Kapitel 19

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Und, wie war dein erstes Meeting?", aufgeregt schaut Lori mich an und schwenkt ihr halb-volles Weinglas in der Hand. „Es war richtig gut", antworte ich auf ihre Frage und ziehe meine Beine unter den Körper. „Erzähl mir mehr und lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen, Spenc", schimpft meine beste Freundin und nippt an ihrem Glas. „Okay, wenn du wirklich jedes einzelne Detail wissen willst, musst du dich auf mindestens zwanzig Minuten Gerede gefasst machen", warne ich sie vor.

„Ich bin bereit dafür!", antwortet Lorelei auf meine Warnung und stellt ihr Weinglas zurück auf den Tisch. „Okay, wie du willst", antworte ich Schulter zuckend und lehne mich an das Polster der Couch. „Woody- der Mann, der in Rente gehen wird- und ich haben gemeinsam das Meeting für die Stanley Ing. abgehalten, obwohl ich zugeben muss, dass ich nichts außer die Begrüßung am Anfang und die Vorstellung meiner Person und meiner zukünftigen Funktion in dem Unternehmen zum ganzen Meeting beigetragen habe."

„Das klingt schon mal nicht so spannend", sagt Lorelei lachend und nimmt einen Bissen von der Pizza, die wir uns zuvor bei einem der zahlreichen Lieferservices von New York bestellt haben. „Das stimmt", stimme ich ihr nickend zu. „Ist denn überhaupt etwas spannendes passiert? Also aus meiner Sicht? Du weißt, ich als Lehrerin habe nicht dein Fachwissen und finde Dinge, die dich interessieren uninteressant", neugierig schaut sie mich an. Überlegend und in Gedanken den gestrigen Abend durch spielend überlege ich, ob etwas spannendes passiert ist.

„Google mal Evan Stanley und zeige mir mit einem Wort, was du von ihm hältst." Wie eine ausgehungerte Tigerlady schnappt Lorelei sich ihr iPhone vom Couchtisch und tippt darauf herum. „Fuck!!", stößt sie aus und reist ihre Augen auf. „Mehr muss ich nicht sagen oder?", frage ich und sie schüttelt den Kopf. „Damn Spenc. Schnapp dir die Sahneschnitte und vergiss den zweifachen Vater! Mach deine Beine für ihn und nicht für Noah breit."

„Schon vergessen Lori? Wie mögen Evan Stanley nicht?", rufe ich und werfe meine Hände in die Luft. „Und warum noch mal?", fragt sie und fügt auf meinen wütenden Blick hinter her, „ Ich meine er ist heiß, unter vierzig, reich und laut der People Single. Was willst du da mehr?" „Er. Ist. Der. Mann. Der. Das. Auto. Meines. Vaters. An. Meinem. Ersten. Arbeitstag. Kaputt. Gemacht. Hat!", sage ich und betone dabei laut und deutlich jedes einzelne Wort.

„Okay, Okay", sagt sie schnell und hebt abwehrend ihre Hände. „Kann ich ihn nicht trotzdem heiß finden?", flehend schaut sie mich an. Um ihre Aussage zu verdeutlichen werden ihre Augen Teller groß und sie schiebt die Unterlippe vor. Seufzend kreuze ich meine Hände vor der Brust und schüttle vehement meine Kopf.

„Bitte. Bitte. Spencer.", gespielt verzweifelt faltet sie ihre Hände so, also würde sie zu meiner Macht aufschauen und sie anfühlen. „Okay", antworte ich zerknirscht und Lorelei fällt mir um den Hals. „Du bist die beste.", ruft sie und küsst mein Gesicht. Lachend schiebe ich sie von mir und hebe meinen Zeigefinger in ihre Richtung. „Nur gucken, nicht anfassen", sage ich und schaue sie warnend an. „Ey ey, Sir", ruft sie und salutiert soweit, wie es ihr im sitzen möglich ist.

***
„Siri, sende eine Sprachnachricht an Lorelei", sage ich und schnalle mich an. Der bekannte Ton ertönt und ich fange an zu sprechen: „Guten Morgen. Du bist bestimmt noch im Bett, wo ich auch gerne noch wäre, aber ich habe keinen freien Tag, so wie du." Ich lache leise und spreche danach weiter: „Zu gestern Abend, bitte denk an meine Worte, ja. Es ist mir echt wichtig und ich hoffe du verstehst es. Schließlich ist Evan Stanley so zu sagen ein Kollege und ich möchte es mir nicht verscherzen. Ich bin so-  Schau doch, wo du hin fährst Arschloch!", brülle ich und schlage aufgebracht auf die Hupe.

„Sorry, da hat mir doch glatt fast wieder jemand das Auto kaputt gemacht. Da nimmt er mir einfach die Vorfahrt." Ich drücke auf den Knopf und lasse meine Fenster herunter. „Arschloch", brülle ich den Kerl an, der sein Gesicht hinter einer Sonnenbrille versteckt. Wortlos lasse ich das Fenster wieder hochfahren und rase über die Kreuzung, als die Appel grün zeigt. „Was ich eigentlich sagen wollte, ich bin so gespannt auf meinen Chef, denn ich lerne heute den Oberboss kennen", mit diesen Worten beende ich diese verrückt Sprachnachricht und befehle Siri, die Nachricht an Lorelei zu schicken.
-Überarbeitet

Wer der Oberboss wohl ist?

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𝐂𝐄𝐎 𝐎𝐅 𝐌𝐘 𝐇𝐄𝐀𝐑𝐓- 𝐁𝐚𝐛𝐲 𝐯𝐨𝐦 𝐁𝐨𝐬𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt