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Am nächsten Morgen entschied Emily sich nach einer langen Dusche ihre Hebamme anzurufen, um ein Treffen zu arrangieren.
„Hallo Tina" begann die junge Schwangere „Hallo mein Liebe, wie geht's dir? Was macht die kleine Maus?" entgegnete ihr die freundliche Hebamme direkt.

„Es geht, es ist ziemlich stressig zurzeit und vereinzelt habe ich auch Wehen. Der Erbse geht es soweit eigentlich ganz gut, dass sagt zumindest Dr. Schwartz. Und bei dir?" erkundigte sie sich

„Mir geht's super! Unser Hausanbau nimmt langsam Gestalt an. Mhh, wie wäre es, wenn du Morgen mal in meine Praxis kommst, dann können wir mal schauen, was wir dagegen tun können, ja?"

„Das war tatsächlich auch der Grund, weshalb ich anrufe, hehe. Morgen würde ganz gut passen, wann soll ich denn bei dir sein?" Die Beiden einigten sich darauf, dass Emily Morgen um 14:30 Uhr zu Tina in die Praxis kommt. „Vielleicht kannst du ja Emma mitbringen, ich habe sie eine Weile nicht mehr gesehen." Emily stimmte dem zu und die Zwei verabschiedeten sich.

Emily
Hey Emma, hast du Lust morgen mit mir zusammen zu Tina zu kommen? Sie hat nach dir gefragt und gehofft, du würdest mich vielleicht begleiten. x Em

Prompt kam auch eine Nachricht zurück
Emma
Natürlich. 😊 Wann? Ich hol dich vorher ab! Danach Kaffee trinken? X Emma

Emily
14:30 Uhr soll ich in der Praxis sein. Dann 13:45 hier?

Emma
Ok. Was heißt hier? Bei dir oder bei meinem Bruder?

Emily
Bei mir.

Emma
OK 😉

Jedes Mal, wenn sich Emma und Emily trafen kamen komische Andeutungen von Emma, als wären Tom und Emily ein Paar oder irgendwie sowas in der Art. Doch nachdem Emma sowas aussprach, fiel ihr wieder ein, dass Aaron gerade erst gestorben war.

Tom und Emily frühstückten und er fuhr sie auf dem Weg ins Theater nach Hause.
„Wir sehen uns, Tom" verabschiedete sich die Dunkelhaarige und stieg langsam aus dem Auto aus „Bis bald, Darling" er hob kurz die Hand und fuhr dann weiter.

Zuhause.
Sie war Zuhause. Allein. Heute war absolut nicht ihr Tag. Emily hatte es vermieden in ihrer Wohnung zu sein und war momentan lieber unterwegs als dort zu versauern und noch tiefer in ihr Loch zu fallen. Zuhause. Ein richtiges Zuhause war es eigentlich nicht mehr seit Aaron nicht mehr dort wohnte. Naja „Wohnte" klang so freiwillig. Er wurde aus ihrem Leben gerissen und ließ eine unheimliche Stille in der Wohnung zurück. Ihr Bett war zu groß und nachts zu kalt. Wenn Emily nach Hause kam, stand niemand mehr in der Küche und überraschte sie mit einem frischgekochten Essen. Manchmal verfluchte sie Aaron, weil er sie allein gelassen hatte. Allein mit sich, der Wohnung, den Rechnungen und dem Baby. Das Baby ist noch nicht einmal auf der Welt und trotzdem fühlt sie sich jetzt schon maßlos überfordert. Aaron hatte ein Händchen dafür mit Kindern umzugehen. Immer, wenn seine Neffen oder Nichten viel weinten nahm er sie und schaukelte sie leicht bis sie nach wenigen Minuten komplett ruhig und eingeschlafen waren. Seine Familie nannte ihn liebevoll den „Babyflüsterer", während die Kinder bei Emily eher schrieen oder meckerten. Sie hatte große Angst, dass sie ihr eigenes Kind nicht beruhigen konnte und eine schlechte Mutter sein würde.

Emily schreckte hoch als es plötzlich an der Tür klingelte. „Ach wer ist denn das jetzt?" murmelte sie genervt vor sich hin und ging zur Sprechanlage.
„Ja?" fragte sie und wartete auf eine Antwort des Unbekannten an der Tür.

„Pizzaservice. Ich habe eine Bestellung für Emily" sagte eine gespielt tiefere bekannte Stimme. Wie kann das sein? Es ist mitten in der Woche und noch nicht einmal Mittag. Emily öffnete die Tür und schon lief ein quirlige junge Rothaarige Frau mit einem breiten Grinsen die Treppe zu Emily hoch.

„Nein. Was machst du denn hier?" quietschte die Schwangere drauf los. Vor ihr stand Lizzie. Ihre Schwester, mit der sie absolut null Komma null Prozent gerechnet hatte. „Wieso bist du hier? Ich dachte du wärst ganz busy unterwegs in New York?" „Willst du mich nicht erstmal rein lassen?" entgegnete ihr die junge Frau.

Sie stellte einen kleinen blauen Koffer in den Flur, zog sich Schuhe und Jacke aus und ging direkt zur Couch. Emily holte ein Glas sowie eine Flasche Wasser und setzte sich zu ihrer kleinen Schwester. „Na los! Erzähl schon" wollte die Dunkelhaarige ungeduldig wissen „Darf ich nicht erst einmal ankommen, Schwesterherz?" fragte Lizzie sarkastisch und rollte mit den Augen, doch setzte direkt zu einer Antwort an. „Tom, hat mir gestern Abend geschrieben, dass er sich Sorgen um dich macht. Du weißt schon, wegen der ganzen Artikel und da ich gestern sowieso das letzte Abschlussmeeting hatte, habe ich mich direkt in den Flieger gesetzt und bin zu meiner liebsten Schwester gekommen."
Erklärte sie nun.
Ach Thomas.. Du bist wunderbar. Danke! Dich schickt der Himmel. Dachte sich Emily

„Hat er dir wirklich geschrieben?" antwortete Emily entsetzt, denn sie konnte es einfach nicht glauben. Naja weniger entsetzt, mehr überrascht entsetzt. Sie war ihm wirklich dankbar dafür, dass er ihrer Schwester geschrieben hatte, denn sie brauchte jemanden, der für sie da war. Der Unfall war jetzt mehrere Monate her, aber je mehr Therapiestunden sie hatte, umso mehr träumte sie von den Geschehnissen. Sie hatte große Angst allein zu zerbrechen. Lizzie schickte der Himmel.

„Ach übrigens, du solltest deine Sachen packen, denn wir fahren Morgen nach deinem Termin mit Tina übers Wochenende weg." Emily war noch immer perplex davon, dass ihre kleine Schwester vor ihr stand und jetzt sollten die Zwei morgen noch in einen Kurzurlaub fahren? „Lizzie, ich – ähm weiß nicht, was ich – äh davon halten soll? Ähm ich freue mich, oh Gott .. ich bin einfach geschockt, erfreut und überwältigt zugleich. Wohin wollen wir denn fahren?"

„Wir fliegen nach Frankreich. Tom hat dort ein kleines Häuschen, dass er uns zur Verfügung stellt"
Emilys Kiefer klappte schlagartig nach unten und Tränen sammelten sich in ihren Augen. „Wie- wa- also wir fliegen nach Frankreich?" stotterte sie vor sich hin. „Warte kurz- ich ähm – ich muss mich erstmal sammeln. Ich- weiß nicht- ähm was ich sagen soll." Emily nahm ihr Handy und schrieb Tom eine Nachricht.

Emily
THOMAS WILLIAM HIDDLESTON! WIR MÜSSEN REDEN!

Fast unmittelbar vibrierte ihr Handy und schon hatte sie eine Antwort.
Tom
Überraschung, Darling🥰

Emily
Tom, Danke! Das wäre doch nicht nötig gewesen. Wirklich, danke! ❤️

Tom
Emily, du hast es verdient. Du musst hier einfach mal raus, dir fällt sonst die Decke auf den Kopf. Du sitzt nur in deiner Wohnung oder versuchst dich abzulenken. Deine Seele und dein Baby brauchen etwas Seelenfrieden. Den bekommst du in Frankreich. Das Haus wird dir gefallen! 😊 Ach und sag Lizzie, dass ich die Tickets umgebucht habe, hehe. 😏✈️

Emily legte ihr Handy auf den Tisch ohne zu Antworten und setzte etwas Wasser auf. Sie brauchte erstmal einen Tee um das alles verarbeiten zu können. Der Tag morgen wird sehr stressig, dachte sie sich, morgens 9:00 Uhr Termin bei Dr. Langston, dann 14:30 Uhr der Termin mit Emma bei Tina und dann noch ein Flug nach Frankreich. Lizzie verabschiedete sich unter die Dusche und wollte sich nach dem Flug und dem ganzen Stress erst einmal frisch machen. Emily setzte sich gleich eine ganze Kanne mit einem schönen Pfefferminztee auf und kramte Eier, Mehl, Zucker und Butter aus ihren Schränken heraus, denn sie musste jetzt backen. Egal, was es war. Sie hatte noch Mandeln, Kakao und einige andere Zutaten. Kurzum entschied sich Emily für einen einfachen Marmor- Gugelhupf, den sie mit dunkler Schokolade glasieren wollte. Gerade als sie den Teig fertig hatte und diesen in den Ofen schieben wollte, klingelte es auf einmal. Oh man, wer kommt denn jetzt noch? Fragte sie sich genervt, denn ein Überraschungsbesuch reichte ihr vollkommen für den Tag. Es klingelte erneut und eilig schlurfte die Schwangere zu ihrer Wohnungstür um den Türöffner zu drücken.

a wonderful life? (Tom Hiddleston FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt