Kapitel 6

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Jackson pov.

Endlich. Endlich hab ich meine Mate gefunden und sie ist wundervoll. Hübsch, nett, liebevoll und teilweise auch schüchtern. Als ich sie entdeckte in ihrem weinrotem Kleid, war ich hin und weg. Dieses Gefühl als ich sie das erste Mal in meinen Arm hielt, war unbeschreiblich. Als würde ich nach einer langen Reise endlich nach Hause finden. Der Wahnsinn. Naja, bis ihre verrückte Schwester auftauchte und mir Schmerzen zufügte die außerordentlich unangenehm waren.

Nachdem mein Beta seine wildgewordene Mate wegbrachte und ich mich endlich mit meiner Mate unterhalten konnte, wurde ich wieder in diesem Bann gezogen. Manche würden es auch als rosarote Brille beschreiben. Als sie mir dann endlich ihren Namen veriet, setzte ich in meinem kranken Hirn schon unsere bei Namen zusammen, June und Jackson Walker. Ich spüre jetzt schon wie stark die Verbindung zwischen uns ist. Es ist einfach wunderbar. Bis auf vielleicht eine Tatsache, nämlich das June nicht weiß was ich bin und ich auch nicht denke, dass sie weiß, dass es Werwölfe gibt. Schon seltsam, da wir ja in einer Werwolfbar sind. Nachdem die kleine verrückte Schwester wieder auftaucht bin ich mir dann auch ziemlich sicher, dass June nichts weiß, allerdings denke ich, dass es ihre Schwester weiß. Aber warum sagt sie ihr nichts? Da muss noch mehr dahinter stecken, aber ich denke nicht, dass ich das heute abend herausfinden werde. Ich spüre die Unruhe und die aufkommende Verzweiflung Mays, welche Junes Schwester ist, zumindest sagte June mir das so, deshalb gebe ich nach, da ich mich auch gut mit Junes Familie verstehen möchte. Naja zumindestens irgendwann mal.

Jetzt gerade sitzen wir im Taxi auf dem Weg zu Junes und Mays zu Hause. Es herrscht Stille. June lehnt sich an mich und schielt immer wieder lächelnd zu mir rauf. Während bei Hunter und May eine eher bedrückende Stille herrscht. May weint. Ich kann ihre salzigen Tränen durch meine Werwolfsnase riechen. June bekommt von alledem nichts mit. Über Mindlink frage ich meinen Beta: "Was ist passiert? Warum weint sie?" "Sie hat durch die Aktion von vorhin mit dir ihren Job verloren.", antwortet er bedrückt. "Das ist scheiße.", entgegne ich ihm schuldbewusst. "Hmm." "Hmm, was? Hunter sag mir die Wahrheit was war noch?", frage ich ihn und kann gerade so verhindern meine Alphastimme zu benutzen. "Nichts weiter." Ich sehe zu ihm und lasse meine Augen für einen kurzen Moment rot aufleuchten. Shit, konnte mich doch nicht zurückhalten, naja egal, Hunter ist mir sowieso nicht böse. Er seufzt und knickt endlich ein: "Ich hab sie angeschrien." Verwirrt frage ich: "Warum?" "Warum? Musst du das wirklich fragen." Ich runzle meine Stirn, was meint er? Genervt sagt er dann: "Sie ist so gar nicht wie ich sie mir vorgestellt hab. Sie ist wild, aufbrausend und einfach nervenaufreibend." "Ja sie passt zu dir.", schmunzel ich. Er schnaupt: "Überhaupt nicht und ich will sie auch nicht. Ich werde sie nicht akzeptieren." Ich sehe ihn geschockt an: "Hunter, sie ist deine Seelenverwandte, die Mondgöttin hat sie für dich auserwählt." "Da muss sie einen Fehler gemacht haben.", sagt er verzweifelt. "Also willst du mir sagen das es nicht schmerzt, sie so aufgelöst und weinend zu sehen." "Ich empfinde nichts für sie." Ich merke wie er versuchte hart zu bleiben, aber ich spüre wie besorgt er um sie ist und die Verwirrung die ihn plagt, dass sie nicht so ist wie er sich sie vorgestellt hat. Aber so ist das nun mal. Wir wissen nicht wen wir als Mate bekommen und können nichts beeinflussen. Ich sehe Hunter mit meinen besten dein-Ernst-Blick an. Er verdreht nur seine Augen und wendet sich wieder dem Fenster zu. Kann sich aber hin und wieder einen besorgten und schuldbewussten Blick Richtung May nicht verkneifen. Nach einer Weile hält der Wagen. May springt förmlich aus ihm raus, während June eher traurig wirkt. Ich sage dem Taxifahrer, dass er warten soll und steige mit Hunter und June aus. June sieht mich mit Riesenknopfaugen an und fragt: "Wollt ihr noch mit hochkommen?" "Nein!" Ertönten die panischen Stimmen von May und Hunter. Ich sehe sie belustigt an und wie die Beiden zusammen passen. Ich wende mich wieder meiner Mate zu: "Ein andermal mein Engel. Ich rufe dich an.", gebe ich ihr mein Versprechen, bücke mich zu ihr herunter und gebe ihr einen Kuss auf ihre Wange. Sie wird sofort rot. Wie niedlich das ist. "Auf Wiedersehen May.", von ihr bekomme ich nur einen bösen Blick und ein grummeln. Hunter sieht seine Mate nochmal an, öffnet den Mund, sagt aber nichts. So ein Idiot. Hunter und ich steigen wieder ins Taxi und lassen unsere Mates zurück. Am liebsten wäre ich bei ihr geblieben aber es ist besser so, das weiß ich und versuche meinen inneren Wolf wieder zu beruhigen. "Hunter, warum hast du sie angeschrien?" "Es ist mir halt alles zu viel geworden. Erst das sie nicht so aussieht wie ich sie mir vorgestellt hab und dann das sie mich nicht will.", seufzt er und legt seinen Kopf in den Nacken. "Hat sie das gesagt?", entgegne ich schockiert. Er fährt sich mit der Hand durchs Haar, sodass sie in alle Richtungen abstehen und sagt: "Nicht direkt, aber sie sagte, dass sich wünscht niemals die Schicht getauscht zu haben und niemals ihre Schwester in die Bar gebracht zu haben." "Irgendwas verheimlicht May." "Was, meinst du Jackson?" "Naja, May weiß offensichtlich, dass es Werwölfe gibt und June weiß es offenbar nicht." Hunter scheint nachzudenken: "Ja, aber sie hat ja auch in einer Werwolfsbar gearbeitet." "Das konnte ein Grund sein, jedoch hat sie extrem panisch und ängstlich reagiert, als sie herausfand das ich der Mate ihrer Schwester bin. Irgendwas muss vorgefallen sein.", berichte ich Hunter meine Vermutungen. "Denkst du, dass sie mich jemals akzeptiert?", fragt mich Hunter deprimiert. "Wenn du es schaffst, dass sie sich dir öffnet, dann ja.", sage ich Hunter und klopfe ihm auf die Schulter. "Ich hab mir deinen Geburtstag nicht so vorgestellt.", seufzt Hunter. Lachend entgegne ich ihm: "Ja ich auch nicht."

The wicked freedomWo Geschichten leben. Entdecke jetzt