppe runterzieht.

Crystal und ich hatten uns mehr als drei Stunden fertig gemacht, kann man so was glauben?! Früher habe ich morgens vor der Schule 20 Minuten gebraucht, und heute? Man, es ist echt Hard eine Frau zu sein. Allerdings muss ich dazu sagen, dass wir bei wirklich hübsch aussehen. Crystal hatte ein langes grünes Kleid an, natürlich das gleiche grün wie die Schuhe, das Make-up war dunkelgrün und dunkelblau und ihr Bob hatte bestimmt das doppelte Volumen wie sonst. Ich hatte mich für ein weißes kurzes Kleid entschieden, mich dezent in hellen grün Tönen geschminkt und meine Haare fielen in leichten Wellen mein Rücken runter.

Als wir den Essensaal betraten, waren wie erwartet schon alle Anwesen. Nachdem wir uns hingesetzt hatten, konnte ich aber erleichtert feststellen, dass wenigstens Ramon noch nicht da war. Keine 2 Sekunden später, ging auch schon die Tür auf, aber er war es nicht. Es war Bob, ich meine der Mann für alles, ich sollte mich dringend mal nach seinem Namen erkundigen. Ja, das solltest du wirklich mal, langsam wird es echt schon peinlich.

"Entschuldigung liebe Ladies, aber das heutige Abendprogramm wird nicht hier stattfinden. Sie müssen sich in zweier und ein Dreier Team einteilen, dann bekommen sie eine Karte und einen Autoschlüssel von mir. Die Karte führt sie zu ihrem Auto und im Wagen befindet sich dann eine zweite Karte, mit dieser Karte finden Sie hoffentlich den Ort des Geschehens. Ich soll sie daran erinnern, dass es auch hier wieder Punkte bzw. Geld gibt und seinen sie bitte bis spätestens 22 Uhr da. Sie können anfangen."

Crystal und ich sahen uns gegenseitig an und grinsten, danach standen wir auf uns liefen zu Bob.
"Welchen Briefumschlag wollen sie? Es gibt pink, gelb, blau und grün", sagte dieser.
Wie aus einem Mund sagten wir:"Grün!!!"
Mit einem schiefen Lächeln überreichte er uns den Umschlag und wir machten uns auf den Weg. Vor der Haustür öffneten wir den Umschlag und in meine Hand fiel ein Audi-Autoschlüssel.
"Cry, wir haben einen Audi. Zum Glück haben wir keinen BMW, ich hasse diese Marke irgendwie so", redete ich so vor mich hin und bemerkte gar nicht, dass sich Crystal schon längst der Karte gewidmet hatte. Plötzlich fing sie an zu strahlen und dann erlosch es genauso schnell wie es gekommen war.
"Hey, was ist den los?"
"Also... Die Gute Nachricht ist, dass das Auto steht vor unserem Café von Heute Mittag, jedenfalls glaube ich das. Die schlechte Nachricht ist, dass es wahrscheinlich 15 km weit sind und wir daher langsam mal los laufen sollten."
Ich sah sie geschockt an. Das konnte doch nicht wahr sein?! Ich würde mal lieber die Schuhe in die Hand nehmen.

Da die Einfahrt mit Kieselsteinen gepflastert war, tappten wir ziemlich komisch bis zum Ende. An der Straße blieb ich stehen und zog mir wirklich die hohen Hacken aus.
"Sag mal Rose, was machst du da?"
"Nach was sieht's denn aus? Denkst du ich laufe 15 km in hohen Schuhen? Das kannst du dir gleich abschminken, und du solltest das am besten auch machen", sagte ich und lief schon los.

Nach genau 96 Minuten, das behauptet Crystal, kamen wir vor dem Café an. Ich drückte auf den Schlüssel und tatsächlich, keine 10 Meter von uns entfernt plinkte das Licht. Zu meinem Bedauern war es ein Auto in rot. Ich meine wer fährt den heute noch Autos in rot. Eigentlich ziemlich viele Leute, vor allem ältere, aber machen gefällt es auch einfach. Danke, und EIGENTLICH habe ich auf diese Frage keine Antwort gebraucht. Allerdings machte mein Herz einen kleinen Freudensprung, als ich sah, um was für ein Auto es sich handelte. Es war ein Audi A5, als Cabrio. Wenn es nicht rot wäre, würde ich es vielleicht sogar lieben.

Ich ließ mich auf den Fahrersitz gleiten und Cry hat das selbe mit dem Beifahrersitz. Meine Schuhe stellte ich zu ihren, in ihren Fußraum. Währenddessen hatte meine Freundin auch schon wieder die neue Karte gefunden und studierte diese.
"Man, ich glaube es nicht! Rose, du kannst wieder zurück zur Villa fahren, die idioten haben uns so was von verarscht!"
Lachend und zugleich auch etwas angepisst, startet ich das Auto und lag den ersten Gang ein.

Ramon p.o.v.

"Sir, die Ladies sind alle aufgebrochen. Soll jetzt alles hergerichtet werden?", fragte mich Ben, der Mann für alles.
"Ja, welches Auto hat Rose bekommen?"
"Den roten Audi vor dem Café, Sir", antwortete er mir und verließ mich.
Die Prinzessin hatte also den Wagen der am weitesten weg war, da bin ich aber mal gespannt und was sie wohl zu dem Wagen sagen wird. Ich bin ja ehr so ein Audi-Typ, aber sie ist wahrscheinlich so eine BMW-Fahrerin. Das wäre ja schon fast ein Weltuntergang, ihr hättet dann ja schon den ersten Streit als Paar, wenn es ums Auto geht. Moment mal, als Paar?! Wir sind doch gar nicht zusammen. Du wärst aber gerne. Das hast jetzt du gesagt, ich meine, es gibt noch 8 weiter Frauen. Ja, ja, lüg dich doch weiter an.

Verärgert lief ich in meinem Büro rum, könnte es sein, dass ich mich nach so kurzer Zeit schon in Rose verliebt hatte? Nein!!! Das konnte einfach nicht sein.
Pling. Auf meinem Laptop-Bildschirm leuchtet es. Ich hatte eine e-Mail bekommen.

Hey kleiner Bruder,
Ich wollte dich nur noch mal dran erinnern, dass ich nächste Woche zu deinem Geburtstag komme.
Sag mal, hast du schon eine Favoritin? Im Internet habe ich eine gesehen, ich glaube sie heißt Rose, sie ist wirklich süß und sieht total nett, aber keine Sorge ich wollte dich nicht beeinflussen.

Bis dann, Clark

Stimmt, mein Geburtstag war ja bald.

Flashback
Mein 3-Jähriges ich kauerte unter dem Küchentisch und versteckte sich. Seine Erzeugerin lag schon wieder bekifft und gefickt im Wohnzimmer auf der Couch und nahm nichts mehr um sich herum war. Mike, einer ihrer Stammkunden, stand neben ihr und rauchte eine.
"Mel, wo ist dein Hurensohn schon wieder. Heute an seinem Geburtstag muss ich mich doch besonders um ihn kümmern", lachte er dreckig. Mel zeigte schwach in Richtung Küche.
Damals konnte ich nicht verstehen, warum sie das machte und auch heute war es mir ziemlich unbegreiflich.

"Na kleiner Drecksack, komm zu mir."
Ich fing an zu weinen und schüttelte den Kopf, während ich mich gegen die Wand drückte. Ich wollte nicht, dass er mich wieder schlug, so wie er es immer machte. Bevor ich aber auch nur einen Gedanken weiter denken konnte, wurde ich schon am Fuß gefasst und unter dem Tisch hervor gezogen. Als ich nach oben sah, traf mich die flache Hand von Mike auf die Wange, danach trat er mir in den Bauch. Nach dem dritten Tritt nahm ich nicht mehr war, außer die Schmerzen. Aber sie waren nicht nur im Bauch, nein, auch im Gesicht und auf dem Rücken. Nach gefühlt quälenden Stunden hörte er endlich auf.
"Alles Gute Hurensohn, bis nächste Woche!", mit diesen Worten verließ er endlich unsere Wohnung. Mühsam krabbelte ich ins Wohnzimmer, auf dem Couchtisch lag das Geld, schnell schnappte ich mir die Hälfte und robbte in mein Zimmer. Dort legte ich das Geld in mein Geheimversteck, bevor ich mich kraftlos auf meine Matratze legte und dort heftig anfing zu weinen. Wie lang würde ich das alles noch aushalten?
Flashback Ende

Ich hatte garnicht gemerkt, dass ich kraftlos auf meinen Sessel geglitten war.
"Sir, die ersten sind da", kam es von Ben, der an der Tür stand. Sofort fing ich mich wieder und sah ausdruckslos zu ihm rüber.
"Natürlich, ich komme", mit ihm ging ich in den Salon.

Why I...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt