Kapitel 2

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Jackson pov. 

"Ich will nicht!", grummel ich und werfe mich auf die Couch meines Hotelzimmers. "Wieso?! Du hast Geburtstag. Lass uns doch feiern gehen! Ich mein hier kennt uns doch eh Keiner, hier können wir es mal so richtig krachen lassen." "Hunter, wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich NICHT WILL!", schreie ich ihm meine letzten Worte entgegen. "Tja, dann sag doch einfach ja, dann muss ich dich auch nicht mehr nerven.", Hunter grinst sich den Arsch ab. Ich fahre mir frustriert durch mein Haar, der gibt nicht auf. das weiß ich. Er ist mein Beta und hat eine gute Seele. Wenn er sich allerdings etwas in den Kopf setzt, kann man ihn nur schwer davon abbringen. Ich seufze: "Schön". Hunter grinst nun noch mehr und ich würde ihm am liebsten eine scheuern. "Ich hab von einer richtig coolen Bar für Werwölfe gehört. Ich ruf uns schonmal ein Taxi." Schnaubend sage ich: "Mach was du willst!" Ich merke wie Hunter mich schief von der Seite anguckt. Er lässt sein Handy sinken und bombardiert mich mit Fragen: "Ist alles okay? Was ist den mit dir? Ist es weil das Red-Pack-Rudel dein Friedensangebot noch nicht angenommen hat? Mach dir keinen Kopf wir sind stärker als sie, sie knicken schon noch ein. Komm schon du hast doch Geburtstag.". "Ja eben, 23 Jahre alt und ich führe das Rudel immer noch allein.", frustriert ließ ich meinen Kopf hängen. Hunter seufzt: "Hey, du findest deine Mate schon noch, ich hab sie ja auch noch nicht.". "Ich weiß nicht wie du das aushältst. Ich meine du bist 2 Jahre älter als ich und suchst deine Mate schon seit 7 Jahren." Hunter wirkt nachdenklich und traurig. "Manchmal, da hab ich das Gefühl du suchst deine Mate gar nicht mehr." Meine Beta blickt mir wieder in die Augen und ich weiß sofort das ich voll ins Schwarze getroffen hab. Ich sehe ihn entsetzt an: "Ist das dein Ernst?!" Du willst gar keine Mate?". "Doch schon, aber vielleicht hab ich ja gar keine.", seufzt er und lässt sich neben mir auf der Couch fallen. "Jeder hat eine Mate, Hunter." "Ja, aber vielleicht ... vielleicht ... ist sie ja ... nicht mehr am leben." Ich sehe ihm an, dass er mit diesen Thema abgeschlossen hat. Ich klopfe meinen Beta brüderlich auf die Schulter und sage: "Sie ist nicht tot! Deine Mate ist am Leben und meine auch. Wir werden sie finden.". Er nickt aber ganz glauben, schien er es nicht. Ich kenne Hunter einfach zu gut. Wir sind zusammen aufgewachsen und er passte immer auf mich auf, wie ein großer Bruder. Egal was ich tat, er stand zu mir, ob ich scheiße baute oder er mich bei dem Amt des Alphas unterstützte. Und jetzt, jetzt muss ich auf ihm aufpassen, den ich weiß, das ihm die Matesache ziemlich zu schaffen macht. Sie kann Werwölfe in den Wahnsinn treiben und den Stärksten von uns brechen. Plötzlich ändert sich Hunters Gesichtsausdruck: "So und jetzt machen wir Party.". Ohje, das kann ja was werden. 

May pov.

Der Bass dröhnt und ich schwinge meine Hüften zur Musik. June ist direkt neben mir und strahlt übers ganze Gesicht. Ich kann in diesem Moment an nichts anders denken, wie an meine Freiheit, unsere Freiheit. Ja, wir sind frei und das haben wir uns hart erkämpft. Ich werfe meine Arme in die Luft und naja, wie soll ich es beschreiben, es fühlt sich an, als wäre ich schwerelos. Ein geiles Gefühl. Ein bisschen was getrunken hab ich zwar schon, aber für eine Barkeeperin ist das nichts. Es wird gerade "Midnight City" von M83 gespielt und ich fühle nicht mehr, dass ich hier im Club stehe. Es fühlt sich an, als wäre ich ganz weit weg, in meiner eigenen Welt. Ich mache meine Augen wieder auf und drehe mich zu June. Sie  sieht mich mit einem wissenden Blick an. Sie weiß, dass ich tanzen liebe und alles um mich rum vergesse, wenn Musik läuft. Eigentlich bin ich abgehärtet, aber in diesem Moment traten mir Tränen in die Augen. Ich hab's geschafft, für meine Schwester und mich. Endlich sind wir glücklich. Es war ein langer und schwerer Weg. Er hat Opfer gefordert und viel Trauer mit sich gebracht . Aber jetzt sind wir angekommen. Aber bekanntlich hält Glück nicht ewig an....

Mein Handy vibriert. Ich fische es aus meiner Tasche und wer stört, natürlich Marie. "Shit" "Was ist?", fragt June. Ich stecke mein Handy wieder weg. "Marie, sie schreibt, dass Zoe krank ist und ich einspringen muss. Es tut mir Leid June, aber ich muss dahin", schreie ich über die Musik. "Ist schon okay, na dann los." Sie will weg gehen, aber ich ziehe sie an ihrer Hand zurück und sage: "Nein!". Sie weiß genau, was ich damit meine. "Ach komm schon, nimm mich mit. Ich will die Bar auch mal sehen.", bettelt sie mich an. "Das ist gefährlich." "Das ist jeder Club und jede Bar." Ich kann ihr es nicht sagen. Ich will sie beschützen, aber Zeit um sie nach Hause zu bringen hab ich auch nicht. Es ist dreiviertel 11 und um 23.00 Uhr ist im "Moonlight" die Hölle los. "Ach Shit", ich sehe zu meiner Schwester, "Du kommst mit, aber bleibst immer an meiner Seite und machst was ich dir sage, verstanden?!". Sie hüpft auf und ab und ich sehe sie streng an. "Ai, Ai Käpt'n.", entgegnet sie todernst und ich kann mir mein Lachen nicht verkneifen. "Komm schon, du Spinner." Wir lassen den Club hinter uns und rennen durch die Nacht. Ein Taxi können wir uns nicht leisten. Kurz nach 11 sind wir dann auch angekommen. Wir stehen direkt vorm Haupteingang. Mit roter Leuchtschrift steht "Moonlight" geschrieben. Ich drehe mich zu June, die diese begeistert anstarrt. Ich nehme sie an die Hand und führe sie zum Hintereingang. "Na, ob das gut geht.", murmle ich noch. 

The wicked freedomWo Geschichten leben. Entdecke jetzt