Kapitel 45

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Mai sank langsam die Wand hinunter. Ihre Beine konnten nicht mehr genauso wie selbst. Das war doch niemals Madara Uchiha. Vor ihr stand doch Obito. Ihr Herz hatte es doch bestätigt!

Die Nohara wusste nicht mehr was sie denken soll. War Obito wirklich am leben? Warum war er nie zurück gekehrt? Was machte er bei Akatsuki?

Es waren viel zu viele Fragen, die sich Mai in diesem Moment gestellt hatte. Die Tränen flossen ihren Wangen hinunter. Ihre Gefühle waren so durcheinander. Sie hatte niemanden mit den sie darüber reden konnte. Was würden die Anderen wohl denken? Man würde sie als verrück bezeichnen.

Jeder der sie kannte wusste, dass es für sie sehr schwer war. Wenn sie jetzt sagen würde, dass Obito bei ihr war, würde ihr keiner glauben. Man würde denken, dass sie ihn wieder vermisste, da bald der Todestag sein würde.

Ihre Hand legte sich automatisch auf ihren Mund als sie los weinen musste. Wenn sie jemand so sehen würde, würde sie wie ein Häufchen Elend aussehen. Mai könnte es nicht mal Kakashi sagen. Wie verrückt würde er sie halten? Er hatte doch gesehen, wie Obito unter dem Felsen begraben wurde.

Nein, Mai hatte wirklich niemanden um es zu erzählen.

Immer wieder versuchte die Nohara sich zu beruhigen was überhaupt nicht funktionierte. Sie konnte es einfach selbst nicht glauben was vor einigen Minuten geschehen war. Jahrelang stand sie vor seinem Grab nur um erkennen, dass er nie tot war. Konnte sie deswegen ihre Liebe gegenüber ihm nie vergessen? War der Grund, dass er lebte, der Auslöser, dass sie ihn nie aufgehört hatte zu lieben? Sie wusste es nicht.

Als nach Stunden die Tränen nicht mehr flossen und Mai endlich realisierte, dass Obito wirklich lebte, wurde sie glücklich. Die traurigen Tränen hatten sich in Freudentränen umgewandelt, während sie auf sein Bild geblickt hatte.

Auch wenn sie ihn sicher lange nicht mehr wieder sehen würde, hatte sie die Hoffnung, dass er zurück nach Konoha kam. Er war ein Teil davon. Es war richtig, dass Mai sich für einen anderen Mann entschieden hatte. Das Warten hatte sich gelohnt.

Lächelnd legte Mai ihren Kopf leicht in den Nacken. Langsam beruhigte sich ihr Herzschlag und ihre Atmung. Einen Blick zur Uhr zeigte ihr, dass es weit über Mitternacht war. Wie schnell die Zeit doch vergangen war.

Gerade deswegen, wurde Mai müde. Ihr Körper war so angespannt, dass sie leichte Schmerzen verspürte. Ihre Augen waren angeschwollen und sicher ganz rot.

Auch wenn sie nicht einschlafen konnte, musste sie sich hinlegen. Im Bett drehte sich Mai mehrmals um. Abermals öffnete sie ihre Augen welche auf die Decke oder auf die Wände starrten. Obwohl sie niemandem davon erzählen konnte, brauchte sie jetzt jemand an ihrer Seite. Einfach jemand, der sie in den Arm nehmen würde. Ihr sagte, dass alles gut werden würde.

Genau diese Person war weg. Weit weg von Konoha und sicherlich schon von Sunagakure. Ihre Hände krallten sich in das Kissen, welches sie fest an ihre Brust gezogen hatte. Gerade jetzt fühlte sie sich mehr als nur einsam. So einsam hatte sie sich wirklich noch nie gefühlt.

Ein Kratzen an ihrem Fenster holte sie aus den Gedanken. Langsam hob sie ihren Kopf und riebt sich über ihre Augen. Hatte Kakashi sie gehört? Wusste er, dass etwas nicht in Ordnung war?

Ohne lange zu überlegen öffnete sie das Fenster damit Pakkun in ihr Zimmer konnte. Der vertraute Geist von Kakashi hatte Tsunade eine Schriftrolle überbracht und hätte eigentlich zurück kehren sollen. Doch er wurde auch gebeten nach der Kunoichi zu sehen welches er ebenfalls gut leiden konnte. Es war nicht falsch von ihm hin zu gehen. Sie sah schrecklich aus. Irgendetwas muss passiert sein.

"Ach Pakkun..", sagte Mai weinerlich und schloss den Hund in ihre Arme. Ohne sie genau zu fragen was los war, musste es daran liegen, dass sie an Jemanden dachte. Manchmal waren die Gefühle von Mai zu offensichtlich. Ohne es überhaupt zu wissen beruhigte sich Mai und konnte endlich einschlafen. Ob es an Pakkun lag wusste sie nicht aber sie war ihm dankbar. Leider wusste sie auch, dass wenn sie aufwachen würde, er nicht mehr bei ihr war.

"Du kommst spät.", sagte Kakashi als er mit seinem Team schon längst von Suna weg war. "Sagt der Richtige.", murmelte Pakkun und sprang auf seine Schulter. "Ich war die ganze Nach bei Mai.", informierte er ihn. Kakashi sah seinen Freund an. Ja er hatte es ihm aufgetragen aber das er die ganze Nacht dort blieb war kein Befehl. "Sie hat geweint. Sah ziemlich fertig aus. Schlimmer als sonst Kakashi."

Der Jonin wusste gleich, dass es richtig war, Pakkun vorbei zu schicken. In Suna hatte er so ein Gefühl, dass er gebraucht wurde. Und so wie es Pakkun ihm sagte, lag er damit nicht falsch. Irgendetwas war bei Mai geschehen. Etwas was er niemals zu glauben schien.

Rin's Zwilling Obito FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt