Maila
Mein Herz hämmerte gegen meine Brust die ganze Zeit, in der ich mich fertig machte und ich hatte keinen blasen Schimmer, wieso. Ich musste mich unbedingt zusammen reißen.
Schließlich marschierte ich nicht in eine Disko zum Flirten sondern hatte einen Auftrag zu erledigen, auch wenn sein Name mich sehr aus dem Konzept gebracht hatte. Mit meinem vernebelten Gedanken wird dieser Auftrag aber nichts. Vielleicht hatte ich ja auch nur unnötige Freude und Jiménez war ein alter Mann, lachte ich mich selbst in meinem Kopf aus.
Mein Telefon vibrierte und ich erkannte eine Nachricht von Pablo indem er mir schrieb, dass ich rauskommen sollte, was ich nach einem letzen Check im Spiegel auch tat.
Ich hatte einen schwarzen, langen Ledermantel an darunter trug ich einen schwarzen, dünnen Kragenpullover und schwarze Ledershorts. Meine schwarzen langen Overknees zog ich mir über meine Beine und steckte meine Waffe und mein Messer in der einen Seite meiner Strümpfe rein. In den Farben eines Todesengels gekleidet schnappte ich mir mein Telefon und marschierte hinaus.
"Hallo Señorita, wen haben wir denn da.", sagte Pablo und sah mich verführerisch an. "Du tust ja so, als hättest du nie eine Frau gesehen, Pablito.", lachte ich. "Oh, du kannst mir glauben ich hab viele Frauen schon gesehen. Heute Abend siehst du aber anders als sonst aus. So hübsch wie heute, hast du dich ja noch nie für einen Auftrag gemacht.", sagte er mir und grinste verschmitzt. "Versucht du gerade mit mir zu flirten?", spitzelte ich ihn im Auto an, da er neben mir saß. "Vielleicht.", lachte er und pikste mir in die Seite.
Mit uns fuhren Luis, Rosalinda, Carla und Marta. Javier hatte auch männliche Arbeitnehmer, er nahm alles was er bekam und wir verstanden uns im Allgemeinen sehr gut als Team mit allen egal ob männlich oder weiblich.
"Wir sind da.", informierte uns unser Fahrer, Germán, der auf uns im Auto warten würde. Zusammen stiegen wir aus und schlichen uns an das Gebäude, von dem uns Pablo den Plan schon im Auto erklärt hatte. Wir versuchten sehr leise zu sein und stiegen vorsichtig durch eine kaputte Hintertüre ins Loft ein.
"Jiménez, so war das alles nicht geplant.", sprach ein Typ und bei dem Nachnamen setzte mein Herz aus. "Delgado, wir haben ausgemacht, dass wir euch helfen die Drogen durch unser Revier in das andere Viertel zu transportieren und dafür besorgst du uns einen Transporter, der das mit den Waffen regelt. Das hat aber nicht wirklich funktioniert. Stattdessen haben wir jetzt die Polizei am Hals.", brüllte ein Mann und der hörte sich auf jeden Fall sehr alt an.
Die Enttäuschung stand mir wohl ins Gesicht geschrieben, denn Pablo sah mich verwirrt an, aus unserem Versteck wo uns keiner finden würde solange wir und nicht selbst zeigten. Ich schüttelte nur meinen Kopf und zeigte ihm, dass nichts sei.
"Du weißt ganz genau, dass das unabsichtlich war! Es war nie geplant, dass die Polizei den Transporter anhält und die Waffen findet. Ich bin doch auch dran, wenn die Polizei mich findet. Ich werde so schon gesucht.", sagte wieder dieser Delgado.
"Dann hättest du das alles wohl besser planen müssen.", sprach plötzlich ein Typ, dessen Stimme mir Gänsehaut verpasste und der sich viel jünger anhörte. Mein Neugier stieg und ich lugte aus unserem Versteck hinaus.
Ein wunderschöner, mir noch nie untergekommener, junger Mann stand in einem schwarzen Anzug umgeben von Bodyguards mitten im Raum. Diese Schönheit, die er besaß bekam man selten zu Gesicht. Er war wie ein Traum.
Leider geriet ich jedoch schnell in die Realität zurück, denn meine Waffe war durch meine Bewegung irgendwie aus meinen Strümpfen rausgerutscht und fiel mit einem harten Knall auf den Boden. Genau in diesem Augenblick war es verdammt ruhig gewesen und der Knall, war das einzige Geräusch was man hörte.
"Scheiße, Maila.", fluchte Pablo und alles passierte plötzlich so schnell, dass alle Angels ihre Waffen zückten und es schnell zu einem Hin und Her schießen wurde.
Irgendwie stand ich unter Schock und konnte mich nicht wegbewegen. Ich bemerkte, dass mittlerweile fast alle die in diesem Raum waren nach draußen gerannt sind und die Schießerei dort weiterging.
Endlich war ich wieder bei Sinnen, schnappte mir meine Waffe und stand auf. Mein Blick huschte auf den Platz, wo vorhin der göttliche Mann war und zu meiner Freude oder auch nicht stand er nach wie vor dort.
Meine Waffe entlud ich und streckte sie ihm entgegen, so wie er auf mich zielte.
"Wer bist du?", stellte er mir eine Frage und seine tiefe Stimme bescherte mir abermals Gänsehaut. "Ich bin dein Todesengel, das reicht vollkommen für deine Information aus.", sagte ich sarkastisch zu ihm, was ihn auflachen ließ.
"Die bessere Frage ist wohl eher, wer du bist.", sagte ich selbstsicher. Auch wenn seine atemberaubende Schönheit mich einschüchterte, ließ mich das mein Selbstbewusstsein keinesfalls verlieren.
"Ich hab als erster gefragt.", schmunzelnde er, worauf meine Beine fast einknickten. "Du bist aber kein Gentleman. Ladie's first, schon mal was davon gehört?", lächelte ich ihn an.
"Mein Name ist Danilo Jiménez. Wer bist du, umwerfende Schönheit?", sagte er und ich erfror. Dieser ältere Typ vorhin war also nicht Jiménez. Das vor mir ist Jiménez.
"Du siehst schockiert aus? Habe ich was falsches gesagt?", fragte er frech. "Ich dachte, dass dieser ältere Typ du seist.", gab ich zu und sah ihm dennoch standhaft in die Augen.
"Bist du enttäuscht?", fragte er verschmitzt. "Wohl eher erstaunt.", sagte ich und lächelte ihn immer noch zuckersüß an.
Das sein Name vom ersten Moment mir ein Schauder auf meinem Körper verpasste, war wohl kein Zufall gewesen, denn als hätte ich ein Bild von ihm vor meinen Augen gehabt, hatte mich sein Name schon gefesselt, aber sein Aussehen dazu. Puh!
"Mein Name ist Maila Diaz.", stellte ich mich vor und ich erkannte, dass seine Pupillen sich verdunkelten. "Was habt ihr hier zu suchen gehabt, Maila?", mein Name aus seinem Mund klang wie ein Orgasmus in meinen Ohren, was mich zugegebener Maßen durch den Wind brachte.
"Wir sind Javier's Angels. Bekämpfen das Böse und so, du weißt schon.", erzählte ich ihm und er sah mich erstaunt an. "Ach deswegen der Todesengel vorhin, verstehe.", lachte er erneut.
"Warte, du bist Javier's bester Ángel über die jeder redet?", fragte er mich schockiert.
"Bist du schockiert?", zog ich ihn mit seinen Worten auf. "Wohl eher erstaunt.", wiederholte er meine Worte, was uns beide zum Lachen brachte.
"Du wirst mich aber niemals bekommen, mi ángel.", sagte er frech grinsend. Seine Wortwahl verpasste mir wieder Gänsehaut und ich wusste nicht, wann ich das letzte Mal, so oft auf einmal, Hühnerhaut bekommen hatte.
"Das werden wir sehen, Mi Mafiosi.", zog ich ihn wiederholt mit seinen eigenen Worten auf.
"Man sieht sich, mi ángel.", sagte er, drückte seinen Zeige- und Mittelfinger zusammen, führte sie zu seinem Mund, dann küsste er diese und richtete seine Finger in meine Richtung und tat so, als ob er auf den Abzug drücken würde. Er erschoss mich sozusagen mit seinem Kuss.
Diese Geste war sexy und romantisch zugleich und sorgte dafür, dass mein Höschen durchnässt war. Mir war heiß und meine Gedanken waren wie vernebelt. Was tat ich denn hier?
Er sah mich noch ein letztes Mal grinsend an und ging die Tür hinaus. Ich holte einmal kräftig Luft und wedelte mit meiner Hand vor meinem Gesicht, da ich sicher errötet war vor Verlegenheit und vor der Hitze.
Er war Gott höchstpersönlich.
"Maila?", hörte ich plötzlich jemanden schreien und erwachte aus meinen Träumerein.
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Mafiosis Angel
Teen Fiction„Ich hatte immer genau vor diesem Moment Angst; vor Enttäuschung, vor Misstrauen und vor dem Kopf gestoßen zu werden. Das die Tatsache, dass du ein Mafiosi und ich ein Angel bin, diesen Hass zwischen uns schaffen würde" Die Organisation 'Javier's A...