7 - Ein tiefgründiger Traum

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Seufzend lässt du dich auf das Kissen mit der sichelförmigen Stickerei am Rande des Teppichs fallen. In Unterhemd und Höschen bekleidet streckst du dich lang. An der kalten Temperatur der Nachtluft hat sich nach wie vor nichts geändert, aber du profitierst immer noch von der Restwärme eueres aufregenden Liebesspiels.

Völlig ermüdet kuschelst du dich in das flauschige Kissen und schließt die Augen. Nicht nur euer Akt hat dich so erschöpft, auch das Aufräumen danach. Tatsächlich bist du der Meinung, dass das Säubern von Revali anstrengender war, als der Sex selbst. Für dich war es eine wahrhaftige Tortur die Daunen und Federn des Recken von seinen Liebessekreten zu reinigen. Hinzu kommt noch, dass der eitle Orni ziemlich penibel ist, was seine Körperhygiene angeht. Doch anstatt sich selbst um sein verklebtes Durcheinander zu kümmern, hat Revali es genossen, dir meckernd Anweisungen zu geben. Ja, der Vogel hat mal wieder bewiesen, dass er sich nur zu gerne von dir bedienen lässt. Dich hat er allerdings nicht sauber gemacht, das durftest du selbst erledigen.

»Was machst du da?«

Träge hebst du den Kopf, als du Revalis Stimme vernimmst. Der dunkelblaue Orni steht direkt vor dir. Sein Körper ist nicht mehr ganz unbedeckt, denn er hat sich inzwischen sein weißes Orni-Hemd übergezogen. Allerdings stellst du mit Freuden fest, dass er nach wie vor, seine Haare offen trägt. Du schmunzelst, als dir bewusstwird, dass dir der Anblick von Revalis gepflegter Mähne gefällt.

»Mich schlafen legen.«, antwortest du ihm gähnend.

Seine gelben Augenbrauen erhebend blickt der Recke auf dich hinab. »Auf dem Boden? In diesem Aufzug?«, krächzt er verächtlich, als er die Flügel vor der Brust verschränkt. »Du wirst fürchterlich frieren.«

»Gib mir einfach, eine Decke!«, murmelst du lediglich, als du das Kissen enger an dich ziehst.

Dein Vorschlag scheint Revali kein bisschen zu gefallen. Er klappert sogar verständnislos mit dem Schnabel. »Soweit kommts noch!«, hörst du ihn murren. »Du wirst bestimmt nicht auf dem Teppich nächtigen.«

Grummelnd reibst du dir die Augen. Im Anschluss gähnst du wieder und schaust dich von deinem kuschligen Kissen aus um. Direkt über dir hängt eine Matte. Einen zweiten Schlafplatz kannst du jedoch nicht ausmachen. Aufgrund dieser Gegebenheit schließt du, dass Revali nie einen Gast hat.

»Du hast aber keine zweite Hängematte,« bemerkst du stirnrunzelnd.

Revalis Blick wechselt zwischen dir und seinem Schlafplatz. Bisher ist es noch nie vorgekommen, dass er seine Hängematte mit jemandem geteilt hätte. Er kann sich auch nicht erinnern, dass er jemals eine Nacht mit einer Frau verbracht hätte. Dieser heutige Tag scheint für Revali jedoch eine gute Gelegenheit zu sein, neue Dinge auszuprobieren.

Sein Gedankengang bringt den dunkelblauen Orni dazu, entschlossen zu nicken, bevor er sich mit dem Flügel an die Brust fasst und selbstbewusst den Schnabel erhebt. »Die eine ist groß genug für uns beide.«

Gerade wolltest du deinen Kopf in das Kissen einsinken lassen und vor dich hindösen, als Revalis Angebot dich hochschrecken lässt. Plötzlich hellwach funkelst du deinen Liebhaber verwundert an.

»Du willst, dass ich mit dir in der Hängematte schlafe?«, japst du überfordert.

Jetzt verstehst du gar nichts mehr. Noch vorhin hat Revali dich ausgiebig darauf hingewiesen, dass euer Verhältnis rein körperlich ist und jetzt lädt er dich ein, an seiner Seite kuschelnd einzuschlafen. Für dich ist der Orni ein einziger Widerspruch. Allerdings gibst du dir Mühe ihn zu verstehen. Vielleicht ist Revali einfach zu stolz, um zuzugeben, dass er dich gern die ganze Nacht an seinem Körper spüren möchte.

Feathered lovers (Revali x Reader x Teba)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt