4. Ocean Eyes

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Als ich am nächsten Morgen erwachte, lag mein Kopf auf Peters Brust. Sein regelmäßiger Herzschlag und der Regen, welcher von draußen an die Fensterscheibe prasselte, hatten eine zutiefst beruhigende Wirkung auf mich. Dieser Augenblick war so friedlich, dass ich für einen Moment erneut die Augen schloss und tief durchatmete. Doch dann schlichen sich die Erinnerungen der Ereignisse des gestrigen Tages zurück in mein Bewusstsein und ich setzte mich Ruckartig auf. Unruhig warf ich einen Blick auf den Wecker, der auf meinem Nachttisch stand und stellte fest, dass es bereits neun Uhr morgens war. Ich reckte den Hals, um aus dem Fenster sehen zu können. Trotz des Regens sah ich Clint mit seinem Bogen trainieren und Nat schwang sich im Parcours gerade an einem Seil zum nächsten Hindernis. Auch Rogers, Barnes, Tony und Bruce, der heute morgen von seiner Mission zurückgekehrt sein musste, fand ich unter dem Glasdach des Haupteingangs auf einer Bank sitzen.

Ich rieb mir seufzend mit beiden Händen übers Gesicht und überlegte, was ich jetzt tun sollte. Das Verlangen, mich den ganzen Tag in meinem Zimmer zu verstecken war groß. Am liebsten würde ich mich den ganzen Tag in meinem Bett verkriechen und den Kopf in den Sand stecken. Ich wusste nicht, was ich jetzt tun oder wie ich mich verhalten sollte und das machte mich noch unruhiger.

Das Klingeln von Peters Handy ließ mich erschrocken zusammenzucken und auch Peter fuhr ruckartig hoch. Tonys Gesicht leuchtete uns auf dem Display entgegen. Etwas fahrig griff er nach dem Telefon, machte aber keine Anstalten, den Anruf entgegenzunehmen, stattdessen drückte er ihn entschlossen weg und ließ das Handy sinken. Einen Moment sah Peter mich unsicher an, so als wüsste er nicht, ob er das richtige Tat.

"Wir können ihm nicht ewig aus dem Weg gehen", stellte ich sachlich fest, woraufhin Peter angestrengt das Gesicht verzog. Ich wusste, wie ihm zumute war. Auch ich hatte keine Ahnung, wie es jetzt weiter gehen sollte. Mir war klar, dass Tony früher oder später das Gespräch mit mir suchen würde, doch ich war noch nicht bereit, mich dem zu stellen. Allerdings vermutete ich, dass Peters Unbehagen ihm gegenüberzutreten eher in seiner Angst begründet lag, da er Tony gestern eine verpasst hatte.

"Sollen wir laufen gehen? Ich muss hier raus", sagte Peter, streckte sich ausgiebig und stand dann auf.

"Ich hasse es zwar abgrundtief, doch ich muss leider zugeben, dass meine Ausdauer es nötig hat", antwortete ich, was Peter ein Grinsen entlockte. Wir verabschiedeten uns kurz voneinander, um uns umzuziehen und trafen uns dann 15 Minuten Später in der Eingangshalle. Allein Peters Anwesenheit gab mir die Kraft durch die Tür nach draußen zu treten. Sofort spürte ich alle Blicke auf mir und wäre am liebsten wieder in mein Zimmer gegangen, doch dafür war es jetzt zu spät. Ich zwang mich weiter zu gehen und die anderen zu ignorieren. Es war, als würden sie mich mit ihren Blicken verfolgen und stillschweigend verurteilen, weil ich mich so kindisch benahm. Vielleicht fragten sie sich aber auch, was ich noch hier zu suchen hatte, nachdem das Geheimnis ja nun draußen und klar war, dass Tony mich nur aus Schuldgefühlen heraus bei sich aufgenommen hatte.

Ich schluckte schwer und schob all diese Gedanken beiseite, als wir an den anderen vorbeigingen. Ihre Blicke bohrten sich in meinen Rücken, als wir schließlich losjoggten.

"Wo wollt ihr hin?", fragte Tony hinter uns und mir gefror augenblicklich das Blut in den Adern.

"Sagtest du nicht etwas von jeden morgen joggen?", fragte ich und joggte rückwärts, um ihm zumindest zu zeigen, dass ich erwachsen genug war, ihn anzusehen, wenn er mit mir sprach.

"Eigentlich sagte ich was von jeden Morgen mit Steve trainieren", entgegnete er und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich konzentrierte mich währenddessen auf einen Punkt über seinem rechten Ohr, um ihn nicht direkt ansehen zu müssen, weil ich es nicht ertragen konnte, ihm ins Gesicht zu sehen.

In Love With A Super Hero // Steve Rogers - Captain America Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt