13.

35 5 0
                                    

Ein Fortschritt? Das kann niemals ein Fortschritt sein. Dachte sich Emily. Der Kurzurlaub würde perfekt werden. Er lenkt sie ab, sie kann neue Kraft tanken und hoffentlich einen weiteren Schritt in Richtung Heilung gehen.

„Hmm" murmelte die junge Schwangere vor sich hin, „Emily, Sie brauchen unbedingt ein wenig Entspannung oder Entlastung. Es wird ihrer Seele guttun und hilft Ihnen bei der Verarbeitung Ihres Traumas." Erklärte die blonde Ärztin.

„Ich weiß. Ich fliege heute Nachmittag mit meiner Schwester nach Frankreich. Vielleicht kann ich dort abschalten. Hier in London hält mich aktuell nicht viel.." erwiderte sie seufzend, Damit war ihre Sitzung für heute wieder beendet und sie konnte nachhause. Sie schlenderte langsam die Straße entlang, da der Weg zu ihrer Wohnung nicht weit war. Sie sah glückliche, hektische Menschen die Straße entlang gingen und durch die Gegend wuselten.

London ist hektisch. Es kommt nie zur Ruhe. Hektische Menschen, die von A nach B hetzen und versuchen so viel, wie möglich, und so schnell, wie möglich, Dinge zu erledigen. Jeder ist beschäftigt. Die Stadt, wo Banker und Finanzdienstleister aus aller Welt oft vergessen, welche Jahreszeit gerade ist. Eine Stadt, die Pausen und Ruhe ablehnt und in der neben den Einwohnern Tausende Touristen anzieht. Diese Stadt, war Emilys Stadt. Aaron und Sie hatten sich bewusst für diese Dynamik entschieden und konnten mit Stolz sagen, dass sie nun eingefleischte Londoner waren. Doch nun wollte sie dieser Hektik und Dynamik entfliehen, sie wurde in dieTiefe gezogen und war froh Freunde, wie Tom zu haben, die sie aus ihrem Loch ziehen konnte. Sie fühlte sich manchmal als würde sie hier mitten in der Stadt ertrinken.

Tom. Er ist mein Anker. Er ist immer da, wenn ich ihn brauche. Vor wenigen Wochen war er noch ein komplett Fremder für mich und nun? Nun ist er mein bester Freund, ein Vertrauter, geworden. Er hilft mir so viel und nun stellt er Lizzie und mir sein Haus in Frankreich zur Verfügung. Er ist wundervoll. Ohne ihn wäre ich untergegangen in den letzten Wochen. Wie kann ein Mensch so schnell einen so großen Effekt auf jemanden haben? Wie kann das sein? Ich liebe es, wenn er mit mir zusammen auf der Couch liegt und seine Hände vorsichtig auf meinen Bauch legt, um die kleine Erbse zu spüren. Es fühlt sich gut an so umsorgt zu werden, auch wenn ich mir fast immer vorstelle, wie es wäre, wenn Aaron hier wäre und dieselben Dinge tun würde, wie Tom. Tom ist mein Ritter in glänzender Rüstung. Mein Halt. Mein Held. Und außerdem einer der coolsten Schurken, die es je im Fernsehen gab. Damn. Dieser Mann in diesem verdammt genialen Loki Kostüm. Oh Gott. Reiß dich zusammen, Emily. Dachte sie, während sie auf dem Weg zu ihrer Wohnung war.

Die Zeit verging schneller als gedacht und schon stand sie vor ihrer Haustür. Mittlerweile war es 10:45 Uhr und bald kommt auch schon Emma um mit ihr zu Tina zu fahren. Sie wählte Emmas Nummer und wollte sie fragen, ob sie vielleicht schon früher kommen wolle, da Lizzie auch in der Stadt ist und die Zwei sich wirklich super verstanden haben bei dem BBQ von Toms Familie. Natürlich sagte sie zu und keine 40 Minuten später stand sie bei Emily vor der Haustür.

Die drei Frauen saßen zusammen, tranken Tee und redeten über dies und das. Die Zeit verging sehr schnell, bis Emma und Emily los mussten zum Termin mit Tina. Tina freute sich endlich wieder auf Emma zu treffen und so verbrachten sie die erste Zeit des Termins mit einfachem Quatschen.

„Emily, wie fühlst du dich? Was macht das Würmchen?" fragte Tina und legte einen besorgten Blick auf. Die Hebamme wusste nämlich durch den Blick in ihren Mutterpass, dass der Arzt sich etwas sorgt wegen den vorzeitigen Wehen zwischendurch, die sich aber zum Glück nicht auf den Muttermund oder Gebärmutterhals auswirken. Alles was Emily zum Wohle ihres Babys braucht, ist Ruhe und Entspannung. Tom wusste davon und hatte deshalb den Trip nach Frankreich geplant.

Emily wusste bisher noch nicht auf was sie sich einstellen sollte. Tom hatte ein wunderschönes kleines Häuschen in Frankreich in Südfrankreich. Er hatte es vor Jahren gekauft um ein kleines Stückchen Ruhe und Frieden zu besitzen. Es war ein wundervoller Ort an dem er sich komplett entspannen und abschalten konnte um neue Energie zu tanken. Die Großstadt und sein Job bringen so viel Hektik und Oberflächlichkeit in sein Leben, dass er unbedingt einen Platz brauchte zur Entschleunigung. Das Haus und die Natur waren genau das. Tom half es immer sehr und er hoffte sehr, dass es auch ein wenig Seelenfrieden für Emily sein würde. Das Haus ist sehr klassisch gestaltet. Es sah recht alt aus, doch hatte seinen Charme. An der Fassade rankte Efeu entlang, die Fenster waren mit hellgrünen klassischen Fensterläden versehen, alles passte farblich zusammen und man konnte den südeuropäischen Flair förmlich spüren. Den Innenbereich hatte Tom vollkommen umbauen lassen, denn er hatte das Haus quasi vor dem Zerfall gerettet. Er ließ alles modern erneuern und ließ klassische Elemente mit einfließen. Es war ein Herzensprojekt. Vor 4 Jahren fingen die Umbauarbeiten im Außenbereich an, es wurden kleine Beete für Kräuter, Gemüse und Obst angelegt und allgemein alles Instand gebracht. Der Rasen wurde gemäht, alte Bäume gepflegt und ein Pool wurde im hinteren Bereich mit einer Outdoorküche angelegt.

„Tina, es ist ein auf und ab der Gefühle" fing Emily an zu erzählen und die Hebamme lächelte „Hormone, mhh?" die junge Schwangere nickte. „Die kleine Maus strampelt viel und hin und wieder hatte ich einige Wehen. Dr. Schwartz meinte es würde durch den Stress und meine Panikattacken kommen." Tina nickt und schrieb sich das alles auf.

„Komm leg dich einmal hin. Wir legen jetzt ein paar Nadeln, um dich ein wenig zu entspannen und danach klebe ich ein paar Tapes zur Entlastung, ok?" gesagt, getan. Emily lag auf der roten weichen Couch und entspannte sich ein wenig, während sie mit Emma und Tina über Gott und die Welt redete. 

Tom hatte eine Probe heute. Nachdem Charlie ihm gestern eine Nachricht bezüglich der Essenseinladung geschrieben hatte, gab es kaum ein anderes Thema. „Emily kann leider nicht mitkommen, sie fliegt mit ihrer Schwester nach Frankreich." Erklärte Thomas dem Daredevil Schauspieler. „Alles klar. Vielleicht kannst du ja Zawe mitnehmen oder kommst al-l" er wurde bereits unterbrochen, da sich Zawe sofort einklinkte und selbstsicher entschied, dass sie – und nur sie- als Toms Begleitung mitkommen würde. Die junge Frau hakte sich bei Tom ein und lauschte dem Gespräch der beiden Männer. Sie erzählten von ihrem Plan für den heutigen Abend, da der Daredevil- Darsteller große Neuigkeiten habe, die er gerne mit Tom und Emily hätte feiern wollen. Die Zwei sind relativ enge Freunde geworden nach dem sie sich zufällig auf einer Gala getroffen hatten. Seit diesem Abend gibt es sie nur als das Britische Gespann, bestehend aus Tom, Benedict und Charlie. Nur die zwei Männer wissen von der kompletten Geschichte von Emily. Er vertraute sich ihnen an und konnte offen sprechen, doch nun hat sich Zawe eingeklinkt, besser gesagt aufgedrängt.

Währenddessen saßen die drei Mädels noch eine Weile zusammen und tranken Tee, Tina fragte viel über Emmas kleine Wirbelwinde und über Emily's bevorstehenden Kurzurlaub.
„Du wirst es lieben! Tom und ich waren schon öfter zusammen dort. Es ist idyllisch und einfach wunderschön." erzählte Emma „du kannst dich geehrt fühlen, er nimmt nicht jeden dorthin mit. Du bist die erste Außenstehende, die er dorthin einlädt. Nicht einmal Tayl-.." Thomas Schwester stoppte, als ihr bewusst wurde, was sie eigentlich erzählen wollte. Natürlich wusste Emma, dass da nichts zwischen den Beiden läuft, doch irgendwie fühlte es sich falsch an darüber zu reden. Emma kannte ihren Bruder und wusste ganz genau, dass Emily all das verkörperte, was er im Leben erreichen wollte. Er wollte Vater werden. Ein kleines Baby in den Armen halten und für es sorgen. Eine Frau in seinem Leben, die ihn nicht verlässt und bei ihm bleibt. Mit der er ein Leben teilen und sich ein gemeinsames aufbauen kann. Emma wusste, dass sich einer der Beiden früher oder später in den anderen verlieben würde. Und es würde ganz bestimmt ihr Bruder sein, denn sie sah den Blick, wie er sie ansah und konnte es sehen. Mit jedem Tag den Thomas und Emily zusammen verbrachten, umso vertrauter wurden sie miteinander.

Nach 1,5 Stunden verabschiedeten sie sich voneinander und fuhren wieder zu Emily's Wohnung. Lizzie wartete dort und hatte bereits alle wichtigen Sachen gepackt. Also ging es nun los. Nach Frankreich.

Thomas verabschiedete sich von seinen Kollegen und fuhr zu Emily um sich zu verabschieden, doch für ihn stand eines fest. Er würde den ersten Flug am nächsten Morgen nehmen um bei ihr zu sein. Er konnte nicht von ihr getrennt sein und vor allem nach dem bevorstehenden Abend mit Zawe. Zawe wurde zu einem Anhängsel, bei jedem Treffen klinkte sie sich mit ein, egal, wie unpassend oder ungünstig es war. Oft kam sie zu einfachen Männerabenden mit bei denen sie nicht einmal die Hälfte der Themen interessierten, ihr war es egal, solange sie bei Tom sein konnte. Natürlich wusste er es, doch er konnte ihr nicht vor den Kopf stoßen, denn davon hing das gesamte Arbeitsklima ab.
Tom half den Mädels beim heruntertragen der Koffer und lud sie in seinen Jaguar ein.
Sie waren perfekt in der Zeit. Der Flug ging um 18:25Uhr.

Tom verabschiedete sich und es fühlte sich komisch an. Es schmerzte ihn ein wenig mehr als es sollte. Sie war so besonders. Deshalb schnürte sich der Gedanken immer fester zu, dass er ihr nachfliegen würde.

„Wir sehen uns." flüsterte sie in sein Ohr und küsste ihn auf die Wange, bis sie fröhlich, doch mit einem wehmütigen Herz, zu ihrer Schwester hüpfte.

Thomas blieb zurück und ein kleines Stück seines Herzens ging dorthin. Nach Frankreich. Zu seinem Zufluchtsort. Seinem Seelenbalsam.

a wonderful life? (Tom Hiddleston FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt