Kapitel 3

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June pov.

Wow. Die Bar ist ja der Hammer. Alles ist eher rustikal gehalten, aber trotzdem noch der Zeit entsprechend modern. Hier ist es sehr cool. Aber irgendetwas ist komisch, nicht an der Bar direkt, sondern eher an den Menschen die sie besuchen. Sie sind alle so überdurchschnittlich gutaussehend und strahlen eine unheimliche Macht aus. Das ist irgendwie seltsam und angsteinflößend. May zieht mich quer durch die Bar hinter sich her. Sie bleibt direkt vor dem Tresen stehen, dreht sich um, springt rauf, schwingt ihre Beine rüber und lässt sich auf der anderen Seite elegant wieder runter. Diese Bewegungen sahen so ehrfürchtig aus, als hätte sie sie schon hundertmal gemacht, was sie wahrscheinlich auch hat. Sie begrüßt ihre Kolleginnen und wirkt als wäre sie voll in ihrem Element. Sie winkt mich zu sich, beugt sich über den Tresen zu mir rüber und zeigt auf die Frau neben sich; "Das ist Marie, ihr gehört der Laden und Marie, das ist June, meine kleine Schwester. Pass auf sie auf!", wendet sie sich nun an Marie. Die Blondine nickt meiner Schwester zu und May dreht sich wieder zu mir. Ich verdrehe meine Augen über die beschützerische Art meiner Schwester während sie mir nur zu zwinkert. May macht sie an die Arbeit und ich sehe mich unterdessen in der Bar um. Sie ist gut besucht, aber immer noch irgendwie komisch, zumindestens für meinen Geschmack. Die Menschen sehen alle so gut aus. Die Männer sind alle so riesig und muskulös und die Frauen sind alle schlank, aber sehen teilweise genauso muskulös aus, wie die Männer. Irgendwie komme ich mir fehl am Platz vor. Ich stelle mich in eine Ecke direkt an der Theke und beobachte meine Schwester. Sie mixt gerade einen Cocktail und legt dabei eine beeindruckende Show hin. Sie balanciert die Flaschen in ihren Händen als wären sie nichts, sie sieht so cool dabei aus. Die Reaktionen der Barbesucher sind alle positiv. May kommt also bei ihnen gut an und wird nun von durstigen und schaulustigen Menschen umringt. Die Bar füllt sich immer mehr und so langsam weiß ich nicht mehr was ich machen soll. Ich meine, ich kann ja nicht die ganze Zeit alle Leute beobachten, dass sieht doch schräg aus. In dem Augenblick kommt auch schon meine Rettung, Marie. Sie stellt einen Cuba Libre vor mir ab und sagt: "Wenn deine Schwester fragt, dann hab ich dir ne' Cola gegeben, klar?" "Klar", entgegne ich ihr. Sie grinst mich an und schnappt sich dann ein Mikro und sieht mir anschließend wieder in die Augen. Das Grinsen trägt sie noch immer im Gesicht und sagt belustigt: "Genieß die Show!". Ich runzle meine Stirn, was meint sie? Sie schaltet das Mikro ein: "Hallo Leute und willkommen im "Moonlight. Lautes Gekreische erklingt. "Wir haben heute einen ganz besonderen Gast bei uns, sie ist das erste mal hier und wir wollen das sie einen ganz besonderen Abend hier verbringt. Also seit ihr ready, einer ganz besonderen jungen Lady zu zeigen was ihr drauf habt?". Daraufhin beginnt lautes Gegröle. Alle Barkeeperinnen steigen auf den Tresen und tanzen. Es sieht nicht nuttig aus, es sieht eher nach einer ganzen Menge Spaß aus und heizt die Menge noch weiter an. Es sieht sehr sexy aus wie sie sich in ihren knappen Outfits zur Musik bewegen. Meine Schwester strahlt über das ganze Gesicht und heizt auch alle anderen noch mit ein. Mittlerweile tanzt die ganze Bar mit und auch ich bewege mich ein bisschen zur Musik, aber meine Ecke verlasse ich nicht, da ich noch nie allein ohne meiner Schwester getanzt hab und ich dafür einfach zu schüchtern bin. Alle sind am feiern und geben sich der Musik hin, bis plötzlich ein herzzerreißendes brüllen durch die Menge geht, welches noch über der Musik zu hören ist. Ich zucke zusammen und drehe mich genauso wie alle anderen zum Eingang. Aber ich sehe nichts, ich bin einfach zu klein, gegen diese Riesen hier. Auf einmal werde ich am Arm gepackt und und in eine Umarmung gezogen. Einen kleinen Schrei kann ich mir dabei nicht verkneifen. Ein junger Mann umarmt mich, der echt riesig ist bestimmt zwei Köpfe größer als ich. Er ist blond und duftet wahnsinnig gut. Es fühlt sich gut an, von ihm so gehalten zu werden, aber wieso umarmt er mich. Das ist irgendwie seltsam. Der Unbekannte versteckt seinen Kopf in meiner Halsbeuge und riecht an dieser? Stinke ich etwa? Er fängt an zu murmeln: "Meins, Meine Mate, Meins." Okay, gar nicht schräg, aber komischerweise ist es nicht unangenehm und es entsteht auch keine peinliche Situation. Ach, er spendet so viel Wärme, dass tut so gut. Er erweckt so viele Gefühle in mir, obwohl ich noch nicht mal seinen Namen kenne und ich nicht wusste das ich überhaupt so empfinden kann. Ich hab auch keine Ahnung warum er mich umarmt und warum er verdammt nochmal so gut riecht. In meinen Augenwinkel erscheint plötzlich May, die alles andere als glücklich aussieht, Ohje, das wird Ärger geben.

The wicked freedomWo Geschichten leben. Entdecke jetzt