Der Brief

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Auf dem ersten Bild sieht man ein Brautpaar und die Braut sieht Zuki zum verwechseln ähnlich. Ich schaue auf das nächste Bild. Es ist das gleiche Paar, doch sie haben jeweils ein Kleinkind, von circa einem Jahr auf dem Schoß, einen Jungen und ein Mädchen. Sind das... sind das Zukis Eltern?
"Kann ich den Brief lesen?", frage ich den ihn. Der Hokage nickt.
"Du musst mir aber versprechen, dass du Zuki noch nichts davon erzählst.", führt er noch an.
"Einverstanden.", erwidere ich.

Lieber Hiruzen,

danke für deinen lieben Brief und deine Glückwünsche zur Hochzeit. Subu ist ein fantastischer Mann und ich freue mich schon sehr darauf ihn dir mal vorzustellen. Wie du den Bildern wahrscheinlich entnehmen kannst, bin ich jetzt auch eine Mutter von Zwillingen. Die beiden sind total wild. Sie streiten sich gefühlt nur und auch wenn es manchmal so wirkt, als wäre ihnen alles egal, haben sie doch beide den Willen des Feuers von mir vererbt bekommen. Der Junge heißt Akada und das Mädchen Ashizuki.
Ich habe dir ja von dem seltenen Dōjutsu meines Mannes erzählt. Es scheint als würden beide Kinder die Veranlagung dafür besitzen. Wenn die Zeit reif ist, würdest du sie in Konoha auf die Akademie gehen lassen und ihnen helfen? Konoha hat die stärksten Dōjutsu Anwender und die beiden werden da bestimmt Hilfe brauchen. In deinem letzten Brief hast du erwähnt, dass du dir immer noch nicht sicher bist, ob du der richtige für den Posten des Hokage bist. Mein Vater hat dir die Verantwortung für das Dorf übertragen, der Wille des Feuers ist unglaublich stark in dir und auch wenn er viele Fehler gemacht hat, bei so etwas wichtigem irrte er sich nie. Er hat dir das Dorf und alle seine Bewohner anvertraut. Ich weiß, das du der Richtige dafür bist, weil er dich für würdig empfunden hat. Ich vertraue meinen Vater und seinem Urteil und das solltest du auch tun. Er war immer hin dein Sensei. Ich weiß, du hast als Hogake viel um die Ohren, aber vielleicht findest du trotzdem die Zeit auf meinen Brief zu antworten. Ich würde mich wirklich darüber freuen. Grüße bitte deine Familie, Tsunade, Jiraya und Orochimaru von mir. Schau bitte auch nach Sakumo, er schreibt nicht mehr viel nach dem Tod seiner Frau und ich mache mir Sorgen.

Deine Freundin
Nakame Himeko (ehemals Senju)

