The struggle is real

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Julian

„Our lives may not have fit together, but ohhh did our souls know how to dance..."
- K. Towne Jr.

Ich wache in Kais Armen auf und habe im ersten Moment Panik. Ich kann nicht glauben, dass wir schon wieder miteinander geschlafen haben. Der jüngere ist schon wach und streichelt mir sanft über den Arm. Sein Blick ist auf die Fensterfront gerichtet und er bemerkt gar nicht, dass ich schon wach bin. Gedankenverloren gibt er mir einen Kuss auf meine Haare und streichelt weiter meinen Arm.
„Guten Morgen", krächze ich mit meiner belegten Morgenstimme. Kai lächelt mich unsicher an.
„Guten Morgen, Jule", entgegnet er rau.
Wie konnte das passieren? Wie zur Hölle ist das möglich? Ich habe mir doch so fest vorgenommen, dass das nicht nochmal passiert. Hat Marco etwa recht und ich bin echt in Kai verliebt? Nein, ganz sicher nicht. Schließlich stehe ich auf Frauen. Das hier... Ist etwas anderes. Ein Ausrutscher... erneut.
Der dunkelhaarige Lockenkopf mustert mich misstrauisch und seufzt dann schwer.
„Du drehst jetzt aber nicht wieder durch, oder?", fragt er resigniert.
„N-nein, natürlich nicht", lüge ich.
Er lacht schnaubend und wuschelt mir durch die Haare.
„Chill mal, Jule. Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen", schmunzelt er. Vermutlich hat er recht. Warum kann er mir mein Gedankenchaos so schnell ansehen? Das ist doch nicht fair.
„Aber was machen wir denn jetzt? Das kann doch nicht immer wieder passieren?", frage ich ihn verzweifelt. Der jüngere seufzt schwer und starrt an die Decke.
„Warum denn nicht? Hat es dir nicht gefallen?"
„Doch schon, aber wir können doch nicht... Ich meine ich bin dein Dozent und dein Trainer und du... Du bist ein Mann", stammle ich.
„Ach, was du nicht sagst? Und weißt du was krass ist? Du bist auch ein Mann! Na und, Jule? Wen interessiert's?"
Ist das sein Ernst? Wen das interessiert? Mich? Die Uni? Vermutlich die Presse? Wie kann man so leichtfertig mit so einem Thema umgehen?
Ich presse die Lippen aufeinander und schüttle leicht den Kopf. 
Kai schiebt mich von sich runter und richtet sich auf. Er steht auf und fängt an seine Sachen zusammenzusuchen.
„Havy? Was machst du da?"
Er zieht sich seine Unterhose an und sieht mich mit einem vielsagenden Blick an.
„Wonach sieht es denn aus? Ich gehe nach Hause, bevor du mich nochmal rauswirfst. Das gebe ich mir sicher nicht nochmal", schnaubt er.
Ich nicke langsam und fahre mir mit den Händen durch die Haare.
„Was gibst du dir nicht nochmal?", frage ich überflüssigerweise. Er verdreht die Augen und seufzt schwer.
„Was wohl? Diese ganze Scheiße vom letzten Mal. Werde dir mal klar was du willst. Und so lange kannst du mich bitte einfach in Ruhe lassen", fährt er mich an. Ich schlucke schwer und starre auf den Boden. Ich traue mich nicht in das wütende Gesicht des jüngeren zu sehen.
Es ist wahrscheinlich das Beste, wenn er einfach verschwindet.
Aber alles in mir sträubt sich dagegen ihn gehen zu lassen. „Ich... Wenn du willst, fahre ich dich nach Hause", biete ich an.
Kai sieht enttäuscht aus. Wahrscheinlich hat er gehofft, dass ich ihn davon abhalten würde zu gehen. Er schlüpft in seine Jeans und bietet mir so einen guten Blick auf seinen muskulösen Oberkörper. Warum macht mich allein das schon wieder halb wahnsinnig?
„Nee, lass mal. Das ist für uns beide komisch", murmelt er und wendet sich von mir ab.
Frustriert sucht er nach seinem T-Shirt, dass neben mir liegt. Ich hebe es auf und halte es einen Moment lang fest, bevor ich aufstehe und ihm sein Shirt gegen die Brust drücke.
„Danke", haucht er tonlos. Nur langsam löse ich meine Hand aus dem Stoff. Aber Kai hält meine Hand fest und drückt sie zurück an seine Brust. Der größere fixiert mich mit seinem Blick und ich kann nichts dagegen tun, dass ich in dem Grünblau seiner Augen versinke. Er lässt meine Hand los und weicht meinem Blick aus. Mit meinem Daumen hebe ich sein Kinn an, damit er mich wieder ansieht. Nervös befeuchtet er seine Lippen und das reicht, um all meine Selbstbeherrschung komplett zu vergessen. Ich lasse meine Hand in seinen Nacken gleiten und ziehe ihn an mich.
Ich presse meine Lippen beinah etwas stürmisch auf seine. Er erwidert den Kuss sofort und lässt sein T-Shirt fallen. Obwohl ich das ganze hier gestartet habe, übernimmt Kai schnell die Kontrolle. Er drängt sich an mich und hält meinen Kopf in Position, als hätte er Angst, dass ich mich gleich wieder von ihm löse. Aber das werde ich definitiv nicht tun. Viel zu sehr will ich mich grade in diesem wundervollen Mann verlieren. Er lässt eine Hand über meinen nackten Körper wandern. Seine Zunge scheint währenddessen einen kleinen Kampf mit meiner auszufechten. Ich fahre ihm durch seine Haare und ein Seufzen verlässt seine Lippen. Seine Hand gleitet an meinem Rücken hinunter bis zu meinem Hintern, den er kurz drückt und mich dann näher zu sich zieht.
Fuck, ist das heiß. Langsam wird mein Schwanz hart und da ich komplett nackt bin, dauert es nicht lange, bis Kai genau das bemerkt. Er greift mit beiden Händen an meine Hüfte und schiebt mich zurück auf mein Bett. Ich lande rücklings auf der Matratze und der dunkelhaarige auf mir. Er lehnt sich über mich und beißt zärtlich in meine Lippe, bevor er mich wieder küsst und meine Zunge mit seiner umspielt.
Er hat eindeutig zu viel an. Ich mache mich an seiner Hose zu schaffen und sorge dafür, dass er kurze Zeit später genauso nackt ist wie ich.
Unsere harten Schwänze berühren einander und allein dieses Gefühl ist unfassbar gut.
Kai greift mit seinen Händen so um unsere Erektionen, dass sie eng aneinandergedrückt werden. Mit geschickten Handbewegungen wandert er an unseren Längen auf und ab. Leises Seufzen ist von ihm zu hören, während ich deutlich lauter stöhne.
Ich will ihm noch näher sein, ich will mich so fühlen wie gestern.
„Ich brauche dich Kai", seufze ich. Der jüngere lächelt selig und reibt etwas schneller.
„Was brauchst du von mir, Julian?"
Ich keuche durch das intensivere Gefühl noch mehr und bin dem braunhaarigen Lockenkopf vollends ausgeliefert.
„Ich will dich in mir", hauche ich so leise, dass ich Angst habe er könnte mich nicht verstanden haben. Doch das Funkeln in seinen Augen beweist mir das Gegenteil.
Als würde er sich hier komplett auskennen öffnet er die Nachttischschublade und holt ein Kondom heraus. Das Gleitgel steht von gestern, als ich an Kais Stelle war, noch auf dem Nachttisch und ich bin einmal mehr froh darüber eben dieses im Haus zu haben. Er sieht mich kurz prüfend an, sein Blick dabei beinah zärtlich. Dieser Ausdruck in seinen Augen trifft mich so unvorbereitet, dass mein Magen sich anfühlt, als würde ich einen Looping in einer Achterbahn fahren. Dieser Typ löst Gefühle in mir aus, von denen ich nicht mal wusste, dass ich dazu fähig bin sie zu empfinden. Er greift mit seiner Hand wieder nach meinem steifen Glied und fährt in langsam Bewegungen auf und ab.
„Du musst dich entspannen, Jule. Entspann dich und genieß es einfach", wispert er und lässt seinen Zeigefinger vorsichtig in mich gleiten. Ich versuche auf seine Worte zu hören und mich trotz des seltsamen Gefühls zu entspannen.
Es ist echt ein bisschen komisch aber zusammen mit der Stimulation seiner Hand fühlt es sich irgendwie ziemlich geil an. Ich schließe die Augen und stöhne auf, als er noch einen weiteren Finger hinzunimmt und schneller meinen Schwanz reibt. Fuck, ist das ein geiles Gefühl. Er spreizt seine Finger in mir und bringt mich dazu weitere lustvolle Geräusche zu machen. Er nimmt einen dritten Finger dazu und bereitet mich weiter für seinen beachtlich großen Penis vor. Mittlerweile genieße ich seine Finger, die immer wieder in meinen Po gleiten richtig. Wie gut muss sich dann erst Kais Länge anfühlen. Als er seine Finger etwas krümmt berührt er einen Punkt, von dem ich denke, dass es meine Prostata ist. Ich stöhne laut auf und reiße meine Augen auf. Kai sieht mich wissend an und lächelt schief.
„Nimm mich endlich, Kai", flehe ich atemlos. Der jüngere nickt und zieht seine Finger aus mir.
Er streift sich das Kondom über und reibt sich selbst mit dem Gleitgel ein.
„Stopp mich, wenn es dir zu viel wird", bittet er und setzt die Spitze an meinen Eingang. Er ist bei weitem nicht so langsam und vorsichtig wie ich, wenn ich in seiner Position bin. Aber das ist nicht schlimm, weil ich keine Schmerzen habe. Havy stößt seinen Schwanz komplett in mich und das Gefühl ist schier unglaublich. Er stöhnt mindestens genauso laut auf wie ich.
„Oh Jule, das ist noch so viel geiler, als ich es mir vorgestellt habe", keucht er. Er zieht sich fast komplett aus mit zurück nur um danach wieder tief in mich zu stoßen. Es fühlt sich so gut an von Kai ausgefüllt zu werden. Er klammert sich mit einer Hand an meiner Hüfte fest und mit der anderen fährt er immer wieder über meine Erektion. Seine Stöße werden immer schneller und ich bin mir sicher, dass ich das nicht mehr lange durchhalte. Dieses Gefühl ist einfach zu geil, vor allem als er den Winkel etwas ändert und so noch stärker diesen Punkt in mir trifft.
„Ahh Kai das ist so gut", stöhne ich langgezogen und strecke ihm meinen Körper noch mehr entgegen. Er lässt meinen Penis los und umfasst mit seinen Händen meine Hüfte, um noch mehr Kraft hinter seine ohnehin schon starken Stöße zu bekommen.
„Fuck, Jule du bist so eng", stöhnt er und erhöht nochmal das Tempo. Meine Hand gleitet dabei zu meiner Erektion und ich befriedige mich selbst, während Kais Penis mich immer weiter Richtung Orgasmus treibt.
„Jule. Oh fuck, Jule", seufzt er immer wieder. Das hier ist mit nichts zu vergleichen. Das Gefühl ist zu perfekt, um es in irgendeiner Weise richtig beschreiben zu bringen. Er treibt mich in ungeahnte Höhen und egal wie gut ich mir das hier vorgestellt habe. Die Realität und Kai übertreffen meine Fantasie um Welten.
„I-ich komme gleich", presse ich keuchend hervor und Kais verlangender Blick fixiert meinen.
„Tu es, Julian. Komm für mich. Lass los", fordert er und seine Worte reichen um mich laut stöhnend zum Orgasmus zu bringen. Mein ganzer Körper scheint sich anzuspannen und in einer Art Feuerwerk wieder zu entladen, während er weiter tief und hart in mich stößt.
„Ahhhhhh Jule", stöhnt auch der jünger weniger später und entlädt sich zuckend in mir oder eher in dem Kondom. Wieder einmal bin ich von diesem wunderschönen lustverzerrten Gesichtsausdruck beeindruckt. Ich glaube niemand ist so schön bei seinem Orgasmus wie Kai. Der größere sackt auf mir zusammen und ich schließe meine Arme um ihn. Sein erschlafftes Glied rutscht aus mir heraus und er gleitet etwas von mir runter. Umständlich greift er nach unten, um sich das Kondom abzuziehen. Schnell macht er einen Knoten und wirft es achtlos auf den Boden, wo mein Kondom von gestern auch noch rumfliegen muss. Ich streiche ihm die verschwitzen Haare aus der Stirn und er presst seine Lippen sanft auf meine.
„Das war noch so viel besser als ich es mir vorgestellt habe", keucht er immer noch leicht aus der Puste.
„Ja, oder? Unglaublich."
Kai nickt und schmiegt sich an meine Brust. Für eine Weile bleiben wir einfach so liegen und kuscheln und streicheln uns gegenseitig.
„Kai, vielleicht wäre es besser, wenn du jetzt-", fange ich an und Kai setzt sich sofort auf.
„Wenn du es jetzt ernsthaft wagen solltest mich rauszuwerfen, bringe ich dich um, Julian Brandt", faucht er mich an. Ich schmunzle über seine heftige Reaktion, aber muss zugeben, dass ich gar nicht so anders klang als beim letzten Mal, als ich von ihm verlangt habe zu verschwinden.
„Ach ja? Du willst also in den Knast?"
„Wer sagt, dass ich mich erwischen lasse? Es gibt keine Zeugen und niemand weiß, dass ich hier bin. Oder hat dein Bruder mich gesehen?"
Beim Gedanken an Jannis zieht sich mein Magen zusammen und ich kann ein Seufzen nur schwer unterdrücken.
„Selbst wenn, wäre es ihm wahrscheinlich egal. Der würde dir vielleicht sogar noch einen Orden verleihen, dafür dass du den Job erledigt hast", lache ich bitter. Das schelmische Grinsen verschwindet aus seinem Gesicht und Kai sieht mich ernsthaft besorgt an.
„So schlimm?", fragt er sanft. Ich könnte das jetzt überspielen und ihn anlügen, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich Kai vertrauen kann. Er kann ohnehin nichts mit der Information anfangen, dass Jannis mich hasst.
„Wahrscheinlich schlimmer, als du es dir vorstellen kannst. Mein Bruder hasst mich wirklich. Aber lass uns bitte nicht mehr über den Wichser sprechen. Lass mich lieber meinen Satz von eben zu Ende bringen, ja?"
Kai akzeptiert den Themenwechsel und lächelt schon wieder.
„Dann pass lieber auf, was du sagst. Meine Drohung gilt nach wie vor." Ich muss wieder schmunzeln und lasse mich wieder auf den Witz zwischen uns ein.
„Mason und Timo wissen doch sicher, dass du hier bist", gebe ich ihm zu bedenken. Er nickt langsam und grinst dann beinah spitzbübisch.
„Ja und die würden mir sofort ein Alibi geben. Also bist du geliefert, Brandt. Willst du mich jetzt immer noch rauswerfen?", fragt er und ich meine einen Hauch von Unsicherheit in seiner Stimme zu erkennen.
„Ich wollte dir von Anfang an nur sagen, dass du aufstehen sollst, weil ich echt am Verhungern bin. Und eine Dusche wäre jetzt auch nicht schlecht", erkläre ich.
„Ja eine Dusche hast du bitter nötig. Du stinkst, Jule", lacht er und pikst mir in die Brust.
Ich verdrehe die Augen und rapple mich aus meinem viel zu gemütlichen Bett auf.
„Kommst du mit?", frage ich lasziv lächelnd.
Ich weiß genau, dass wir früher oder später darüber sprechen müssen, was da grade schon wieder zwischen uns passiert ist, aber sicherlich nicht jetzt.
Kai nickt eifrig und folgt mir bereitwillig ins Badezimmer.
„A-aber ich glaube eine zweite Runde schaffe ich erst in ein paar Stunden wieder", erklärt er entschuldigend, als ich unter die Dusche steige.
„Mach dir keinen Kopf, Havy. Komm einfach her", fordere ich ihn auf. Er steigt zu mir unter die Dusche und bleibt unsicher vor mir stehen.
Irgendwie ist er süß, wenn er mal nicht weiß, was er tun soll und nicht so vorlaut ist.
Ich ziehe ihn an mich unter den Wasserstrahl und drücke meine Lippen auf seine. Ich streiche ihm durch seine Haare, wandere zu seiner Wange und in seinen Nacken. Er legt seine Arme um mich und lässt seine Zunge in meinen Mund gleiten. Kais sanftes Seufzen vibriert in meinem Mund und macht mich verrückt. Mein Herz schlägt heftig gegen meine Brust und in meinem Bauch ist wieder dieses Kribbeln. Zärtlich lässt er seine Zunge wieder um meine kreisen. Meine Knie werden weich und ich stütze mich an der Wand hinter mir ab. Obwohl mein Orgasmus vielleicht 15 Minuten her ist, spüre ich wie mein Blut wieder in meine untere Region wandert und Kai scheint es ähnlich zu gehen. Aber ich bin viel zu fertig, um jetzt nochmal an eine neue Runde zu denken. Ich löse mich von ihm, um wieder Luft holen zu können. Er leckt sich über die Lippen und öffnet wieder die Augen.
Verschmitzt grinsend zwinkere ich ihm zu und genieße welche Wirkung das auf ihn hat. Er wird rot und lächelt verlegen. Keine Ahnung warum, aber mein Herz zieht sich bei dem Anblick fast schmerzhaft zusammen. Gott verdammte scheiße was ist nur los mit mir?

Forbidden Desire - BravertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt