13. Happy Birthday

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Nachdem ich am Samstag gegen elf Uhr aufgewacht war, blieb ich noch eine Weile im Bett liegen und genoss die Stille, die mich umgab. Sie war eine angenehme Abwechslung zu dem Trubel, der mich sonst in den letzten Wochen ständig begleitete und dafür gesorgt hatte, dass ich kaum eine Sekunde für mich gehabt hatte. Entweder hatte mich der intensive Trainingsplan oder meine eigenen Gedanken davon abgehalten, für einen Moment zur Ruhe zu kommen und mich zu entspannen. Allerdings war mir dies auch heute nicht wirklich vergönnt, denn nur eine halbe Stunde, nachdem ich wach geworden war, verkündete mein Handy den Eingang einer Nachricht. Ich seufzte leise und griff nach dem Handy auf meinem Nachttisch, um nachzusehen, wer sie geschickt hatte.

Nat: Ich hol dich um zwölf ab.

Ich brauchte einen Augenblick, um zu verstehen, dass sie mir vermutlich bei der Suche nach einem Kleid helfen wollte.

Tja, das war dann wohl mit der Ruhe...

Ich warf das Handy augenverdrehend zurück auf den Nachttisch, bevor ich mich dazu aufraffte aufzustehen und ins Badezimmer zu gehen, um mir die Zähne zu putzen. Anschließend zog ich mir einen schwarzen Hoodie und eine schwarze Jeans an. Tatsächlich war in meinem sparsam bestückten Kleiderschrank kaum etwas zu finden, dass nicht schwarz war, denn als ich die Sachen vor ein paar Monaten gekauft hatte, ging es mir hauptsächlich darum, möglichst wenig aufzufallen.
Ich warf noch einen prüfenden Blick in den Badezimmerspiegel und kämmte mir schnell die Haare, als es auch schon an meiner Tür klopfte.

"Komm rein!", rief ich aus dem Bad und legte die Bürste beiseite. Ich wandte mich um und ging zurück ins Zimmer, in welches Nat nun gefolgt von Pepper eintrat.

"Alles Gute zum Geburtstag!", riefen sie gleichzeitig und umarmten mich, was sich bei Nat als etwas schwierig erwies, da sie ein großes, silbernes Paket in den Armen hielt. Sie stellte es auf dem Tisch neben meinem Bett ab und setzte sich dann auf einen der Stühle.

"Das stand vor deiner Tür", erklärte Pepper, die sich nun ebenfalls an den Tisch setzte, während Nat mir das Päckchen ein Stück entgegen schob, um mich stumm aufzufordern, es zu öffnen. Ich betrachtete es einen Moment misstrauisch, bevor ich zu den beiden an den Tisch trat und mit einer Hand über den silbern glitzernden Deckel strich. Um das Paket war eine saphirblaue Schleife gewickelt, was es beinahe königlich aussehen ließ.

Wer konnte es vor meine Tür gelegt haben?

"Nun mach es schon auf!", sagte Pepper nachdrücklich. Ich schüttelte lächelnd den Kopf, da die beiden wie ungeduldige Teenager waren. Pepper starrte das Paket gebannt an, als ich die Schleife aufzog, während Nats Finger immer wieder auf dem Tisch zuckten, als wäre sie kurz davor, es selbst aufzureißen. Nachdem ich die Schleife gelöst und den Karton davon befreit hatte, hob ich den Deckel an. Zum Vorschein kam weißes Packpapier, welches ich zur Seite schob, um zu sehen, was sich darunter verbarg.

Meine Augen weiteten sich, als ich den wunderschönen, dunkelblauen Stoff sah, der in dem Karton lag. Vorsichtig strich ich mit den Fingern darüber, bevor ich ihn herauszog und er sich entfaltete.

Nat sog neben mir scharf die Luft ein, während Pepper ein leises Quietschen von sich gab. Ich hingegen konnte das Kleid nur anstarren, das ich in den Händen hielt. Es war schulterfrei und hatte lange Ärmel, die aus halb durchsichtiger, blauer Spitze bestanden. Von der Taille aufwärts war das Kleid ebenfalls mit Spitze besetzt.

"Zieh es an!", rief Nat aufgeregt und schob mich ins Badezimmer, wo ich mein Tagesoutfit wieder auszog, um das Kleid anzuprobieren. Es passte perfekt und einmal mehr fragte ich mich, von wem es stammen konnte. Derjenige musste mich entweder gut kennen, war unbemerkt in mein Zimmer geschlichen oder hatte einfach ein verdammt gutes Augenmaß. Mal abgesehen davon hatte er einen wahnsinnig guten Geschmack.

In Love With A Super Hero // Steve Rogers - Captain America Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt