2. Aufbruch zum Schloss oder „10 Dollar für den ersten Geist!"

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2. Aufbruch zum Schloss oder „10 Dollar für den ersten Geist!“


So kam es also, dass sich die Avengers tags darauf vor dem besagten Schloss in Schottland einfanden. Man hatte Direktor Fury überreden können, den Einsatz um einen Tag zu verschieben, immer mit der Drohung in der Hinterhand, dass sich sonst plötzlich jemand ‚krank‘ melden würde, sollte der Flug tatsächlich wie geplant stattfinden.
Mittlerweile war es Abend und obwohl das gesamte Team, abgesehen von Doktor Banner gesammelt angereist war, ergab sich jetzt eine Wartezeit vor dem Schloss.
Grund: Von den sieben Mitgliedern der Gruppe waren erst vier anwesend. Diese vier konnten jedoch nicht unterschiedlicher sein.
Doktor Banner, der belustigt und mit unglaublicher Gelassenheit zu einem gewissen nordischen Gott herübersah und ein gewisser nordischer Gott, der hinter seinem Bruder immer kleiner wurde. Keiner von ihnen hatte den Vorfall im Stark-Tower vergessen, was vielleicht auch der Grund war, warum der Wissenschaftler so gelassen war. IHM konnte dieser mickrige Gott keine Angst einjagen!
Weiters waren da eine Geheimagentin, die mit verschränkten Armen auf das Schloss starrte und ein weiterer nordischer Gott, der es offenbar nicht erwarten konnte, endlich loszulegen.


Und der Rest?
Nun, die weiteren Mitglieder trudelten allesamt erst mit einer ‚geringfügigen‘ Verspätung von einer halben Stunde aufwärts ein, hatten aber alle eine Erklärung, oder besser gesagt eine Ausrede, warum sie nicht pünktlich waren. Stark, der ohne Anzug war, hatte am Tag zuvor zu tief in Glas geschaut, was ihm immer noch einen leicht verkaterten Ausdruck gab und bis vor kurzem war er im örtlichen Pub, um, wie er behauptete, nach Informationen zu suchen. Tatsächlich hatte er nur dafür gesorgt, dass sein Pegel auf einem Mindeststand blieb.
Kurz nach ihm traf auch Clint Barton ein, allerdings ohne Bogen, dafür mit einem äußerst wütenden Gesichtsausdruck.
„Was ist denn passiert?“, wollte seine Partnerin wissen.
Er stapfte schnaufend an ihr vorbei und schimpfte dabei wie ein Rohrspatz.
„Die Deppen! Die haben mein gesamtes Gepäck verloren. Jawohl, mein gesamtes Gepäck! Da war meine komplette Ausrüstung drinnen!“
Die schwarze Witwe zog überrascht eine Augenbraue hoch.
„Ach, du hast denen wirklich deine Waffe anvertraut?“
„Ja, ich hatte keine Wahl! Und daran ist er schuld. Nur er!“ Er deutete dabei auf Loki, der ihn überrascht musterte. „Sie haben gesagt, es ist zu gefährlich, wenn ich bewaffnet bin, wenn er auch dabei ist. Wegen der Sache von letztlich. Hirnverbrannte Idioten! Dachten wohl, ich würde mich noch einmal von dem da kontrollieren lassen. Haben ja keine Ahnung, diese…“
Er spie noch ein paar weitere Flüche aus, ehe er von Thor unterbrochen wurde.
„Freund Barton, ich denke, das ist eher zum Schutze meines Bruders geschehen. Sie wollten verhindern, dass…“
„Und wenn schon, wie soll ich dann bitte mit ihm zusammenarbeiten. Den Pfeil hätte ich ihm sowieso erst im Schloss verpasst, dorthin wo es am meisten wehtut und…“
„Genug, genug, das reicht jetzt wieder“, mischte sich die Schwarze Witwe ein. „Wir sind hier, um einen Auftrag zu erledigen! Bringen wir’s so schnell wie möglich hinter uns und dann könnt ihr euch von mir aus wieder lieb haben!“
Der Bogenschütze drehte sich beleidigt weg, aber immerhin hatte sie so einen Streit verhindert!
„Jetzt zu etwas anderem. Warum Clint unbewaffnet ist, wissen wir jetzt. Aber was ist mit dir, Stark? Hast du neuerdings einen unsichtbaren Anzug?“
Er winkte ab.
„Ach weißt du, ich bastle mir einen neuen, sobald wir drinnen sind. Aus den Geistern.“
Alle bedachten ihn mit einem seltsamen Blick.
„Kommt schon Leute, das kann doch nicht euer Ernst sein! Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass wir dort drinnen irgendetwas finden. Und schon gar keine Geister. Das ist nur ein Trick, um mehr Touristen anzulocken.“
„Darum geht es aber nicht. Wir haben einen Auftrag und…“
„Unser Auftrag lautet, dass wir da sein müssen. Nicht, wie wir da sein müssen. Ja, da ist ein großer Unterschied! Und ich mache mir hier sicher nicht meinen frisch polierten Anzug dreckig!“ Nach einer Pause fügte er noch hinzu: „Aber wenn es euch beruhigt, ich habe einen Anzug mit. War zwar eigentlich eher wegen meiner Fans hier gedacht, aber naja, wenn ihr einen Geist findet, kann ich ihn ja damit erschrecken!“
„Zugegebenermaßen“, wandte die Schwarze Witwe ein, „Bin ich auch nicht so ausgerüstet, wie ich es normalerweise wäre. Aber wenigstens ein gewisses Mindestmaß wäre schon nett gewesen!“
„Ich habe dafür einen Mindestpegel! Ist das denn nichts?“
Sag mal, Clint - “, wollte nun Bruce wissen, „Wie genau konnte dein Bogen abhanden kommen? Das war eine Spezialmaschine nur für uns.“ Damit wollte er vor allem diese sinnlose Diskussion unterbrechen. Sie würden sich mit Sicherheit noch öfters in die Haare kommen, daher musste es nicht schon Verletzte geben, ehe sie überhaupt in Schloss waren!
„Die Schwachköpfe mussten noch eine andere Fracht transportieren und dabei haben sie die Sachen verwechselt. Haben sie zumindest behauptet. Wenn ich den Verantwortlichen dafür finde, ich…“
Just in diesem Moment erreichte Steve als letzter endlich die Gruppe – in voller Montur.
„Entschuldigt meine Verspätung, ich wurde aufgehalten. Die Menschen hier wollten alle ein Foto von mir.“ Er hielt inne, als er bemerkte, dass er so ziemlich der einzige war, der in seiner vollständigen Kampfkleidung erschienen war. Stark trug keinen Anzug, Barton war unbewaffnet, und die anderen, nun ja, das war wohl in Wirklichkeit deren Normalkleidung!
„Sagt mal, wollt ihr wirklich einfach so ins Schloss? Ich meine, ohne irgendwas?“
Der Bogenschütze knurrte ein „Ich kann nichts dafür“, während der Ironman nur lachte.
„Sorry, Freundchen, aber ich habe keine Angst vor Gespenstern!“

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