Eine große Ehre

57 1 0
                                    

Wir betreten das Esszimmer und es ist wunderschön dekoriert. Und alles sieht sehr edel aus. Der Tisch ist üppig gedeckt und die Tochter führt uns zu unseren Plätzen. Der Feudalherr sitzt am Kopfende des Tisches. Zu seiner rechten sitzt sein Sohn, daneben soll ich platz nehmen und neben mir die Tochter. Zu der Linken des Feudalherren sitzt seine Frau, daneben und somit mir gegenüber Gai und daneben Asuma. Wir setzen so wie es uns gesagt wurde. Ich bin sehr angespannt. Ich finde diese ganze Situation sehr befremdlich und ich finde es sehr schwierig hier zu sein. Es fühlt sich trotz der Befremdlichkeit sehr vertraut an. Also nicht dieser Ort an sich, sondern eher die Szenerie. Ich finde es ganz schwierig zu beschreiben. Der erste Gang wird serviert und wir beginnen zu essen. Der Feudalherr redet die meiste Zeit mit seiner Frau und die Tochter führt ein angeregtes Gespräch mit Gai und Asuma. Ich bin eher still.
"Wie schmeckt dir das Essen?", fragt mich der Sohn plötzlich.
"Es schmeckt sehr gut, danke und wie schmeckt es euch?", erwidere ich höflich.
"Oh bitte, ich bin Kai es gibt keinen Grund so förmlich zu sein. Du wirst feststellen, wir haben es nicht so mit Förmlichkeiten."
"Deine Schwester hat es schon angedeutet."
"Aber sie hat es bestimmt nicht gewagt sich mit ihrem Vornamen vorzustellen.", unterbricht mich Kai.
"Nein das hat sie nicht."
"Das ist typisch für sie. Sie will sich keinen Ärger mit unserem Vater einhandeln. Auf ihr lastet ein unglaublicher Druck. Auch wenn sie ihren Verlobten mag oder ihn sogar lieben könnte, ist es trotzdem seltsam einen Fremden zu heiraten."
"Sie hat mir auch von deinem Schicksal erzählt. Es muss wirklich schwierig sein, jemanden zu heiraten, den man nicht kennt oder wirklich liebt. Es geht immer hin um eine Ehe."
"Ja da hast du Recht. Ich hab aber immer noch mehr Freiheiten als meine Schwester. Ich muss diese Frau nicht heiraten, wenn ich vorher eine bessere gefunden habe. Eine mit Kraft und Köpfchen, vorzugsweise."
"Ach das geht so einfach? Ein Bündnis lösen und die damit einhergehenden Machtverhältnisse und Strukturen, die über die letzten Jahre sorgfältig erstellt worden zu lösen oder zu verändern?"
"Du hast Köpfchen, wie interessant. Ja natürlich hast du recht, aber wenn sie nunmal die richtige ist, dann sollte man diesen Schritt wagen."
"Ach du bist also ein Romantiker?", frage ich ihn.
"Ja durch und durch. Außerdem mag ich schöne Dinge."
"Das bezweifle ich nicht."
Unser Gespräch wird durch das Abtragen des ersten Ganges und das Servieren des zweiten Ganges unterbrochen. Wir beenden unsere Konversation und konzentrieren uns auf das Essen. Es ist wirklich ausgesprochen lecker. Ich beginne mich zu entspannen. Vielleicht hab ich mir unnötig Gedanken gemacht.
"Du musst ja ziemlich stark sein, wenn du ein Ninja bist.", sagt Kai dann wieder leise zu mir.
"Ich würde mich jetzt nicht als besonders stark bezeichnen, aber ich muss als Kunoichi schon einige Fähigkeiten mitbringen.", sage ebenfalls leise.
"Und du Zuki, wie ist es für dich eine Kunoichi zu sein?", fragt mich der Feudalherr laut und alle anderen stellen ihre Gespräche ein. Er muss wohl das Gespräch zwischen mir und Kai mitbekommen haben.
"Es ist eine sehr große Ehre dem Dorf Konoha als ein Ninja zu dienen.", sage ich und versuche dabei so selbstsicher wie nur irgendwie möglich zu klingen.
"Sehr gut, das Feuerreich braucht immer wieder fähige Shinobis. Aber dennoch frage ich mich wie stark du bist, also als Frau. Was würdet ihr von einem Trainingskampf gegen meinen Sohn halten. Nach dem Essen."
"Aber Vater, Zuki ist unser Gast..."
"Sei nicht so respektlos. Es ist eine große Ehre gegen einen Ninja anzutreten und wenn du gewinnst bringst du große Ehre über diese Familie und dieses Haus. Das willst du doch oder mein Sohn?"
"Ja Vater."
"Dann ist es entschieden. Ihr werdet kämpfen."
Oh man, wie konnte aus einem entspannten Abend mit unserem Auftraggeber, ein Kampf mit dessen Sohn werden? Ich will das nicht und auch Gai und Asuma scheint es nicht wirklich zu gefallen, dass ich gegen den Erben antreten soll. Der zweite Gang ist damit beendet und der dritte Gang wird aufgetischt. Mir ist jedoch der Appetit vergangen. Ich stochere meinem Essen herum und will eigentlich nicht mehr hier sein. Ich möchte wieder nach Hause und trainieren. Ich hab kein gutes Gefühl bei diesem Kampf.
Auch der dritte Gang gilt nun als beendet und wir erheben und alle vom Tisch. Natürlich steht der Feudalherr als erstes auf, gefolgt von seiner Frau, seinen Kinder und dann Gai, Asuma und ich. Er führt uns in einen malerischen Garten. Ich bin ganz erstaunt über die Schönheit dieses Gartens und die Pracht. Sie wirkt selbst bei Dunkelheit. Am Tag ist es hier wahrscheinlich noch viel schöner. Es ist ein Anblick, welchen ich mein ganzes Leben lang sehen könnte.
"Hier werdet ihr kämpfen. Die beiden Jonin werden den Kampf beaufsichtigen. Ihr dürfte keine Jutsus verwenden. Es geht nur um reine Körperkraft. Sonst wäre der Kampf ja ungerecht." Dann geht der Feudalherr mit seiner Familie zurück und Gai und Asuma gehen auf ihre Plätze. Kai und ich stellen uns gegenüber von einander auf.
"Was auch immer gleich ist. Halte dich nicht zurück.", sagt Kai zu mir und ich nicke. Dann geht der Kampf auch schon los. Kai startet mit ein paar schnellen Schlägen, welche ich instinktiv blocke. Ich greife aktiv, aber nicht an. Auch er scheint nicht seine voll Stärke einzusetzen. Das geht eine ganze Weile so. Er schlägt zu und ich blocke oder weiche aus. Doch der Feudalherr wird laut und befiehlt seinem Sohn und mir richtig zu kämpfen. Nun schlägt er mit der Linken zu, ich blocke und halte mit Links, dann schlägt er mit rechts zu ich blocke und halte mit rechts. Meine Mitte und seine Mitte sind nun offen. Er lehnt sich nach hinten und versucht mich mit seinem rechten Fuß zu treten. Ich drehe mich weg. Nun bin ich mit dem Rücken zu ihm gedreht. Instinktiv gehe ich mit meinem Oberkörper in Richtung Boden und hebe parallel dazu mein rechtes Bein. Durch die Schnelligkeit unserer Bewegungen treffe ich ihn ziemlich hart auf der Brust und er fliegt einige Meter zurück. Ich richte mich auf und sehe zu Gai und Asuma. Ihre Reaktionen könnten nicht unterschiedlicher sein. Gai scheint voll begeistert zu sein und Asuma sieht mich so an als hätte ich gerade den 4. Shinobiweltkrieg angefangen. Ich gehe nun auch zu Kai und helfe ihm auf. Asuma erklärte den Kampf für beendet und mich zum Sieger.
"Alles ok bei dir?", frage ich Kai als ich ihm aufhelfe.
"Bei mir ist alles super. Du warst fantastisch.", sagt er mir und lässt meine Hilfe zu. Wir zeigen das Zeichen der Versöhnung und gehen zu den anderen. Die Frau des Feudalherren und seine Tochter scheinen beide sehr beeindruckt zu sein, aber den Blick des Feudalherren kann ich nicht deuten.
"Nun gut. Danke für den Kampf. Ich wünsche eine gute Nacht.", sagt der Feudalherr und zieht sich mit seiner Frau und Tochter zurück.
Der Sohn bietet noch an Gai, Asuma und mich auf unsere Zimmer zu bringen. Dort gehen wir dann auch fast alle getrennte Wege. Kai und ich setzen uns und reden noch ein bisschen über den Kampf. Morgen geht es wieder nach Konoha. Oh man wie ich mich darauf freue. Wie es Kakashi wohl gerade mit seinen Schülern geht?...

Nur ein weiterer Tag (Kakashi FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt