Kapitel 11

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Zögerlich nicke ich leicht und Lori stößt einen freudigen Schrei aus. Sie fällt mir um den Hals und zerquetscht mich fast in dieser Umarmung. Luft schnappend löse ich mich aus der Umarmung und streiche mein Kleid glatt. „Ich freue mich so für dich Spenc", sagt sie und nimmt mich erneut in die Arme. „Wann fängst du an? Wo wirst du arbeiten? Was sind deine Aufgaben? Wie lange musst du immer arbeiten? Und wann arbeitest du? Hast du schon deine Kollegen kennengelernt? Sind sie nett? Wie ist?-", sprudelt es aus ihr heraus und ich hebe lachend meine Hand, um ihren Redefluss zu stoppen.

„Stopp Lori", sage ich lachend und spreche schnell weiter, „Hole erst mal Lift, danach kann ich deine Fragen beantworten, aber bei deinen ganzen Fragen komme ich gar nicht mehr mit." „Tut mir leid Schatz! Aber es ist einfach so aufregend. Mein kleiner Engel wird erwachsen", während sie, das sagt bilden sich kleine Freuden Tränen in ihren Augen und man könnte meinen, dass sie eine stolze Mutter ist, die sich riesig für ihr Kind freut. „Du freust dich mehr als meine Mutter", lache ich und tätschle ihre Wange.

„Weiß sie es schon?", fragt sie und saugt mit ihrem Strohalm etwas von dem Cocktail ein. „Du meinst, ob sie schon weiß, dass ich einen Job durch eine Bewerbung und nicht mit den Kontakten meines Vaters bekommen habe?", frage ich und schaue sie ernst an. „Nein", antworte ich knapp und zucke mit meinen Schulter. „Aber sie wird es heraus finden und mich enterben", ergänze ich und seufze für die Dramatik laut auf. „Du kleine Dramaqueen", lacht sie und schlägt mir leicht gegen die Schulter.

„Ich bin keine Dramaqueen!", sage ich, schlage ihr ebenfalls leicht gegen die Schulter und Kreuze gespielt beleidigt meine Arme vor meiner Brust. „Stimmt, du bist eher ein trotziges Kleinkind, das sich gegen ihre Eltern stellt", sagt sie trocken und signalisiert dem Kellner, dass er uns das Gleiche nochmal bringen soll. „Ich bin kein trotziges Kleinkind, Lori!", protestiere ich und fahre sie leicht an. „Genau so würde ein trotziges Kind reagieren, Spencer Marie Alcott", sagt sie und benutzt mit Absicht meinen vollen Namen.

Denn normalerweise nur meine Eltern benutzen, wenn sie mal wieder sehr unzufrieden mit meiner Arbeit oder mit mir im allgemeinen sind. Niemand sonst spricht mich meinem vollen Namen an. „Du weißt, dass ich diesen Namen hasse!", rufe ich und nehme ungeduldig den neuen Drink entgegen, den uns der Kellner auf den Tisch stellt. „Danke", sage ich knapp und nehme das Glas entgegen.

„Aber dein voller Name ist so schön", murrt sie, schiebt ihre Unterlippe vor und nimmt das neue Glas entgegen. „Das mag er sein. Aber meine Eltern habe mich zu oft mit diesem Namen gerufen und mich anschließend fertig gemacht", antworte ich trocken und nehme einen großen Schluck aus dem jetzt wieder vollem Glas. „Deine Eltern lieben dich halt Spencer, so ist es nun mal mit Eltern. Sei froh, dass deine Eltern noch leben. Meine sind tot, nachdem sie mich vorher ins Heim gebracht haben, um ein Leben ohne mich zu leben."

Ich höre deutlich die Traurigkeit, aber auch die damit verbundenen Wut auf ihre Eltern und ihre Taten aus ihrer Stimme heraus. „Es tut mir so unfassbar leid, Lori. Ich wusste nicht, dass es dich immer noch mitnimmt. Obwohl schon über 29 Jahren vergangen sind", tröstend streichle ich ihr über den Handdrücken und drücke ihr einen kleinen Kuss auf die Wange.

„Die Wut und Trauer kommt und geht immer wieder. Aber wenn der Todestag meiner Eltern sich nähert, wird es besonders schlimm, Spencer", sagt sie und zieht ihre Nase hoch. Ich mustere ihr Gesicht prüfend und sehe, dass sie Tränen in den Augen hat, die mir das Herz brechen. „Es tut mit Leid, Lorelei", sage ich sanft und streichelt weiter mit meiner Hand zärtlich über ihren Handdrücken. „Muss es nicht Spencer. Du kannst nichts für meine Situation", wieder schnieft sie und wischt sich mit dem Zeigefinger unters Auge.

„Warte", sage ich und ziehe meine Handtasche von der Bank auf meinen Schoß. Ich suche in ihr vergeblich nach einem Taschentuch und als ich es endlich in der Tiefe meiner viel zu großen Handtasche gefunden habe, ziehe ich ein Tuch aus der Packung und lege es vor ihr auf den Tisch. Dankbar nimmt sie sich das Tuch entgegen und tupft sich damit unter ihre Augen entlang. „Lass uns über etwas anderes reden", wechsle ich das Thema und stehe auf.

„Ich gehe mich kurz frisch machen. Bestelle du schon ein mal neue Drinks. Danach gehen wir zu mir nach Hause und bestellen uns beim Lieferdienst Pizza und alles, was dazu gehört." „Das klingt nach einem Plan", antwortet sie und greift nach der Getränkekarte, die zwischen Blumen und zwei Gewürzstreuer auf dem Tisch steht. „Pass du auf", bitte ich sie und zeige auf meine Handtasche, die zwischen uns auf der Bank steht.

„Klar", antwortet sie abwesend und blättert weiter in der Karte. Hüft' schwingend laufe ich durch die Bar auf die Toilette zu. „Spencer", höre ich, wie jemand meinen Namen ruft und im nächsten Moment werde ich von einem großen Männerkörper an die Wand gedrückt. Erschrocken schnappe ich nach Luft und ziehe die Luft ein, als ich sehe wer vor mir steht.

-Überarbeitet

Das nächste Kapitel wird sexy. Um 21 Uhr geht es weiter.

𝐂𝐄𝐎 𝐎𝐅 𝐌𝐘 𝐇𝐄𝐀𝐑𝐓- 𝐁𝐚𝐛𝐲 𝐯𝐨𝐦 𝐁𝐨𝐬𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt