Denise
Fassungslos über die Äußerung des Lehrers sprang ich vom Steg und ging mitten durch den Haufen versammelter Schüler, weil mir dieser Weg am kürzesten schien. Die Aufmerksamkeit hatte ich sowieso schon, also was konnte ich schon verlieren. Als ich an ihnen vorbei ging, drehten sich Jenny, Kaya, Will und Dylan um und gingen dann neben mir her. "Ich glaub das nicht. Was denkt die, wer sie ist?", regte sich Kaya auf. "Genau. Und mal wieder hat keiner was gesehen", sagte Dylan. "So was ist mir auch noch nie untergekommen", bekräftigte Jenny. "Ähm Leute?", fragte Will vorsichtig. Wir vier drehten uns gleichzeitig um und fragten ein genervtes: "Was?!" Unschuldig schaute Will uns an. "Ich Habs gesehen. Alles"
"Was hast du gesehen?"
"Ihr beiden habt gelacht und euch unterhalten. Es schien als würdet ihr euch ganz gut verstehen. Dann ist sie ausgerutscht und hat sogar darüber gelacht aber dich trotzdem angemault. Was ist falsch mit der?" Ich war geschockt. Wir hatten also tatsächlich einen Zeugen. Allerdings war dieser einer meiner besten Freunde und somit würde ihm keiner glauben. "Hat es nicht noch wer anders gesehen?"Ich schüttelte den Kopf und ließ mich ins kühle Gras sinken. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Verzweiflung machte sich in mir breit und mir traten Tränen in die Augen. Dieser Tag war noch viel schlimmer als ich anfangs gedacht hatte. Und jetzt sah ich auch noch Thomas auf mich zu kommen. Er wollte schnurstracks durch die Gruppe von meinen Freunden durch gehen aber Dylan streckte einen Arm aus und stoppte ihn mit der Hand auf der Brust. Somit war er um eine Armlänge im Vorteil. "Woah stopp. Wohin so eilig?", fragte Will. Ich war mir sicher, ihn nie zuvor so wütend gesehen zu haben. "Zu der da", sagte Thomas und zeigte mit dem Finger direkt auf mich. "Zeig mal ein bisschen Respekt du Pfeife. Oder müssen wir dir erst beibringen, was das ist?", giftete Dylan. Beschwichtigend hob Thomas die Hände.
"Jungs. Ist okay", meine Stimme klang merkwürdig ruhig und ich machte mir Sorgen um meinen Puls. Eigentlich hätte er wer weiß wie hoch sein müssen, weil ich gerade dabei war, mit meiner großen Liebe ein Hassgespräch zu beginnen aber ich war die Ruhe selbst.Thomas ging auf mich zu und blieb direkt vor mir stehen. Er machte nicht die Anstalten sich hinzusetzen, weshalb ich das Schlimmste befürchtete. Und schon legte er los. "Was hast du dir nur dabei gedacht? Bist du jetzt völlig durchgeknallt? Sie wollte sich entschuldigen und mit dir Freundschaft schließen und du hast nichts Besseres zu tun als sie in den See zu werfen?" "Thomas.. Ich.."
"Ich bin noch nicht fertig!"
"Bitte, Thomas"
"Ich hätte nicht gedacht, dass du so eine bist. Ich habe dich wirklich gemocht. Aber du hast es versaut. Du allein bist schuld." Zuerst hatte ich mich wirklich schlecht gefühlt aber jetzt war ich einfach nur noch sauer. "Bist du bescheuert? ICH hab es kaputt gemacht? Ich? DU hast dir doch von der schöne Augen machen lassen und bist drauf eingegangen! Ich hab ihr weder mit Absicht den Saft auf den Rock gekippt, noch sie in diesen scheiß See geschmissen! Keine Ahnung warum sie das behauptet, aber als sie sich vorhin bei mir entschuldigt hat und so nett war, hab ich wirklich für einen Moment gedacht, wir könnten uns anfreunden. Und dann ist die dumme Kuh ausgerutscht und hat alles ruiniert. So wie sie eigentlich ist, könnte man sie mögen. Aber wenn sie zu diesem Biest wird, das sie hier gerade vorgibt zu sein, dann macht sie das so überzeugend, dass man wirklich denkt, dass sie ein wahres Biest ist. Und dann sagt man das weiter und bald wissen es alle und behandeln Sie auch dementsprechend!" Ich machte eine Pause, weil ich so schnell geredet hatte, dass ich das Luftholen vergessen hatte. Aber ich musste es ausnutzen, jetzt, wo er mir zuhörte."Ich bin also ein Biest, ja?", ertönte eine Stimme hinter mir. "Das habe ich nie gesagt. Ich habe gesagt, dass du vorgibst eins zu sein.", entgegnete ich ohne mich umzudrehen. "Das hast du nicht!", keifte sie zurück. "Komm Tommy, wir gehen!" Als Thomas sich nicht rührte ging sie zu ihm und schlug ihm auf den Arm. Das löste ihn aus seiner Starre. "Du hast selbst gehört, was sie gesagt hat! Komm jetzt. Das müssen wir uns nicht bieten lassen!" Dann nahm sie seine Hand und zog ihn von mir weg. Im Gehen schaute er sich aber noch einmal um und unsere Blicke trafen sich. Obwohl ich wünschte, dass er länger angehalten hätte, hatte diese kurze Moment doch eine Menge gezeigt. Dieser Blick hatte mir eins bewiesen: er glaubte mir.
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Bitte, Thomas
FanfictionDenise liebt Thomas. Thomas liebt Denise. Da ist nur ein Problem: Kaitlyn. Sie täuscht Thomas, um Denise in ein falsches Licht zu rücken und die beiden nicht zusammen kommen zu lassen. Wird ihr falsches Spiel sie zum Sieg führen oder ist die Liebe d...