Kapitel 7

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May's pov.

Ich werde von einem lauten Kichern wach. Das Kichern meiner Schwester. Und plötzlich höre ich auch noch Männerstimmen. Oh nein, das kann doch nich war sein. Nachdem ich gestern die 2 Volltrottel erfolgreich losgeworden bin, stehen die schon früh morgens wieder vor unserer Tür. Ich könnte im Strahl kotzen. Ich rappel mich aus meinem ungemütlichen Bett auf und strecke mich erstmal. Normalerweise schlafe ich nämlich auf der Couch, die ist viel gemütlicher als mein uraltes Bett, mit meinem kaputten Lattenrost. Ich seufze als ich bemerke das ich mich gestern Abend bzw. heute morgen weder umgezogen noch abgeschminkt habe. Also schlürfe zu meinem Kleiderschrank, der aussieht als wäre er explodiert, durch meinen gestrigen Ausraster ein cooles Outfit zum feiern zu finden. Wenn man mal genau darüber nachdenkt, war das total sinnlos. Eine Jogginghose und ein Pulli hätte mich genauso gut auf das Desaster gestern vorbereitet. OMG gestern. Ich bin die Mate eines Wolfes und meine Schwester auch. "Shit" Was mache ich bloß mit meiner Schwester, sie weiß doch gar nicht, dass es Werwölfe überhaupt gibt. "Hey, alles in Ordnung?", ertönt auf einmal ein leicht panische Stimme direkt neben mir. Und ich zucke heftig zusammen und drehe mich um. Da steht er, mitten in meinem Zimmer und ich hatte ihn gar nich gehört, weder wie er die Tür geöffnet hat oder auf mich zu gelaufen war. "Du hast mich zu Tode erschreckt!", sage ich vorwurfsvoll. "Tut mir leid, ich dachte dir ist was passiert." Ich sehe ihn fragend an. Plötzlich fängt er an zu stammeln, was schon irgendwie süß war, aber mich natürlich in keinster Weise berührt (bemerke den Sarkasmus): "Naja, ehmm du ... du hast ... geflucht und naja ... ich dachte..., ach ist ja jetzt auch egal." Ich musste leicht schmunzeln, denn ich hatte so leise geflucht, das er es nur hätte hören können, wenn er gelauscht hätte was ich in meinem Zimmer trieb. Ich bin ihm anscheinend doch nicht so egal, interessant. Mein schmunzeln verebbte, da mir wieder einfiel, wie er mich gestern einfach ohne jeglichen Grund angeschrien hatte. Er bemerkt meinen Stimmungswechsel und meint: "Ich geh mal wieder zu den Anderen. Du solltest auch kommen, Jackson möchte mit uns über das weitere Vorgehen sprechen!". Er ist schon auf dem halbenweg wieder in das Wohnzimmer, als er innehält und völlig verachtend meint: "Ach und wasch dir dieses Zeug aus dem Gesicht und zieh dir etwas an, wo nicht direkt jedem dein Vorbau ins Gesicht springt!", und schon ist er verschwunden. Mir steht immer noch der Mund offen. Das hat er mir nicht gerade gesagt. Oh Freund, das wirst du noch bitter bereuen. Ich mach dir dein Leben zur Hölle. Als erstes suche ich mir eine knallenge schwarze Lederhose und als Top, hmm sollte ich es tun? So herablassend wie er mich behandelt, auf jeden Fall. Ich zog mir einen schwarzen Pushup BH mit Glitzersteinen und eine durchsichtige Bluse darüber an. Dann gehe ich zu meinem Spiegel. Ohje, naja beim Make up hat er Recht. Durch das ganze heulen gestern, sehe ich ziemlich scheiße aus, egal. Ich schminke mich schnell nach und achte penibel darauf, extra viel Make up zu benutzen. Als ich mich im Spiegel betrachte, muss ich schon zu geben das es vielleicht ein bisschen to much ist. Also im Club oder auf Arbeit wäre ich so niemals gegangen. Aber was denke ich nur, ich hab ja durch diese Vollidioten gar keine Arbeit mehr. Werwölfe richten einfach immer nur Chaos an. Egal. So May, it's Showtime.

Hunter's pov.

Jackson wollte unbedingt so schnell wie möglich zu seiner June. Er hat mich extrem früh aus dem Bett geschmissen und mich gezwungen bei unseren Mates vorbeizuschauen. June macht uns die Tür auf und strahlt, sobald sie Jackson sieht. Warum kann das bei meiner Mate und mir nicht auch so sein. Sie ist sehr überrascht, dass ich ebenfalls gekommen bin und sagt an mich gerichtet: "May schläft noch. Sie war gestern ziemlich kaputt und ist auch gleich ins Bett gegangen. Soll ich sie wecken?". "Nein, danke.", entgegne ich ihr relativ forsch. Jackson sieht mich mit seinem besten Killerblick an. "Entschuldigung, bin kein Morgenmensch." "Schon okay.", grinst mich June an, "Ich bins gewöhnt von May, sie mag es auch nicht früh aufzustehen, durch die Arbeit. Sie kommt meistens erst so gegen 5.00 Uhr oder 6.00 Uhr nach Hause und steht mit mir dann um 7.00 Uhr wieder auf.". "Aber wann schläft sie den dann?", frage ich verwirrt. "Früher gar nicht, da ist sie tagsüber noch arbeiten gewesen. Jetzt schläft sie manchmal wenn ich in der Schule bin." Es zerreißt mir fast das Herz zu hören, wie anstrengend das Leben meiner Mate ist. Da kann man irgendwie verstehen, dass sie manchmal einfach nur Party machen will und die Sau raus lässt. Jackson sieht mich mitleidig an, was ich überhaupt nicht leiden kann, da ich viel lieber den Anschein wahre, dass May mir nichts bedeutet. Denn zugeben werde ich nie, dass ich schon jetzt etwas für sie empfinde. Was sie wohl macht. June meint ja das sie schläft, aber nach dem Auftritt gestern weiß man nie. Vielleicht will sie mich auch einfach nicht sehen, was ich nicht hoffe. Sie war schon komisch gestern, aber ich ja auch, wir waren einfach beide total durch den Wind. Ich konzentriere mich und kann dank meiner Wolfsohren so meine Mate "bespitzeln". Sie ist gerade aufgewacht und seufzt. Sie hat wahrscheinlich nicht damit gerechnet uns so bald wieder zu sehen. Was mir schon einen leichten Stich versetzt. Ich meine ich will das sie mich mag, andererseits will ich sie ja gar nicht. OMG ich bin komplett verwirrt. "Shit" Ich bin sofort in Alarmbereitschaft und stürme in ihr Zimmer und frage ob Alles in Ordnung ist. Sie zuckt heftig zusammen und fast sich an ihr Herz. Mist, ich hatte glatt vergessen das sie ja ein Mensch ist und unsere Bewegungen nicht so schnell wahrnimmt. Ich entschuldige mich dafür und fange an plötzlich rumzusrammeln, da mir es peinlich ist, zuzugeben das ich gelauscht habe. Aber wenn ich mir ihr Gesicht ansehe, war es das Wert, sich lächelt und was für ein Lächeln, wunderschön.
Plötzlich verändert sich ihr Gesichtsausdruck und ich weiß auch warum. Der Moment war vorbei, aber tat meinem inneren Wolf gut, der zufrieden in meinem Kopf schnurrt. Oh man, ich bin ihr viel zu nah gekommen, dass wollte ich doch eigentlich gar nicht. Ich will sie verachten, aber irgendwie kann ich das nicht. Um sie aber trotzdem auf Abstand zu halten sage ich bevor ich raus gehe: "Ach und wasch dir dieses Zeug aus dem Gesicht und zieh dir etwas an, wo nicht direkt jedem dein Vorbau ins Gesicht springt!". Das letzte was ich sehe ist ihr ungläubiger Blick, bevor ich wieder aus ihrem Zimmer stürme. Ich bin so blöd. Ich hab sie schon wieder zur Schnecke gemacht. Jetzt kann ich mir sicher sein, das sie mich nicht will. Naja, aber gefallen hat es mir auch nicht, dass sie so freizügig rumläuft und tonnenweise Schminke trägt, sodass man ihr Gesicht gar nicht mehr erkennt. Ich hätte es nur schöner verpacken müssen. Mein innerer Wolf hat aufgehört mit schnurren und rebelliert mittlerweile. Das kann ja noch was werden.

The wicked freedomWo Geschichten leben. Entdecke jetzt