Feathered lovers (Revali x Reader x Teba)

46 - Ein Leben ohne Teba?

Die Schlacht gilt zwar als gewonnen, dennoch gibt es viel zu tun. Die Prinzessin und er König kümmern sich gemeinsam mit der königlichen Beraterin Impa noch am heutigen Tage, um die Planung für den Wiederaufbau, während sich Link, Koga und alle vier Recken um das Wohlergehen ihrer Truppen annehmen müssen.

Als Revali seine Hauptmänner antrifft, die glücklicherweise allesamt den Krieg überstanden haben, erwartet er einen Schadensbericht von ihnen. So muss der geflügelte Recke erfahren, dass es in seinen Reihen etliche Verletzte, doch Hylia sei Dank wenige Tote, gibt. Schließlich gibt der Champion den Befehl, die Verwundeten soweit transportfähig zu machen und die Gefallenen nach Hause zu bringen, wo ihre Familien Abschied von ihnen nehmen und sie ehrenvoll beerdigt werden können.

Kaum hat der blaugefiederte Recke seine Hauptmänner entlassen, wird sein Gesichtsausdruck melancholisch. Langsam greift er ins Innere seines Inventars und holt die Fragmente von Tebas Falkenbogen hervor, das Einzige, was ihm neben dem Talisman von seinem Retter geblieben ist. Wehmütig betrachtet er die zerbrochenen Holzelemente, die einmal Teil von Tebas stolzer Waffe waren. Der dunkelblaue Orni seufzt, vermisst den weißen Adler jetzt schon sehr.

An all die schönen Momente denkend, die Revali mit seinem weißgefiederten Gefährten geteilt hat, schließt er für einen Augenblick die Lider und schließt seinen Flügel zu einer Faust. Deutlich kann er die Bruchstücke im Innern seiner Schwinge spüren. Traurig klammert sich Revali an die Sehnsucht, die er in seinem blutenden Herzen fühlt.

Als Revali seine roten Lider wieder öffnet, wandert sein Augenmerk zu seinem Titanen hoch, der hoch über seinem Kopf am Himmel schwebt. Niemand kann nachvollziehen, wie sehr der Recke an Vah Medoh hängt. Hylia hat dem Champion seinem Retter weggenommen, indem sie ihn in seine Zeit zurückgeschickt hat. Und jetzt, wo der Krieg vorbei ist, wird er wahrscheinlich auch den antiken Vogel nicht länger behalten dürfen. Bestimmt werden die Prinzessin und der König entscheiden, die göttlichen Tiere wieder schlafen zu lassen.

Ein gemeines Gefühl bleibt an Revalis Seele hängen und schmeckt mehr als nur bitter. Obwohl der Recke alles dafür getan hat, den Krieg zu gewinnen, wird er alles verlieren, alles, dass er in Herz geschlossen hat. Der Recke wusste ganz genau, warum er es vorgezogen hat, keine Beziehungen zu anderen zu führen. Völlig gleichgültig, ob es sich dabei um Medoh oder Teba handelt, alles davon war nur eine Leihgabe.

Und du? Du bist auch nur geliehen. Warum solltest du ewig bei Revali bleiben wollen? Dein Platz ist in Hateno und Kakariko. Dort kannst du deinen Aufgaben nachgehen, als Kriegerin und Forscherin. In Kakariko kannst du in alten Schriftrollen schmökern und in Hateno kannst du die Dorfbewohner beschützen, die dich über alles vergöttern. Das Dorf der Orni hingegen war nie dein Zuhause gewesen, denkt sich dein dunkelblauer Gefährte. Die anderen Orni haben dich zwar toleriert, dennoch haben sie dich nie richtig in ihre Gemeinschaft aufgenommen, weil sie lieber den Gerüchten glaubten, die um dich kursierten. Wie also solltest du dich da wohl fühlen? Aus diesem Grund kann der Recke nicht glauben, dass du es vorziehen würdest, bei ihm zu leben. Zwar gäbe es noch immer die Möglichkeit, dass Revali bei dir wohnt, doch das will und kann er nicht. Er ist nach wie vor der oberste Orni-Krieger, er spielt eine tragende Rolle. Außerdem... ist Hebra seine Heimat. Er will sie nicht aufgeben.

Schon eine ganze Weile lang stehst du im Abseits und beobachtest Revali.

Eben warst du kurz weg, um nach den Yiga zu sehen, doch dein Vater, dein Onkel und Supah haben alles unter Kontrolle. Auch woanders benötigt man deine Hilfe nicht, da allesamt gut organisiert sind.

Doch nun bist du zurückgekehrt, um ein trauriges, kleines Vögelchen vorzufinden, das zu seinem Titanen hinaufblickt. Dir ist wohl bewusst, wie schwer es Revali fallen muss, dass Teba in seine Welt zurückkehren musste. Für den Orni, der schon viel zu früh seine Mutter verloren hat, ist der Ausstieg des großgewachsenen Orni-Kriegers aus eurer Dreiergruppe noch ein Stück schlimmer, als für dich. Vielleicht solltest du daher versuchen, deinen einzigen Gefährten, der dir noch geblieben ist, aufzumuntern.