Papa? Sie kannte meinen Vater und meine Mutter? Und sie hat sich um ihn gesorgt?
"Nakame Senju? Die Tochter des weiten Hokage?", frage ich laut und sehe den Hokage entsetzt an.
"Du hast es erfasst. Sie ein paar Jahre älter als Tsunade und diesen Brief hab ich vor circa 22 Jahren bekommen. Deswegen hatte ich ihn vergessen. Dieses seltene Dōjutsu, das könnte Zukis Augen erklären. Du fragst dich bestimmt inwieweit Nakame deinen Vater kannte. (Ich nicke) Die beiden waren zusammen in einem Team als sie Genin waren. Sie haben sich schon auf der Akademie immer gut verstanden. Sie waren Freunde."
"Ich wusste gar nicht, das die Tochter des zweiten Hokage mit meinem Vater in einem Team war. Das hat er mir nie erzählt."
"Ich kann mir vorstellen, dass dein Vater nicht mit der Freundschaft zu ihr angeben wollte. Er ist auch ganz ohne sie zu einer Berühmtheit geworden. Außerdem war Nakame nie wirklich begeistern vom Shinobi-Dasein, auch wenn sie eine außergewöhnliche Kunoichi war. Hat Zuki dir eigentlich von ihrer Blindheit erzählt?"
"Ja das hat sie. Wenn das alles wahr ist, dann hat sie ein Recht darauf das zu erfahren. Es wäre grausam das von ihr fernzuhalten... Aber ihr Name ist doch Zuki, oder nicht?"
"Ihr richtiger Name ist Ashizuki. Sie hat mich gebeten, den Namen auf Zuki zu kürzen. Ich durfte es niemanden erzählen... Kakashi, es wäre grausam sie damit zu ködern, sie wäre am Boden zerstört, wenn es nicht wahr ist. Wir müssen es genau wissen bevor wir es ihr erzählen. Du darfst ihr nichts sagen, das ist ein Befehl.", fordert der Hokage.
"Ja.", antworte ich, auch wenn es mir nicht passt. Einen direkten Befehl darf ich nicht ignorieren. Trotzdem finde ich , dass sie es erfahren sollte.
"Verstehst du jetzt, warum ich euch vier für ihren Schutz eingeteilt habe? Falls sie wirklich die Enkelin des zweiten Hokage ist, dann braucht sie diesen Schutz. Auch jetzt gibt es noch Menschen, die mit den Entscheidungen des zweiten nicht zufrieden sind. Mal abgesehen davon, dass sie eine wertvolle Geisel für andere Länder wäre."
"Ja, das verstehe ich. Du hast auf jeden Fall Recht, falls es sich bewahrheitet, dann braucht sie in ihrem geschwächten Zustand Schutz."
"Du solltest jetzt zu ihr gehen und sie informieren, dass sie ab morgen von deinem Team bewacht wird. Neben dem Hyūga Clan bist du der einzige der noch ein Dōjutsu beherrscht. Ich denke sie kann von dir und deinem Training profitieren und wer weiß, vielleicht profitierst du auch davon."
Ich nicke und verlasse das Büro des Hokage. Er hat mir gerade einige wichtige Informationen anvertraut und diese muss ich erstmal sortieren, bevor ich zu Zuki ins Krankenhaus gehe. Fast schon automatisch bewegt sich mein ganzer Körper in Richtung des Friedhofs. Ich realisiere erst wo ich bin als ich wieder vor Rins Grab stehe. Ich entschließe mich dazu etwas zu tun, was ich lange nicht mehr getan habe, nämlich mich zu ihr setzen und ihr alles was so in den letzten Wochen passiert ist erzählen, auch alles über Zuki. Wie ich sie gefunden habe, wie sie zum Genin wurde, wie sie verletzt wurde, wie Gai sie gerettet hat, wie sie heute wieder aufgewacht ist, über ihre Augen und das sie vielleicht die Enkelin des zweiten Hokage ist. Ich habe noch etwas anderes im Kopf, was ich ihr eigentlich erzählen will. Doch plötzlich fühlt es sich nicht mehr richtig an Rin zu erzählen, dass Zuki mir regelmäßig im Kopf herumgeistert und das ich mich wirklich darauf freue mit ihr zu trainieren. Rin hat immer so viel für mich gemacht und ihr jetzt von einer anderen Frau zu erzählen, gerade weil ich von ihren Gefühlen mir gegenüber wusste, nein, das ist nicht richtig. Trotzdem hat es sich mehr als nur gut angefühlt das alles mal loszuwerden. Es hat mir geholfen meine Gedanken zu sortieren und jetzt kann ich endlich ins Krankenhaus gehen und Zuki von der Mission des Hokage unterrichten.

Als ich das Krankenhaus erreiche ist die Besuchszeit schon vorbei, das heißt ich muss mich von außen vor ihr Fenster schleichen. Auch wird sie allein sein, weil Iruka schon weg sein müsste. Nicht dass das schleichen irgendein Problem für mich dar stellt, ich bin ja immer hin ein Shinobi. An ihrem Fenster angekommen stelle ich fest, das sie schon am schlafen ist. Ich überlege kurz, ob ich sie wecken soll, aber das ist jetzt wirklich unnötig. Sie soll sich ruhig ausschalfen, morgen kann ich ihr auch noch alles erklären. Ich klettere also wieder hinunter und begebe mich nach Hause. Was ein Tag auch ich kann etwas Schlaf gebrauchen.

Am nächsten Morgen wache ich verhältnismäßig früh auf. Ich habe ausnahmsweise mal gut geschlafen und wirklich ausgeruht. Ich gehe also Duschen, kleide mich wieder an, bereite mir mein Frühstück zu, esse dieses, danach putze ich meine Zähne. Nachdem ich mein Bett gemacht und die Wohnung soweit wieder sauber gemacht habe, mache ich mich auf. Ich gehe wie jeden morgen zuerst zu dem Grab meines Vaters, dann zu Rin. Wie immer bleibe ich viel zu lange. Von dort aus gehe ich an Sensei Minatos Grab vorbei, zum Gedenkstein auf dem Obitos Namen steht. Auch ihm Gedenke ich wie allen anderen davor. Plötzlich höre ich die Glocken. Oh nein verdammt, es ist schon neun uhr. Ich komme zu spät, dabei wollte ich genau heute mal pünktlich sein. Mit diesem Gedanken und mache mich dann auf zum Krankenhaus.

Wie erwartet steht mein Team sieben nicht mehr vor dem Krankenhaus. Sie werden bestimmt schon zu Zuki gegangen sein. Der Hokage war ja auch schon bei ihr. Ich hoffe die Drei benehmen sich, besonders Naruto. Ich laufe die Treppen bis in ihr Stockwerk, dann vorbei am Schwesternzimmer zu ihrem Zimmer dort klopfe ich und trete dann ein und wie erwartet meine drei Genin sind schon um Zuki versammelt...

Nur ein weiterer Tag (Kakashi FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt