11. Albträume

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"Wie kannst du dieses ekelhafte Zeug nur essen?", fragte Bucky Rogers, der sich gerade den ersten Löffel seines Haferbreis in den Mund geschoben hatte.
"Das riecht schon wie Erbrochenes und ich denke, dass wir gar nicht erst darüber sprechen müssen, wie es aussieht", fügte er hinzu und verzog angewidert das Gesicht.

"Weißt du Buck, wenn du etwas abhaben willst, dann musst du nur fragen", entgegnete Rogers, nahm Bucky in den Schwitzkasten und hielt ihm seinen nun wieder vollen Löffel vor die Nase. Bucky zog den Kopf unter seinem Arm hervor und gab ihm einen kräftigen Stoß gegen die Schulter. Ich grinste in mich hinein und schüttelte den Kopf über die beiden, während ich weiter mein Rührei aß. Wenn man die zwei so zusammen sah, konnte man beinahe vergessen, was für ein Vollidiot Rogers eigentlich war.

"Ihr beiden seid ja so süß zusammen", kommentierte Clint ironisch.

"Ja, wann ist die Hochzeit", fragte Nat und klatschte Clint neben sich breit grinsend ab, während Bucky sie übertrieben schockiert ansah.

"Was der? Auf gar keinen Fall", sagte Bucky und würgte gespielt, woraufhin Rogers die Augen verdrehte und alle anderen lachten.

"Offensichtlich bist du ja auch schon in bester Gesellschaft, oder Barnes?", fragte Nat, lehnte sich grinsend zurück und zwinkerte ihm verschwörerisch zu. Bucky hingegen blickte sie nur verwirrt an, da er scheinbar keinen blassen Schimmer hatte, wovon Natasha sprach.

"Ach komm schon, Mann. Wir sind alle nicht blind, okay? Wir wissen, dass ihr zwei was miteinander habt", mischte sich nun Clint wieder in die Unterhaltung ein und zeigte von Bucky zu mir. Es dauerte einige Sekunden bis zu mir durchdrang, was er gerade gesagt hatte. Meine Augen weiteten sich und ich verschluckte mich an meinem Wasser, weshalb ich einen heftigen Hustenanfall bekam. Die gesamte Aufmerksamkeit lag plötzlich auf mir und ich lief sofort knallrot an.

"Kein Grund sich zu schämen, Babygirl. Offenbar wissen sie alle Bescheid", sagte Bucky, der eindeutig versuchte, sich das Lachen zu verkneifen.

Ja, offenbar alle außer mir.

Als ich meinen Hustenanfall endlich unter Kontrolle bekam und wieder atmen konnte, sah ich verwirrt von Nat zu Clint, weil ich mir beim besten Willen nicht vorstellen konnte, wie die beiden darauf kamen, dass zwischen Bucky und mir was laufen würde. Doch dann erinnerte ich mich an Nats prüfenden Blick am Abend zuvor und ich war bisher noch nicht dazu gekommen, ihr mehr darüber zu erzählen. Ich öffnete den Mund, um ihnen zu sagen, dass da nichts lief, als ich Buckys Blick auffing, der mir verschwörerisch zuzwinkerte. Ich klappte den Mund wieder zu, was die anderen als stumme Bestätigung nahmen.

"Ha! Ich wusste es!", rief Nat aus und lächelte triumphierend. Bucky presste erneut fest die Lippen aufeinander und in dem Augenblick kapierte ich endlich, dass Bucky die anderen mit voller Absicht an der Nase herumführte.

"Tja, dann ist die Katze wohl aus dem Sack", spielte ich Buckys Spiel mit, der sich mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck zurücklehnte und die anderen betrachtete. Peter grinste und hielt den Kopf gesenkt, da er ganz genau wusste, dass zwischen Bucky und mir nichts lief. Clint und Nat warfen sich einen selbstgefälligen Blick zu, weil sie dachten, dass sie ein große Geheimnis aufgedeckt hatten, während Rogers aussah, als würde er am liebsten jemanden umbringen und Bucky anstarrte, als überlege er, ihn als sein Opfer zu wählen. Er umklammerte seinen Löffel so heftig, dass er sich in der Mitte durchbog. Ich konnte nicht genau sagen, ob er so wütend war, weil Bucky ihm nichts von unserer vermeintlichen Beziehung erzählt hatte oder allein aus Prinzip, weil es hierbei um eine Beziehung mit mir ging.

"Na wenn das so ist, kann ich dich ja auch hier und jetzt fragen, ob du heute Abend mit mir ausgehen möchtest", sagte Bucky und zwinkerte mir erneut zu.

In Love With A Super Hero // Steve Rogers - Captain America Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt