Kapitel 25

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Genervt stöhnt Matthew auf und löst sich wiederwillig von mir. Auch ich löse mich aus unserer Umarmung und fange an meine Klamotten zu richten. Als auch Matthew seinen Anzug wieder glatt gestrichen hat und keine Falten mehr zu sehen sind, beugt er sich zu mir rüber und schiebt zwei Strähnen, die sich durch unseren wilden Kuss aus meiner Frisur gelöst haben, zurück hinter meine Ohren. Schnelle prüfe ich noch einmal in der Milchglasscheibe, ob alles sitzt und gebe Matthew mit einem Nicken Bescheid, dass er die Tür wieder öffnen kann.

Immer noch genervt geht Matthew auf seinen Schreibtisch zu und drückt auf den Knopf, der dir Tür entsperrt. Kaum hat Matthew die Tür zu seinem Büro entsperrt, wird sie aufgerissen und ich kann gerade noch mit meiner Hand nach der Tür greifen, um sie davon abzuhalten, mit einem lauten Knall gegen die Glaswand zu schlagen. „Papa!", ruft eine kindliche Stimme und ich sehe gerade noch, wie ein kleiner Junge an mir vorbei und auf Matthew zustürmt.

„Wer hat dich hergebracht?", fragt Matthew den kleinen Jungen, während er ihm entgegen kommt. „Anton", antwortet der Junge und streckt seine Arme nach Matthew aus. Mit einem knappen Lächeln nimmt Matthew die Antwort zur Kenntnis. Lächelnd beobachte ich, wie Matthew sich zu dem kleinen Jungen, mit dem braunen Wuschelkopf, nach unten beugt und ihn hoch in seine starken Arme hebt.

Immer noch lächelnd schaue ich dabei zu, wie Matthew den kleinen Jungen auf die Wange küsst und ihn anschließend wieder an sich zieht, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern. Woraufhin er sich zu mir umdreht. Genau in dem Moment, indem der kleinen Junge sich zu mir umdreht und ich sein Gesicht sehe, erkenne ich, dass es sich um Matthews ältesten Sohn Arthur handelt. „Spenc!", ruft er erfreut und streckt seine kleinen Arme nach mir aus.

Zögerlich gehe ich auf die beiden zu und bleibe kurz vor den beiden stehen. Sofort streckt Arthur seine Arme nach mir aus und ich beuge mich leicht vor, um Arthur aus Matthews Arme in meine zu heben. „Achtung, er ist nicht mehr so leicht, wie er es mal als Baby war", warnt Matthew mich lachend und um seine Augen bilden sich kleiner Lachfältchen, die vom vielen Lachen kommen.

„Ich bekomme das Baby schon geschaukelt", antworte ich lachend und spiele darauf an, dass ich schon seinen anderen Sohn Adrian auf dem Arm hatte, während wir auf ihn gewartet haben. „Das stimmt natürlich", antwortet er lachend und setzt mir Arthur auf den Arm. Sofort schlingt der kleine Junge seine Arme um meinen Hals und schmiegt sich an mich. Ich lege meine eine Hand unter seinen Hintern und die andere Hand lege ich stützend an seinen Rücken, um dafür zu sorgen, dass er einen stabilen Halt auf meinem Arm hat.

„Was hast du heute so gemacht?", frage ich Arthur und streichle ihm liebevoll über das braune Haar. „Ich war heute das erste Mal im Kindergarten", erzählt er mir stolz und stütz sich an meiner Schulter ab, um einen bessern Blick auf eine Aussicht, die sich hinter meinem Rücken befindet, zu haben. „Wie war es?", frage ich weiter und schaue mich suchend nach einer Sitzgelegenheit um, denn langsam merke ich, dass Matthew mit seiner Aussage über Arthurs Gewicht recht hatte.

„Wollen wir uns auf das Sofa setzen?", frage ich den kleinen Jungen auf meinem Arm und deute mit meiner Hand auf das schwarze Sofa, welches mit Blick auf die Skyline von New York im Büro steht. „Ja!", ruft er begeistert und ich laufe auf das Sofa zu. Langsam setze ich mich auf das Sofa und löse meine Arme von Arthurs Körper, um ihm die Wahl zu lassen, wo er sitzen möchte.

Doch anstatt von meinem Schoß zu rutschen, bleibt er auf meinen Beinen sitzen und schmiegt sich noch weiter an mich. „Wie war es im Kindergarten?", wiederhole ich meine Frage und lehne mich entspannt in die Kissen zurück. „Richtig toll. Wir haben Lego gebaut und ich habe jetzt einen Freund, Tommy" „Tommy", wiederhole ich den Namen seines neunen Freundes.

„Kann Tommy mal nach Hause kommen?", fragt er und schaut mich bittend an. Leise lache ich und antworte: „Das musst du deinen Vater fragen." „Papa", ruft Arthur und dreht sich zu seinem Vater um. Ich habe fast schon vergessen, dass Matthew mit im Raum ist. „Kann Tommy nach Hause kommen?", fragt er, als er merkt, dass er die ganze Aufmerksamkeit von Matthew hat. „Klar", antwortet er und beugt sich in seinem riesige schwarzen Schreibtischstuhl nach vorne.

„Arthur, was hältst du davon, wenn wir später mit Adrian und Spencer etwas essen gehen?", fragt er und ich schieße ihm mit meinem Blick kleine Blitze zu, denn ich weiß ganz genau, dass er mit Absicht zuerst Arthur gefragt hat und mir somit keine Möglichkeit bietet, „Nein" zu sagen. „Können wir Pizza essen?", fragt Arthur und rutscht begeistert auf meinem Schoß hin und her. „Wenn du willst", antwortet Matthew seinem Sohn und lächelt ihn warm an.

„Dann ist es beschlossene Sache. Wir holen später erst Adrian von Oma und Opa ab, danach Spencer von zu Hause und fahren danach gemeinsam ins Restaurant, zum Pizza essen. Wie klingt das?", fragt er und fasst noch einmal seinen Plan für den heutigen Abend zusammen. Innerlich brodele ich. Wie kann er einfach ohne meine Zustimmung entscheiden, wie ich meinen Abend verbringen soll?

„Gut", antworte ich trocken und schiebe Arthur sanft von meinem Schoß, um mich von dem Sofa zu erheben. „Ich muss los", sage ich kurz angebunden und greife nach meiner Handtasche, die bei unserem wilden Kuss, der durch Arthurs Klopfen an der Tür unterbrochen wurde, auf den Boden gefallen ist und gehe auf die Tür zu. An der Tür schenke ich den beiden ein letztes Lächeln und verabschiede mich mit einem Lächeln. „Bis später", sage ich ohne zu antworten und verschwinde, ohne auf eine Antwort durch die Tür.

Selbstbewusst und die neugierigen Blicke der Angestellten ignorierend gehe ich auf den Fahrstuhl zu und drücke auf den Knopf für meine Etage. Lautlos gleiten die Türen des Fahrstuhls zur Seite und ich steige an. „Warten Sie, ich komme mit!", ruft eine männliche Stimme, als die Türen des Lifts sich langsam schließen. Schnell halte ich meinen Fuß zwischen die Türen und lasse den jungen Mann, zu dem diese attraktive Stimme gehört, mit in die Kabine. „Danke", keucht er und schiebt seine Hornbrille zurück auf die Nase.

„Kein Problem", antworte ich knapp und legen mich an die kühlen Türen des Lifts. „Sind Sie neu hier?", fragt er und mustert mich prüfend. Dabei wirkt er keines Falls aufdringlich oder anmaßend, sondern höflich interessiert an meiner Outfitwahl. „Ja", antworte ich nickend. „Für welche Abteilung arbeiten Sie?", fragt er weiter und mustert mich neugierig. „Ich bin die neue Chefin der Personalabteilung", erzähle ich stolz und beiße mir leicht auf die Lippen.

„Wow. Meine Chefin also", entfährt es ihm und ich merke, wie er sich automatisch gerader hingestellt. „Bleiben Sie Sie selbst. Keine Verstellung, nur, weil ich ihre Chefin bin", sage ich schnell als ich merke, wie steif und abweisend er sich mir gegenüber verhält. „Keine Sorge. Ich war nur überrascht, meine neue Chefin noch vor der offiziellen Vorstellung zu treffen", antwortet er verlegen.

„Machen sie sich keine Sorgen, ich werde es mir nicht merken", sage ich mit einem Zwinkern und winke ihm zu, als ich aus dem Fahrstuhl steige. „War nett Sie kennenzulernen", ruft er noch hinterher. „Ebenfalls", rufe ich zurück und verschwinde hinter der nächsten Ecke.
-Überarbeitet

Gute Nacht ❤️

𝐂𝐄𝐎 𝐎𝐅 𝐌𝐘 𝐇𝐄𝐀𝐑𝐓- 𝐁𝐚𝐛𝐲 𝐯𝐨𝐦 𝐁𝐨𝐬𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt