Kapitel 1

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May's pov.

"Gib mir jetzt die Fernbedienung!", entgegnete mir June vollkommen sauer. "Nö!", ich hielt sie mir über den Kopf und June versuchte sie mir, durch springen, zu entreißen. "Du weißt genau, dass wenn ich frei hab, über das Fernsehprogramm bestimmen darf!" "Pff.", sie dreht sich um und wirft sich beleidigt auf die Couch. Ach Shit, jetzt tut sie mir leid, sie weiß genau wie sie mich rum kriegt. Aber Bock nachzugeben hab ich auch nicht, da ich genau weiß, was sie sehen will, "Dirty Dancing" und das ist pure Folter. Okay, denk nach May, was kann ich tun, um sie glücklich zu machen. Es ist erst Samstag kurz vor 8 Uhr abends, also noch relativ früh. "Machen wir doch einfach was anderes!" "Und was?", funkelte mich June böse an. "Lass uns feiern gehen.", warf ich in den Raum, weil ich wusste, dass das ihr gefällt. Ich lasse sie nämlich nicht so oft ausgehen, vor allem nicht allein. Ich bin immer mit dabei, denn ich bin ihre große Schwester und muss auf sie aufpassen, immerhin hab ich es meinen Eltern versprochen und dieses Versprechen halte ich. "Ich bin erst 17!" "Na und?", und zog meine Augenbraun nach oben. "Wie soll in den in den Club kommen?" Ich baute mich vor ihr auf und entgegnete: "Ähh hallo, vor dir steht die berühmteste Barkeeperin der Welt, ich Regel das, keine Sorge und jetzt zieh dir was scharfes an." Sie sah mich ungläubig an und ich machte eine Handbewegung die ihr sowas wie beweg-dich-ich-sag's-nicht-zweimal symbolisieren sollte. Nach 5 min. kam sie mit einem weinrotem Kleid wieder. "Und?", fragte sie. "Joa, könnte schärfer sein, aber steht dir.", wende ich ein. June sieht mich bitchig an und sagt: "Muss ja nicht jeder wie eine Nutte rum laufen, wie du!". "Hahaha, wie lustig.", werfe ich sarkastisch lachend ein. "Pflanz dich hin, ich schmink dich!", befahl ich ihr. "Aber nicht viel!", rief June panisch, während ich meinen Schminkkoffer holte. "Jajaja", da halte ich mich natürlich dran. 5 weitere Minuten war ich fertig, ich hielt mich an June's Bitte, mit der Ausnahme des Einsatzes eines roten Lippenstiftes. "Tada", präsentierte ich mein Ergebnis. Ich rannte in mein Zimmer: "Ich mach mich schnell fertig, dann können wir los!"

June's pov. 

May hüpfte voller Freude in ihr Zimmer. Feiern und Stimmung machen war schon immer ihr Ding, meins war es nicht. Ich mag eher lesen und fernsehen, in meiner Freizeit. May ist einfach anders, sie ist aufgeweckt und bei allen immer beliebt, ich zwar auch, aber May ist einfach eine Naturgewalt, wenn sie ein Raum betritt, dann ist sie der Mittelpunkt. Jedoch ist sie nie hochnäsig, nein, sie will das jeder Spaß hat und sich amüsiert. Sie ist einfach eine Entertainerin und das muss sie auch können, ansonsten wäre sie nicht so eine gute Barkeeperin. Sie soll verdammt gut in ihren Job sein, zumindest sagt mir das jeder. Sie arbeitet im "Moonlight", der coolsten Bar in der Stadt, ich durfte zwar nie mit, aber überall reden sie über die Bar, in der Schule, an der Bushaltestelle, im Supermarkt, einfach überall. Das "Moonlight" ist nicht nur eine Bar, sie ist eine Geschichte, die für sich selbst spricht. Sie wird von einer Frau geführt, Marie. Sie hat nur Mädels eingestellt, die jeden Abend eine Nummer abziehen. Keine Ahnung welche, May erzählt mir ja nix, sie sagt nur, das es zu gefährlich sei, lächerlich, ich kann auf mich selbst aufpassen. Ich bin 17. Naja egal, wenigstens lässt sich mich feiern gehen, zwar nur in Clubs die sie mir genehmigt, aber egal. Ich sah mich im Spiegel an, natürlich hat sie sich nicht dran gehalten, nicht zu viel Make up zu benutzen, typisch. Ich tupfe mir den Mund ab, damit es nicht mehr ganz zu krass aussieht. "Schon besser!", murmelte ich. Im nächsten Moment kam schon May und naja, ihr Outfit war wie immer speziell. Sie trug eine schwarze Lederhose mit Schlag und ein schwarzes Oberteil aus Leder, was eher aussah wie ein BH mit Bändern, die ihr über die Hüften fiel. Ein leichter Cowboylook, naja ein verruchter Cowboylook. "Und können wir?", fragte sie mich. "Klar, auf geht's." , freute ich mich. 

Ich kam natürlich in den Club. Meine Schwester kannte den Türsteher, der sich freute sie zu sehen und versprach mal wieder im "Moonlight" vorbei zu schauen. Nachdem wir die Eingangstür passierten, drehten sich alle Leute nach uns um, naja zu May. Aber mich störte es nicht, ich mag es nicht Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. "Willst du was trinken?" "Klar!", antworte ich meiner großen Schwester. Wir schlängelten uns einen Weg zur Bar. May bestellte uns sofort 2 Drinks. Sie erhob ihr Glas und sprach: "Auf dich und das bestehen deines Abiturs, schaffe das was ich nie schaffte!". ich erhob ebenfalls und sagte: "Auf uns und eine hoffentlich sorgenfreie Zukunft!". 

Wenn sie sich da nicht den Mund zu voll genommen hatte. 

The wicked freedomWo Geschichten leben. Entdecke jetzt